Über die Seebenalp und Mütschüel zum Gulmen-Ziger-Grat


Publiziert von Grimbart , 25. August 2017 um 20:15.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 720 m
Strecke:ca. 13,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den cff logo nach Sargans, weiter mit der Buslinie 441 nach Flumserberg, Kabinenbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:LK Schweiz Nr. 1154 (Spitzmeilen) oder www.swisstopo.ch

Der Marienfeiertag gab mir wieder mal Anlass, der benachbarten Schweiz die Aufwartung zu machen. Eine Erkundungstour in den Flumser Bergen hatte ich mir dazu auserkoren. Spitzmeilen und Magerrain ließ ich mal außen vor und begnügte mich zum Herantasten mit einem Steigerungslauf über den Gulmen-Ziger-Grat. Wohlgemerkt, keine Steigerung im sportlichen Sinne (auch wenn die Höhenmeter, die man sammelt beträchtlich sind), sondern an landschaftlichen Reizen, die vom Grosssee bei der Seebenalp über den verträumten Winkel von Mütschüel schließlich ihren Höhepunkt mit den Weitblicken am Kamm fanden.

 

Bis es soweit ist, muss zunächst einmal zur Seebenalp aufgestiegen werden. Der Zustieg erfolgt ab der Talstation der Maschgenkammbahn – bis auf zwei Pfadabkürzungen – durchwegs auf Fahrwegen und bietet immer wieder schöne Blicke zu den gegenüberliegenden Churfirsten und zum Walensee. Gleich nach wenigen Gehminuten macht ein Wegweiser auf die erste Abkürzung aufmerksam. Über einen Wiesenhang steigt man gemächlich zur Weggabelung beim Rotenberg hoch. Hier folgt man dem Fahrweg nach Westen bis hinter der Alp Winkelzahn sich eine Kehre ein zweites Mal abkürzen lässt. Danach hält man sich wieder an den Fahrweg, der über eine Geländeschulter hinweg zur Seebenalp mit dem Grosssee führt.

Von der Seebenalp bieten sich einem nun zwei Möglichkeiten für den Aufstieg zum Chrüzen: Den Kammweg über Chli Güslen und Cuncels oder den Weg durch das Alpgebiet von Nisinüel. Ich entschied mich für den Aufstieg über Nisinüel. Dazu geht’s zunächst einmal am Seeufer entlang zu den Alpgebäuden. Von dort dann hinauf zu einem Fahrweg und diesem folgend hoch bis zu einer Rechtskehre. Hier zweigt rechterhand ein Pfad ab, mittels der sich eine ausholende Schleife abkürzen lässt. Nach dem Aufstieg über einen Geländerücken trifft man wieder auf den Fahrweg, dem man nun für ein kurzes Stück folgt bis etwa nach 5 Gehminuten rechts eine schwache Wiesenspur auszumachen ist. Diese führt über die Alpweiden hoch zum Chrüzen.

Beim Chrüzen wird man durch eine große Schautafel darauf aufmerksam gemacht, dass man sich ab nun im UNESCO-Welterbe „Tektonikarena Sardona“ bewegt, welches man erst wieder bei der Zigerfurgglen verlassen wird. Entlang der Flanken des Sächsmoor führt ein Steig durch ein Felssturzgebiet hinüber zu einer Bergschulter. Nach kurzem Abstieg und Querung einer sumpfigen Alpmulde steigt man schließlich hoch zur Munzfurgglen.

Damit ist der Anstieg aber noch nicht zu Ende. Durch ein Trümmerfeld und vorbei an ein paar Seenaugen geht’s mit grandiosem Blick zum Mürtschenstock weiter bergan zu einer Bergschulter bei Mütschüel. Der lohnenswerten Aussicht nach Westen wegen, sollte man am Scheitelpunkt kurz den Weg verlassen und die Anhöhe bei P. 2137 aufsuchen. Der Blick über das Murgtal zu Glärnisch und Mürtschenstock ist der kurze Abstecher allemal wert. Wieder zurück am Weg folgt ein etwas längerer, aber kurzweiliger Abstieg zur Alphütte von Mütschüel.

Der Wanderweg führt nun entlang der Westflanke des Gulmen hinauf zum Weideboden bei Bütz. Bei einer Weggabelung hält man sich links und wandert am Rand des Kars an eine Geländestufe heran. Über einen steilen Grashang gewinnt man schließlich die Anhöhen beim Hoch Camatsch. Vor dem Schlussaufstieg zum Gulmen machte ich aber noch einen Abstecher zu P. 2236. Nach einem kleinen Imbiss ging's dann in leichtem Auf und Ab hinüber an den Gipfelaufbau und im Zick-Zack über steile Bergwiesen hoch zum Gulmen. Damit war der höchste Punkt des Tages erreicht; mit dem Höhenmeter sammeln war aber noch lange nicht Schluss.

Der Abstieg vom Gulmen erweist sich im oberen Teil als ebenso steil wie der Aufstieg und führt dem Grat entlang über die ein oder andere etwas felsdurchsetzte Stelle hinunter in den Sattel südlich vom Rainissalts. Die behäbige Kuppe des Rainissalts ist dann schnell erklommen, wobei der Wanderweg den höchsten Punkt links liegen lässt und der Gipfelsteinmann am Rainissalts somit nur weglos zu erreichen ist.

Der Abstieg vom Rainissalts in den nächsten Sattel führt zunächst durch dessen SO-Flanke. Auf griesigen bzw. feinsandigen Untergrund steigt man im Zick-Zack durch diese hinab, um anschließend auf erdigem Steig über den O-Grat in den Sattel vor den Türmen des Spitzmantels zu gelangen. Die Felstürme ostseitig umgehend erwartet einen noch einmal ein kurzer Steilaufstieg zum SO-Grat des Leist. Danach geht’s angenehm über Gras hoch zum Gipfel, wo ein paar Holzbänke für ungewohnten „Bergcomfort“ sorgen.

Dem Wanderweg nach Osten kurz über einen Grasgrat folgend, führt im Anschluss ein felsdurchsetzter Steig nach Norden hinab zu einem Gratsporn. Entweder im Zick-Zack über diesen hinweg oder ihn links im Gras umgehend, dreht der Steig danach endgültig nach Osten zur Zigerfurgglen ab. Für den Weiterweg zur Bergstation am Maschgenkamm stehen einem ab der Zigerfurgglen nun drei Wege zur Auswahl: Nord - oder Südseitig flach um den Ziger herum oder seine Überschreitung? Der Anstieg über den Kamm erweist sich jedenfalls als angenehm und zieht nur kurz vor dem Gipfel merklich an. Der Abstieg zur Bergstation ist zwar kurz aber durchaus steil und hat noch eine Mini-Gegensteigung über einen Vorgipfel im Talon.

 

Gehzeiten:

Flumserberg, Tannenboden – Alp Winkelzahn – Seebenalp (ca. 1' 05'') – Chrüzen (ca. 45'') – Munzfurgglen – Mütschüel (ca. 1' 05'') – Hoch Camatsch – Gulmen (ca. 55'') – Rainissalts – Leist (ca. 55'') – Ziger – Maschgenkamm, Bergstation (ca. 50'')


Tourengänger: Grimbart


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