Ein weiteres Egg am Glärnisch: Vom Bärentritt aufs Wiggisegg.
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In der Glärnisch Nordwand hat es einiges an Eggen (Grate und Gratköpfe), von denen die meisten sehr selten besucht werden. Das Sunnegg liegt auf dem Friifad und ist so relativ einfach zu erreichen. Das Darliegg dient als Ausgangspunkt für den Ruchenpfeiler und über das Sporenegg führt die Route via Höchtor zum Vreneli. Das Forenegg ist neben der Dunggellaui gut zu erreichen. Die anderen Eggen sind hingegen schwieriger zu erreichen und vor allem liegen sie nicht auf attraktiven Routen. Das Wiggisegg wird wohl auch selten besucht, ausser auf der Jagd, und das wahrscheinlich auch schon länger nicht.
So erstaunt es nicht, dass es auch auf hikr erst einen Bericht von einem Versuch hat.
Es ist gibt wohl zwei Wege zum Wiggisegg, die beide nicht gut beschrieben sind. Die Wegfindung wird also die Hauptschwierigkeit. Der Alpinführer 5. Auflage verliert nur die folgenden Sätze: "Das Wiggisegg gewinnt man vom Tarliegg her durch ein schwierig zu begehendes, an einigen Stellen durch Runsen unterbrochenes Terrassenband, order auch vom Bärentritt aus, Gemswechseln in Hochwald folgend. Man erreicht so die Grasplanke westlich von P. 1673. S.A.C. IX, 564: Menzel -- Persönliche Mitteilung von Bergführer Fritz Brander, Glarus."

Ab der nächsten Auflage ist das Wiggisegg gar nicht mehr im Führer vorhanden. Hoffentlich ist ein Aufstieg mit diesem Bericht besser nachzuvollziehen, denn das Gelände ist etwas unübersichtlich:

Ich habe mir schon ein paar mal Gedanken gemacht, wie man da wohl hochkommt. Hier meine ungefähre Route (blau Abkürzungen mit Seil im Abstieg). Auf dem Winterbild sieht man in der Vergrösserung warum manche Routenidee eher schwieriger wäre:

Heute wird es spät bis ich loskomme und eigentlich wollte ich mal wieder der Dunggellaui nach aufsteigen, doch auf dem Weg den See entlang beschliesse ich das Darliegg zu versuchen. Dies war schon lange ein Projekt. Den unteren Teil bis zur Felswand habe ich mir schon zweimal angesehen und von der anderen Seeseite hinübergeschaut. Doch ist der Weg alles andere als klar, und auf den spontanen Entscheid hin habe ich mir die Photos natürlich nicht nochmals angesehen. Daher möchte ich den Weg probieren, den ich einmal als den wahrscheinlich einfachsten ausgemacht habe.
Nach dem Bärentritt geht es auf dem Pfad der von der Axpo für die Vermessung angelegt wurde bis zur Felswand auf etwa 1000m. Hier hatte
PStraub vermutet das man rechter Hand über steile Schrofen aufsteigen könnte, doch habe ich das nur als zweite Option im Kopf, da es von der gegenüberliegenden Seite aus doch schwer gangbar aussieht.
Durch schulterhohe Brennesseln wandere ich mit erhobenen Armen leicht aufwärts der Felswand entlang nach Osten. In etwa der Mitte hat es eine Russ, die über eine Felsstufe abfällt. Hier kann man auf einem Band weit oben in der Felsstufe queren, jedoch ist es bis auf das nächste Band zu weit, wie ich vor ein paar Jahren herausgefunden habe. Also ignoriere ich diese Stelle und steige weiter gen Osten bis kurz vor die grosse Russ.
Hier habe ich gedacht einen Durchschlupf auf das nächste Band ausgemacht zu haben. Denn in der Russ und links davon ist es sehr steil. Und tatsächlich gibt es einen einfachen treppengleichen Aufstieg. Auch auf diesem Band mache ich keine Experimente und quere wieder alles nach Westen. Etwas zu hoch, so dass ich an der mittleren Russ, wo unterhalb die Felsstufe ist, einiges absteigen muss.
Nach der Russ befindet man sich auf dem alten Jägerweg. Das heisst erdige Tritte und grasige Aufstiege direkt über der 60m Felswand. Bis zu den ersten Bäumen ist es ein wenig ausgesetzt.
Weiter im Wald hinauf bis unter die nächste Steilstufe. Hier gehe ich wiederum ein Stück nach rechts (Westen) bis man gut gestuft hinaufsteigen kann. Auf dem Band zurück entlang der nächsten Stufe bis man kurz rechts haltend gut gestuft hinaufsteigen kann. Nun wieder im Steilwald hinauf und über die Russ. Direkt danach einfach auf Gämspfaden schräg hinauf bis man in den grossen Kessel unter dem Wiggisegg kommt. Dies hat mit dem Suchen der Schwachstellen viel Zeit gekostet und wenn man nach jedem Rücksteigen das Zeitbudget um 30min erhöht, sollte man sich eingestehen, dass das Zeitmanagment nicht so stimmt. Also definitiv nur noch bis aufs Wiggisegg.
Hier geht es über die Felsen oben am Kessel entlang in den Wald:

Dann schräg hinauf im Wald bis man auf den grossen Hang des Wiggisegg kommt. Der Punkt mit der Höhenkote liegt im Wald so dass ich hoch auf das Egg peile und auf etwa 1750 auf einer schönen grasigen Stelle halt mache. Dort hat man einen schönen Blick in den Kessel von Darli. Eigentlich wollte ich die Bänder dort hinüber noch erkunden, doch ist es definitiv zu spät.

Kurze Pause und kleinen Steinmann für eine Blechdose bauen. Die Stimmung über dem See ist sehr schön.

Dann gehts es schnell wieder hinunter. Nun mit Kenntnis des Wegs gehts es viel schneller. Über eine Steilstufe seile ich ab, was aber doch eher mehr Zeit kostet als vorsichtiges Steigen. An der Kante oberhalb der Felswand nochmal konzentriert und vorsichtig.
In der mittleren Russ seile ich ab, um mir die Querung zu sparen.
Die Wegsuche war spannend und es hat Spass gemacht mal wieder im Norden des Glärnisch herumzukraxeln, aber als eigenständiges Ziel gibt das Wiggisegg nicht viel her. Super einsam war es auf jeden Fall. Schön wäre eine Fortsetzung zum Darliegg gewesen. Doch da sollte noch genug Zeit vorhanden sein. Für einen Rückzug lohnt es sich vor allem im Wald Steinmännchen oder ähnliches zu bauen, da es sehr unübersichtlich ist.
So erstaunt es nicht, dass es auch auf hikr erst einen Bericht von einem Versuch hat.
Es ist gibt wohl zwei Wege zum Wiggisegg, die beide nicht gut beschrieben sind. Die Wegfindung wird also die Hauptschwierigkeit. Der Alpinführer 5. Auflage verliert nur die folgenden Sätze: "Das Wiggisegg gewinnt man vom Tarliegg her durch ein schwierig zu begehendes, an einigen Stellen durch Runsen unterbrochenes Terrassenband, order auch vom Bärentritt aus, Gemswechseln in Hochwald folgend. Man erreicht so die Grasplanke westlich von P. 1673. S.A.C. IX, 564: Menzel -- Persönliche Mitteilung von Bergführer Fritz Brander, Glarus."

Ab der nächsten Auflage ist das Wiggisegg gar nicht mehr im Führer vorhanden. Hoffentlich ist ein Aufstieg mit diesem Bericht besser nachzuvollziehen, denn das Gelände ist etwas unübersichtlich:

Ich habe mir schon ein paar mal Gedanken gemacht, wie man da wohl hochkommt. Hier meine ungefähre Route (blau Abkürzungen mit Seil im Abstieg). Auf dem Winterbild sieht man in der Vergrösserung warum manche Routenidee eher schwieriger wäre:

Heute wird es spät bis ich loskomme und eigentlich wollte ich mal wieder der Dunggellaui nach aufsteigen, doch auf dem Weg den See entlang beschliesse ich das Darliegg zu versuchen. Dies war schon lange ein Projekt. Den unteren Teil bis zur Felswand habe ich mir schon zweimal angesehen und von der anderen Seeseite hinübergeschaut. Doch ist der Weg alles andere als klar, und auf den spontanen Entscheid hin habe ich mir die Photos natürlich nicht nochmals angesehen. Daher möchte ich den Weg probieren, den ich einmal als den wahrscheinlich einfachsten ausgemacht habe.
Nach dem Bärentritt geht es auf dem Pfad der von der Axpo für die Vermessung angelegt wurde bis zur Felswand auf etwa 1000m. Hier hatte

Durch schulterhohe Brennesseln wandere ich mit erhobenen Armen leicht aufwärts der Felswand entlang nach Osten. In etwa der Mitte hat es eine Russ, die über eine Felsstufe abfällt. Hier kann man auf einem Band weit oben in der Felsstufe queren, jedoch ist es bis auf das nächste Band zu weit, wie ich vor ein paar Jahren herausgefunden habe. Also ignoriere ich diese Stelle und steige weiter gen Osten bis kurz vor die grosse Russ.
Hier habe ich gedacht einen Durchschlupf auf das nächste Band ausgemacht zu haben. Denn in der Russ und links davon ist es sehr steil. Und tatsächlich gibt es einen einfachen treppengleichen Aufstieg. Auch auf diesem Band mache ich keine Experimente und quere wieder alles nach Westen. Etwas zu hoch, so dass ich an der mittleren Russ, wo unterhalb die Felsstufe ist, einiges absteigen muss.
Nach der Russ befindet man sich auf dem alten Jägerweg. Das heisst erdige Tritte und grasige Aufstiege direkt über der 60m Felswand. Bis zu den ersten Bäumen ist es ein wenig ausgesetzt.
Weiter im Wald hinauf bis unter die nächste Steilstufe. Hier gehe ich wiederum ein Stück nach rechts (Westen) bis man gut gestuft hinaufsteigen kann. Auf dem Band zurück entlang der nächsten Stufe bis man kurz rechts haltend gut gestuft hinaufsteigen kann. Nun wieder im Steilwald hinauf und über die Russ. Direkt danach einfach auf Gämspfaden schräg hinauf bis man in den grossen Kessel unter dem Wiggisegg kommt. Dies hat mit dem Suchen der Schwachstellen viel Zeit gekostet und wenn man nach jedem Rücksteigen das Zeitbudget um 30min erhöht, sollte man sich eingestehen, dass das Zeitmanagment nicht so stimmt. Also definitiv nur noch bis aufs Wiggisegg.
Hier geht es über die Felsen oben am Kessel entlang in den Wald:

Dann schräg hinauf im Wald bis man auf den grossen Hang des Wiggisegg kommt. Der Punkt mit der Höhenkote liegt im Wald so dass ich hoch auf das Egg peile und auf etwa 1750 auf einer schönen grasigen Stelle halt mache. Dort hat man einen schönen Blick in den Kessel von Darli. Eigentlich wollte ich die Bänder dort hinüber noch erkunden, doch ist es definitiv zu spät.

Kurze Pause und kleinen Steinmann für eine Blechdose bauen. Die Stimmung über dem See ist sehr schön.

Dann gehts es schnell wieder hinunter. Nun mit Kenntnis des Wegs gehts es viel schneller. Über eine Steilstufe seile ich ab, was aber doch eher mehr Zeit kostet als vorsichtiges Steigen. An der Kante oberhalb der Felswand nochmal konzentriert und vorsichtig.
In der mittleren Russ seile ich ab, um mir die Querung zu sparen.
Die Wegsuche war spannend und es hat Spass gemacht mal wieder im Norden des Glärnisch herumzukraxeln, aber als eigenständiges Ziel gibt das Wiggisegg nicht viel her. Super einsam war es auf jeden Fall. Schön wäre eine Fortsetzung zum Darliegg gewesen. Doch da sollte noch genug Zeit vorhanden sein. Für einen Rückzug lohnt es sich vor allem im Wald Steinmännchen oder ähnliches zu bauen, da es sehr unübersichtlich ist.
Tourengänger:
justus

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