Mittlerspitz (1899 m) - Rotspitz (2127 m) und abenteuerlicher Gamspfad am Guschagrat
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Für Werktätige ist es schon ein wenig ärgerlich unter der Woche im Büro hocken zu müssen, wenn in den Bergen schönstes Wetter herrscht. Optimistisch, dass auch der heutige Tag ein paar Sonnenstunden bereithält, machte ich mich nach Graubünden auf den Weg, um drei Gipfel und den Guschagrat zu einer Rundtour zu verbinden. Es wurde eine unerwartet spannende Tour und die Sonnenausbeute hat sogar für einen Sonnenbrand gereicht.
Es war kein Fehler, dass ich recht zeitig zuhause startete, was von einem spätheimkehrenden Abkömmling nicht gerade nobel mit dem Attribut „verrückt“ bezeichnet worden ist. Bei noch weitgehend wolkenlosen Verhältnissen ging es zunächst über den Güterweg aufwärts zur Bergsiedlung Guscha (1115 m), die aber am frühen Morgen noch verwaist war. Die Berge ringsherum strahlten schon in der Sonne, während ich im Schatten des Falknismassivs noch bis Matan (1583 m) auf sie warten musste.
Die Sonne sorgte aber auch rasch für Quellwolken, die sich zunehmend über den Bergen bildeten und der Guschagrat wurde von einer Nebelwalze regelrecht überspült. Nach dem steilen Aufstieg vom Guschner Gir (1713 m) auf die Mittlerspitz (1899 m) hielt ich mich dort am Gipfel auch erst gar nicht lange auf. War ich letzten Frühjahr schon mit
Jackthepot hier oben, war die Route über den Guschagrat für mich neu.
Erst ein Stück dem wrw markierten Bergweg folgend, zog es mich dann hoch auf den nebligen Grat, auf dem man, wenn man ihm konsequent folgt, in den T4-Bereich vorstößt, so hat es jedenfalls
360 berichtet. Es stellten sich dann auch Gratzacken in den Weg, wo ich mich, wohl Gamspfaden folgend, bald einmal in einem ziemlich heiklen Gelände wieder fand. Grasplanggen, Felsgriffe und schon fast abgestorbene Äste, alles was sich irgendwie zum Festhalten anbot, wurde dankbar angenommen. Der im Kofferraum liegende Pickel hätte auch gute Dienste getan. Die Stöcke waren in diesem Terrain dagegen eher hinderlich.
Dieses Gelände „roch“ für mich schon sehr nach T5 oder mehr und weckte Erinnerungen an die Besteigung vom Toggenburger Hundstein, wo mich der Zustieg zum Grat schon mal vor Probleme stellte. Als der Grat schließlich immer schmaler und dazu auch noch brüchig wurde, zog ich, es war wohl am P. 2064, den Rückzug vor. Der war nicht minder anspruchsvoll, aber mit der gebotenen Vorsicht bewältigt wurde. Ich konnte es zwar vermeiden ganz zum Wanderweg absteigen zu müssen, aber die Querung 20 Hm unter dem Gratzacken in steilem Gelände war auch nicht ohne. Ich war froh diese Passage hinter mich gebracht zu haben. Der Aufstieg zur Rotspitz (2127 m) war dann schon Entspannung pur.
Die Fernsicht war leider von dicken Quellwolken getrübt, aber hin und wieder konnte ich einen Blick in die tiefwinterliche Nordflanke des Falknismassivs erhaschen. An einen Aufstieg über die Mazorahöhi/Guschasattel ist wohl die nächsten 3 bis 4 Wochen noch nicht zu denken. Dem Abstieg von dort über Stafel nach Guscha stand aber nichts im Weg, wenn auch noch die ein oder andere Schneepassage zu bewältigen war und das Gelände von Lawinen an manchen Stellen etwas mitgenommen aussah. Im Gasthaus Guscha gab es schließlich noch das verdiente Bier, bevor ich den Restabstieg unter die Füße nahm.
Fazit: Auch wenn es nicht Sonne pur war, wusste der Tag zu gefallen. Gamspfaden zu folgen will aber gut überlegt sein und Rückzugsmöglichkeiten sind im Auge zu behalten ;-). An der Mazorahöhi sind mir die ersten Berggänger begegnet, bis Guscha unten insgesamt 5.
Route: Waldparkplatz St. Luziesteig – Guscha – Überm Bach – Birch – Matan – Guschner Gir – Mittlerspitz – Guschagrat – Rotspitz – Mazorahöhi/Guschasattel – Säss – Stafel – Guscha – St. Luziesteig
Hinweis: Den Güterweg nach Guscha kann man an zwei Stellen (nicht signalisiert) über den alten Bergweg abkürzen. Von der erwähnten Gratpassage und Traverse unter P. 2064 abgesehen, liegt der Schwierigkeitsgrad nicht über T3.
Es war kein Fehler, dass ich recht zeitig zuhause startete, was von einem spätheimkehrenden Abkömmling nicht gerade nobel mit dem Attribut „verrückt“ bezeichnet worden ist. Bei noch weitgehend wolkenlosen Verhältnissen ging es zunächst über den Güterweg aufwärts zur Bergsiedlung Guscha (1115 m), die aber am frühen Morgen noch verwaist war. Die Berge ringsherum strahlten schon in der Sonne, während ich im Schatten des Falknismassivs noch bis Matan (1583 m) auf sie warten musste.
Die Sonne sorgte aber auch rasch für Quellwolken, die sich zunehmend über den Bergen bildeten und der Guschagrat wurde von einer Nebelwalze regelrecht überspült. Nach dem steilen Aufstieg vom Guschner Gir (1713 m) auf die Mittlerspitz (1899 m) hielt ich mich dort am Gipfel auch erst gar nicht lange auf. War ich letzten Frühjahr schon mit

Erst ein Stück dem wrw markierten Bergweg folgend, zog es mich dann hoch auf den nebligen Grat, auf dem man, wenn man ihm konsequent folgt, in den T4-Bereich vorstößt, so hat es jedenfalls

Dieses Gelände „roch“ für mich schon sehr nach T5 oder mehr und weckte Erinnerungen an die Besteigung vom Toggenburger Hundstein, wo mich der Zustieg zum Grat schon mal vor Probleme stellte. Als der Grat schließlich immer schmaler und dazu auch noch brüchig wurde, zog ich, es war wohl am P. 2064, den Rückzug vor. Der war nicht minder anspruchsvoll, aber mit der gebotenen Vorsicht bewältigt wurde. Ich konnte es zwar vermeiden ganz zum Wanderweg absteigen zu müssen, aber die Querung 20 Hm unter dem Gratzacken in steilem Gelände war auch nicht ohne. Ich war froh diese Passage hinter mich gebracht zu haben. Der Aufstieg zur Rotspitz (2127 m) war dann schon Entspannung pur.
Die Fernsicht war leider von dicken Quellwolken getrübt, aber hin und wieder konnte ich einen Blick in die tiefwinterliche Nordflanke des Falknismassivs erhaschen. An einen Aufstieg über die Mazorahöhi/Guschasattel ist wohl die nächsten 3 bis 4 Wochen noch nicht zu denken. Dem Abstieg von dort über Stafel nach Guscha stand aber nichts im Weg, wenn auch noch die ein oder andere Schneepassage zu bewältigen war und das Gelände von Lawinen an manchen Stellen etwas mitgenommen aussah. Im Gasthaus Guscha gab es schließlich noch das verdiente Bier, bevor ich den Restabstieg unter die Füße nahm.
Fazit: Auch wenn es nicht Sonne pur war, wusste der Tag zu gefallen. Gamspfaden zu folgen will aber gut überlegt sein und Rückzugsmöglichkeiten sind im Auge zu behalten ;-). An der Mazorahöhi sind mir die ersten Berggänger begegnet, bis Guscha unten insgesamt 5.
Route: Waldparkplatz St. Luziesteig – Guscha – Überm Bach – Birch – Matan – Guschner Gir – Mittlerspitz – Guschagrat – Rotspitz – Mazorahöhi/Guschasattel – Säss – Stafel – Guscha – St. Luziesteig
Hinweis: Den Güterweg nach Guscha kann man an zwei Stellen (nicht signalisiert) über den alten Bergweg abkürzen. Von der erwähnten Gratpassage und Traverse unter P. 2064 abgesehen, liegt der Schwierigkeitsgrad nicht über T3.
Tourengänger:
alpstein

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