Das wohl wildeste der Pfädli (Nr. 40)

Bei Rumsurfen stiess ich wieder einmal auf die Swisstopo Zeitreise  .   Geniale Sache!

Da mich vor kurzem jemand darauf aufmerksam machte, dass es anscheinend ein zweiten Band der Pfädlis geben sollte (Details siehe unten), nahm ich mir mal das Gebiet unter die "Zeit"-Lupe. Und siehe da, etliche der Pfädli waren bis Ende 1970er Jahre "ganz normale", auf der Landkarte eingezeichnete Wege/Pfade. So auch Nr. 40. Ein Quervergleich mit hikr zeigte mir, dass dieses Pfädli nur in einem einzigen Bericht vorkommt, nämlich Pfädli im Berner Jura sammeln von Rhabarber. Somit war das heutige Tagesziel gefunden. Um die Sache abzurunden, sah ich, dass früher einmal ein Weg durch die Combe du Bez eingezeichnet war.

Von La Heutte auf dem Wanderweg via Porte des Enfers und La Steiner zum gut markierten Einstieg der Nr. 40. Ab hier kann man sich eigentlicht nicht mehr verirren. Alles bestens im Schuss und erst noch mit zahllosen Steinmännli ausgestattet. Das Schluss-Couloir hat's wirklich in sich, ist es doch äusserst schmierig und rutschig. Die erste Felspassage lässt sich noch problemlos ohne Hilfe der Kette machen. Bei der zweiten muss ich mich einmal kurz daran festhalten. Oben kommt das Pfadbuch in der obligaten Gamelle. Hikrs sucht man darin (bis auf Rhabarber) vergebens.

Der obere Einstieg ist ebensfalls bestens markiert, wobei ich das Couloir bei den heutigen Verhältnissen lieber nicht im Abstieg machen wollte. Weiter gehts auf typischen Juraweiden zur Mét. Jobert, wo ich vom laut bellenden Hund empfangen werde. Es gibt trotzdem ein Rivella (0.5l) und einen Kaffee bevor ich mich wieder auf die Socken mache. In einer Wiese kurz nach der Mét. de Diesse lege ich mich zum Mittagsschläfchen nieder.

Der Weg bis zum Pont des Anabaptistes ist leider asphaltiert. Eine dreisprachige (Franz./Deut./Engl.) Infotafel erklärt die Zusammenhänge und das ganze Drumherum. Anscheinend kommen Wiedertäufer aus der ganzen Welt hierher, um die Überreste der Brücke zu bestaunen.

Den letzten Teil durch die Combe du Bez hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Von einem Weg/Pfad ist überhaupt nichts mehr zu sehen. Die Schlucht erinnert vielmehr an einen üppig grünen Dschungel mit mannshoher Vegetation, die sich bei näherem Hinsehen als Brennesseln entpuppt. Abgerundet wird das ganze durch umgekippte Baumstämme und riesige Felsbrocken. Gut eingepackt kämpfe ich mich dennoch Schritt für Schritt vorwärts, bis ich zu einer ca. 5m hohen Felsstufe komme. Diese hat zwar einen Absatz und wäre durchaus zu bewältigen. Die Frage ist nur, gibts weiter unten noch mehr solcher Hindernisse, die ich dann möglicherweise nicht mehr überwinden kann? Dann hiesse es alles zurück und ob ich die 5m wieder raufklettern kann, weiss ich auch noch nicht. Ich wäre dann möglicherweise gefangen wie die Maus in der Falle. Und das wollen wir ja nicht. Zudem hats hier unten definitiv keinen Natel-Empfang. Wie ich mittlerweilen herausgefunden habe, hat Zaza die Schlucht auf seiner Tour Täuferspuren am Chasseral von untern her begangen und dies ist tatsächlich die einzige Schlüsselstelle. Naja. So kraxle ich eben auf der rechten Seite hoch bis ich zur Strasse komme. Ab dann ist der Weg wieder einfach. Alles den gelben Rauten nach Corgémont hinunter.

Schwierigkeitszuordnungsbirchermüesli:
Mit Ketten ist Pfädli Nr. 40 ein gutes T3. Nimmt man diese nicht zu Hilfe übersteigt es T4. Die Combe du Bez, in ihrem heutigen Zustand wohl auch ein T4. Der Rest der Tour ist T1 bis T2.

Dies und das:

"Hello,
Notre nouveau topo est en vente depuis le 01.07.2014.
Le prix à changé, le nbre de sentiers est passé de 41 à 78...etc..
Pour être à jour, merci d'avance de remplacer les infos ci-dessous sur le site Hikr.org
Bonne balades @+ "Gigi" & Carine

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Couvre la région d’Orvin, Le Schilt, Montagne de Boujean, Frinvillier, Péry, la Heutte, Montoz sud et nord.
78 itinéraires y sont décrits, difficultés entre T1 et T4+
(cotations du CAS) Format A5 / couverture cartonnée couleur / intérieur noir-blanc / 48 pages
Nombreux croquis et photos, Textes F / D

Erschliesst das Gebiet von Orvin, Schilt, Bözingenberg, Frinvillier, Péry, la Heutte, Montoz sud und nord.
Es sind 78 Routen beschrieben mit Schwierigkeitsgraden von T1 bis T4+ (nach SAC Schwierigkeitsskala) Format A5 / Umschlag farbig 48 Seiten schwarz / weiss
Zahlreiche Skizzen und Fotos Text D / F

Prix/ Preis CHF 20 + port

Pour passer commande => girardin.devaux@bluewin.ch
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Nein, ich erhalte dafür keine Entschädigung!