Amdener Gulme 1789m

Als ich mich ans Kartenstudium mache, um eine Schneeschuhtour zu planen, fallen mir die vielen Signaturen für Bachverbauungen am Dürrenbach bei Stein auf. Das muss ich mir anschauen und somit ist schnell klar, dass die nächste Tour von Stein auf den Gulme führt.
 
Es soll laut Prognose ein warmer Tag werden, aber jetzt ist es noch recht frisch, als wir in Stein im Schatten loslaufen. Auf einem schönen Wanderweg steigen wir im Wald hoch und treffen schon bald auf die ersten Bachverbauungen. Da reiht sich eine an die andere, jede mit einem kleinen Wasserfall. Mit den unzähligen, teilweise kunstvollen Bauten wird das Wandern abwechslungsreich und bald erreichen wir Badhus. Hier entfernt sich der weitere Wegverlauf weg von den Dürrenbachfällen und wir schnallen die Schneeschuhe an. Auf der Dürrenbachalp schalten wir bei einer überschneiten Feuerstelle mit Bänkli den ersten Halt ein. Weiter  gehts durch den Dürrenbachwald, wo Krokus beim Studium einiger mysteriöser Spuren mit einem Fuss in einem Graben versinkt und am helllichten Tag Sterne sieht. Zum Glück verletzt sie sich nicht ernsthaft und mit Zähne zusammenbeissen stapfen wir weiter und erreichen am Farenstöckli  vorbei die Vorder Höhi. Auf dem Bänkli vor der Alphütte rasten wir an der Sonne und freuen uns an den vielen Krokussen.
 
Wir steigen über den aperen Ostgrat Richtung Gulmen auf. Im Gipfelvorfeld treffen wir wieder auf tiefen Schnee und sind froh darüber, mit den Schneeschuhen leicht durch den faulen Schnee zu steigen. Etwas nach 12 Uhr stehen wir auf dem Gulmen. An der warmen Sonne auf einem Bänkli sitzend geniessen wir den herrlichen Ausblick auf die Glarner Alpen und den Walensee.
 
Um 12.45 machen wir uns an den Abstieg. Beim Kreuz auf dem südlichen Kamm ziehen wir die Schneeschuhe ab und steigen über den trockenen und aperen Südhang hinunter. Grosse Enziane leuchten mit ihrem Blau zwischen den braunen Gräsern hervor und beim Hüttlisboden scheint die Wiese schneebedeckt zu sein, denn unzählige weisse Krokusse strecken ihre Köpfe der Sonne entgegen.
 
Am Naturfreundehaus vorbei, über Tscherwald und Eggli hinunter, Krokus humpelnd mit geschwollenem Fuss, erreichen wir schlussendlich Amden Vorderdorf. Hier reicht es gerade noch für ein grosses Bier, um den noch grösseren Durst zu stillen. Zum Glück erblickt uns die Busfahrerin noch, als wir im Laufschritt das Restaurant verlassen (herzlichen Dank an die nette Chauffeuse), sodass wir ohne Verzug nach Ziegelbrücke gelangen.