Murgtaler Trilogie - Bike 'n Hike auf längst vergessenen Wegen


Publiziert von PStraub , 6. Juni 2014 um 20:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Aufstieg: 2080 m

Diese Runde war im Prinzip die Fortsetzung von dieser Tour, aber in umgekehrter Richtung.
 
Gestartet bin ich bei einem Ausstellplatz in der Nähe von P. 603, unten im Murgtal. Ab hier auf der Strasse bis zum Parkplatz Mornen, das ist auf etwa 1260 m. Bis zum Ausgleichsbecken (ca. 1090 m) ist das eine asphaltierte Strasse mit angenehmer Steigung, ab dort eine befestigte Naturstrasse.
 
Leider ist die Strasse öffentlich und viele (motorisierte) Wanderer scheinen in äusserster Eile zu sein. Bei einigen möchte man sogar annehmen, Zwerg Alberich hätte alle Biker mit seiner Tarnkappe ausgerüstet, so blind preschen sie an einem vorbei. Dem Fahrer GL 26032 gelang es sogar, mich ab der Strasse zu drängen. Nicht dass ihn das gestört hätte, vermutlich hat er es in seinem dicken SUV gar nicht gemerkt.
 
Ab Mornen wollte ich den "vergessenen" Weg via Schlägliwald nach Geisslaui suchen. Man findet diese Wegspur durchaus noch, im Wald ist sie sogar in recht gutem Zustand. Oben, im ehemaligen Weidegebiet ist es allerdings nicht mehr so einfach. Das wächst schnell zu, unten eher Sauerampfer, dann Alpenrosen und oben die obligaten Erlen. Mit einigen Murks erreiche ich den markierten Weg Mütschüel - Munz, den ich bei der nächsten Biegung schon wieder verlasse, um direkt durch das doch eher steile und stark vergandete Gelände (T5) hochzusteigen. Das machen offensichtlich die Gemsen genauso, mit Hilfe ihrer Spuren lässt sich die angenehmste Route durchs Tros leicht finden.
In diesem Hang hats übrigens ein paar prächtige, alte Arven.
 
Von der Hochebene steige ich quer ab, denn ich will den Munzkopf durch die Westflanke ersteigen. Das geht recht gut, auch hier maximal ein T5. Oberhalb einiger Köpfe erreiche ich den sanften Nordwestgrat und so den Gipfel Nummer eins.
 
Ab hier wird nicht mehr "gebastelt", nur immer schön gerade aus via Munzfurggel zum Rainissalts (2258 m) und dann auf dem Gratrücken hinab/hinauf zum Gulmen, dem dritten Höger und mit 2317 m höchsten Punkt der Tour. - Dieser Übergang ist voller Küchenschellen, einfach wunderbar!
 
Etwas ausholend hinunter nach Bütz und weiter nach Mütschüel. Den Weg Mütschüel - Munz verlasse ich bei P.1987 schon wieder und steige immer auf dem Gratrücken hinab zum Kreuz von Geissegg. Man muss schon darauf vertrauen, dass es diese Passage gibt - beim blossen Hin(unter)sehen hat man ein nicht besonders gutes Gefühl. Tatsächlich ist es nicht mehr als ein gutes T4; zumindest am Anfang hats sogar ein paar Wegspuren.
 
Beim Kreuz kann man in beide Richtungen gehen, nur gibts von Chartalp keinen brauchbaren Abstieg nach Mornen. Von Geisslaui schon, nur habe ich den Einstieg viel zu weit südlich gesucht. So bin ich halt weglos erst durch den Steilwald und anschliessend durch die Runse, die direkt zum Mornen-Parkplatz führt, abgestiegen. Auch das wäre so im knappen T5-Bereich.
 
Auf der ganzen Fussstrecke habe ich keine Menschenseele gesehen, und das im sonst nicht eben einsamen Flumserberg-Gebiet.
 
Noch findet man sie, die wenigen alten Wege, auf welchen man die unwegsame Ostflanke des Murgtals queren konnte. Aber ihre Tage sind offensichtlich gezählt: Auch hier oben wird ein Weidegebiet nach dem andern aufgegeben. 

Tourengänger: PStraub
Communities: Bike & Hike


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