Monte Boglia - Denti della Vecchia, mit Versuch Sasso Grande


Publiziert von Felix , 21. Juli 2014 um 17:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:10 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Creda-Car - P. 897 - Alpe Bolla - Pian di Scagn - Monte Boglia - Pian di Scagn - P. 1283 - Bocchetta di Brumea - Passo Streccione - (Sasso Grande) - Passo Streccione - Paretina dei Chiodi (P. 1484) - (P. 1398) - (Murio) - Scirona - Meriggio - Creda-Car
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Gettnau, Autobahn Sursee - Lugano Nord, Massagno und Cadro nach Creda-Car
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Creda-Car, Cadro, Arla und Piandera nach Bogno
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel e Ristorante Leone Nero in Bogno
Kartennummer:1333

Die Ferienwoche von Ursula bescherte der Schweiz nordseitig der Alpen nass-trübes Wetter, so dass wir für zwei Tage in den Süden auswichen - mit relativ viel Blau und bis 29° in den tiefen Lagen um Lugano trafen wir so den richtigen Entscheid. Dieser führte uns an beiden Tagen auf längeren Abschnitten der Grenze Schweiz - Italien nach; und zur Entdeckung eines feinen Restaurants und Hotels, wo wir nicht nur delikat speisen konnten, sondern vom Gastgeberpaar auch sehr freundlich empfangen und bedient wurden.

 

Nach der längeren Fahrt, zuletzt ab der Autobahn ab Lugano Nord via Cadro in ländlichere Gebiete hochfahrend, parkieren wir auf 800 m.ü.M. in (Villa Luganese) Creda-Car; noch ist der Himmel teilweise von Wolken verdeckt - die Temperaturen doch einigermassen angenehm. Von ebensolchem Charakter ist der längere Anmarsch durch den ruhigen Buchenwald, den wohl erst gerade wild daher fliessenden Riale di Cadro traversierend, und an mehreren Stellen im steilen, doch lichten Wald die enormen Laubüberreste bemerkend, welche spontane heftige Rinnsale nach letzten starken Regengüssen mitgeführt haben müssen.

 

Leider ist, beim Hinaustreten aus dem Wald, die Alpe Bolla verschlossen, so dass wir unverrichteter Dinge weiter, sanft, hochwandern zum Sattel auf Pian di Scagn.

 

Hier treffen wir auf die Landesgrenze; dieser entlang schreiten wir anfänglich nur wenig ansteigend, danach, wiederum in einem lichten jungen Buchenwald, steiler, und auf vielen Serpentinen, hinan. Die letzten ungefähr 150 Höhenmeter legen wir auf Wiesenflächen zurück; bereits hier entdecken wir zahlreiche hübsche Besucher auf den schmucken Wiesenblumen. Wie wir schliesslich die eher flache Kuppe des Monte Boglias erreichen, ist unser Erstaunen ob der Aussicht eine grosse: auch wenn die Sonne uns noch nicht verwöhnt, ist doch der Blick über den weit verzweigten Lago di Lugano  und die dazwischen aufragen „voralpinen“ Berge ein äusserst bemerkenswerter - wir geniessen diese Aussicht sehr bei einem längeren Znünihalt. Gegen Norden zu, erkennen wir die Höhenzüge relativ gut bis zum  Pizzo di Vogorno und Gaggio, ebenfalls betrachten wir in der Nähe den Sasso Grande sowie das morgige Gipfelziel Gazzirola, bevor wir uns auf den Abstieg auf derselben Route begeben.

 

Wieder auf der Pian di Scagn angelangt, folgt ein beschauliches Ansteigen in den wunderschönen Tessiner Wäldern - in einem Gelände, welches uns oft an den Jura erinnert - und gelegentlichem Auf und Ab zu den ersten der Denti della Vecchia.

 

Nach Passieren der Bocchetta di Brumea ergeben sich zwischenzeitlich Durch- und Ausblicke zwischen den verschiedenen Felsformationen hindurch in Richtung Sottoceneri. Unterhalb der sich nun mächtig aufbauenden Felsbastion des Sasso Grande hindurch erreichen wir im üppig bewaldeten Wegabschnitt einen weiteren Pass:

 

In der Einsattelung des Passo Streccione suchen wir nach einer Spur, welche Richtung höchstem Punkt der Denti della Vecchia führen sollte. Eine solche ist schnell gefunden; wir folgen ihr, kurz einmal eine erste leichte Kraxelstelle überwindend (ein umgestürzter Baum versperrt die ursprüngliche). Weiter ansteigend erreichen wir das Bändchen, welches zur schmalen, steilen Rinne leitet, welche wohl einen Zugang zum Gipfel verspricht.

Bis kurz vor dem in die Rinne hinausragenden Felsblock, zu dessen Linken ein sehr schmaler Durchgang besteht, steigen wir an, lassen den Fortgang jedoch bleiben, und steigen ab. Kurz unterhalb des Bandzustieges erkennen wir eine Spur, welche zu einer netten kleinen Terrasse vor weiteren Zähnen leitet. Hier, mit Blick auf die Paretina dei Chiodi, lassen wir uns erst einmal den Mittagsimbiss schmecken.

 

Nach diesem starten wir einen zweiten Versuch, welcher uns über den erwähnten, etwas schlechtgriffigen (für meine Verhältnisse) Felsblock höher bringt; danach erscheint uns das weitere Vorhaben etwas zu unsicher, was die Fortsetzung betrifft - hätte man doch vorher die aufschlussreichen Hikr-Berichte studiert ;-) (auch die blauen Punkte für die Variante haben wir nicht gesichtet …). Nun, der (Sasso Grande) soll noch einmal angegangen werden - im Anschluss an unseren Aufenthalt am Gardasee anfangs Oktober werden wir dies versuchen - wenn denn das Wetter auch stimmt ;-)

So steigen wir wieder zurück, und ab, zum Passo Streccione; noch eine kurze Fortsetzung des Ganges entlang der Denti della Vecchia nehmen wir uns vor.

 

Auf einer teilweise etwas undeutlichen Spur steigen wir im Wald nochmals leicht an, bis wir, von den Markierungen abweichend, eine weitere entdecken, welche uns in der Ostflanke einfach, mit wenigen Tiefblicken, auf die Paretina dei Chiodi hinauf führt. Hier geniessen wir den Ausblick auf den nahen Sasso Grande sowie den bereits sehr weite zurückliegend scheinenden Monte Boglia.

 

Ein Stück weit folgen wir anschliessend dem Gratweg, bevor wir eine nicht markierte Route zum nordseitigen Abstieg unter die Füsse nehmen. Steil und stellenweise etwas rutschig leitet diese zum Verbindungsweg zum Passo Pairolo; nachdem wir dieser in westlicher Richtung kurz gefolgt sind, streben wir auf einer undeutlichen Spur weiter steil hinab. Leider verliert sich diese nach und nach; so sind wir im Wald auf unser Gefühl und Geländeeinschätzung angewiesen … Tierspuren im laubgefüllten und steilen Wald folgend - Trittsicherheit ist hier von Vorteil - erreichen wir nach längerer Zeit dann doch den unteren offiziellen und markierten Weg, welcher ebenfalls zur Capanna Pairolo hinaufleitet.

Erst nur mässig, später etwas steiler, Richtung (Murio) hinabführend, biegen wir oberhalb dessen Häuser in westlicher Richtung nach Scirona ab - der Weg zieht sich länger hin, ist jedoch wieder von beschaulicher Art im angenehmen Tessiner Wald. Via Meriggio gelangen wir auf die offene Fläche bei Creda-Car zurück.

 

Während unser nachfolgenden Fahrt schalten wir einen Getränkehalt in einem der sehr geschätzten Tessiner Grotti ein: in Arla verweilen wir kurz, bevor wir ins Val Colla nach Bogno fahren, und uns im Hotel e Ristorante Leone Nero einquartieren - sehr sympathisch und herzlich der gesamte Empfang und Aufenthalt beim zuvorkommenden Gastgeberpaar; hervorragend die zum Nachtessen gereichten delikaten Speisen; eine empfehlenswerte Adresse! 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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passiun_ch hat gesagt: Monte Boglia
Gesendet am 21. Juli 2014 um 21:32
... schöner Aussichtsgipfel
Erinnerungen an meine Tour im Mai, nur leider später vom Gewitter getrieben
LG Michael

Felix hat gesagt: RE: der Monte Boglia ...
Gesendet am 24. Juli 2014 um 08:10
bietet echt eine tolle Rundsicht - gerade mit dem Wetter, welches du (zu Beginn) hattest!

lg Felix


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