Überschreitung Nüenchamm (1903m) bis Schijenstock (1923m) und Fronalpstock (2124m)
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Der Gratzug mit den 4 Gipfeln Nüenchamm, Leiststock, Schijenstock und Mittagsstöckli vom beliebten Wanderberg ("Jelmoliberg") Fronalpstock nach Norden wird gerne übersehen. Im Schatten des dominanten Nachbarn Mürtschenstock bietet die Überschreitung schwindelfreien und T6-erprobten Gängern ein überraschendes 5-Sterne Menu!
Luftig und genüsslich über anspruchvolle Grasgrate und steile Schrofen - ein weiteres T6-Abenteuer in den Glarner Voralpen!
Tourenbericht von
Ossi.
Von Mullerenberg über guten Wanderweg zügig auf den Nüenchamm. Hier beginnt ein uneinheitlich(rote und blaue Punkte) markierter Pfad bis zu P. 1703 "Fedensattel". Eine Wegspur führt in hohem Gras, den Schwierigkeiten zuerst östlich, beim Leiststock mit Drahtseil westlich steil ausweichend auf und ab. T5, 1 Stunde bis Fedensattel, bei Nässe schmierig und unangenehm.
Der folgende Gendarm wird erklettert, der zweite kann entweder exponiert erstiegen (T6) oder sehr ausgesetzt auf Gämswechsel in der Ostflanke umgangen werden (T6). Alternativ wird beiden Gendarmen weiter unten in der Ostflanke ausgewichen (ca. T5). Der nächste Aufschwung kann auch erstiegen werden, mit Vorteil beginnt man dort die Querung durch den Kessel nördlich des Schijenstock. Am schönsten wird nur leicht angestiegen bis zum wunderbaren NE-Grat. Mit Blick zum Spanneggpsee und dem grossen Mürtschen über einige harmlose Afschwüngen zum Schijenstock (T5). Gipfelbuch von 1990 mit spärlichen Eintragungen meist einheimischer Berggänger.
Vom Schijenstock bis zum Mittagsstöckli wird der grat schmal und luftig ausgesetzt. Nebst Gras werden einige Steilstufen im 2. Grad direkt über dem Abgrund erklettert. Im längeren Abstieg nach ca. 100m hält man sich wahlweise in Steilgras oder eher an die felsigen Partien in Gratnähe (T6, II). Ab dem tiefen Einschnitt (Tannengruppe im SE-Hang) bis zum Mittagsstöckli wird der Grat etwas weniger steil und ausgesetzt (T5+). Die Schwierigkeit und Steilheit des Abstiegs erinnerten mich an den Abstieg vom Schiffberg, wenn auch der hier beschriebene etwas weniger steil und ausgesetzt ist. Im Aufstieg sind diese Passagen leichter und übersichtlicher.
Nun verblüfft uns
3614Adrian mit einem Direktabstieg durch die ca. 60-70° steile, schrofige Südflanke des Mittagsstöckli. Über ein System von Bändern mit Wildwechseln kann der Überhang am Wandfuss ganz am östlichen Ende passiert werden. Von unten gesehen erscheint die Route logisch, von oben sieht man nur einen ins nichts abbrechenden Grashang... die Route ist extrem ausgesetzt und das Gelände verzeiht keine Fehler!
Alternativ dazu kann aus der letzten Einsattelung vor dem Mittagsstöckli ein grasiges Couloir abgestiegen werden (sieht gut machbar aus, etwa T6 II)
Es folgt die Querung an den Fronalpstock NE-Grat. Der Grat um P. 1778 "Fronalpscharte" kann in der Südflanke mühsam umgangen werden. Für diesen Übergang zwischen Mullern und dem Spanneggpsee erleichtern Drahtseile den Zugang von Mullern (steil, laut Führer T5).
Über plattigen Fels quert man am Fuss des NE-Grat bis zu einer steilen Schrofenflanke, rechts einer markanten, grossen Höhle. Da ich heute (wie gestern) nicht in optimaler Tagesform bin, verzichte ich auf einen Versuch am NE-Grat (Erlebnisbericht von Ossi).
Mühsam durch die krautigen Geröllhalden am Wandfuss, zuletzt in Erdrutsch auf den Kamm der Zellsegg bei 1920m (T4). Dort treffe ich auf den blau-weissen Normalweg, durchs gesicherte Kamin problemlos auf den Gipfel (T4). Aus einer Laune heraus versuchte ich den Kamin ohne Handeinsatz zu klettern - eine wacklige Gleichgewichtsübung, aber es funktioniert ;-).
Oben kann ich den Gipfel alleine geniessen und konsultiere das Buch in seiner edlen Halterung: seit meinem letzten Eintrag am 22.6.08 liegen sage und schreibe 25 Seiten neuer Einträge! Auf dem Froni überlebt ein Gipfelbuch wohl kaum eine Saision lang?
Auf dem Rückweg treffe ich Ossi und Adrian wieder, zusammen gibts ein beschwingtes Auswandern nach Mullerenberg. Die obligaten Diskussionen über Route und Zukunftspläne führen wir bei kühlem Bier bzw. Kaffee in der Gartenbeiz.
Seil oder kein Seil: Grundsätzlich kann im T6-Gelände nicht oder nur sehr spärlich gesichert werden. Wir führten ein Seil mit, das zwischen Schijen und Mitagstöckli zum Einsatz kam, wenn mans aber schon mitträgt, darf es aus dem Rucksack. An einigen Felszacken kann provisorisch gesichert werden, der Rest ist steiles Grasgelände. Dort ist man ohne Strick besser beraten (Mitreissunfälle). Sichere Gänger können den Strick zu Hause lassen. Für den Fronalpstock NE-Grat empfiehlt sich mindestens ein 30m Seil.
Luftig und genüsslich über anspruchvolle Grasgrate und steile Schrofen - ein weiteres T6-Abenteuer in den Glarner Voralpen!
Tourenbericht von

Von Mullerenberg über guten Wanderweg zügig auf den Nüenchamm. Hier beginnt ein uneinheitlich(rote und blaue Punkte) markierter Pfad bis zu P. 1703 "Fedensattel". Eine Wegspur führt in hohem Gras, den Schwierigkeiten zuerst östlich, beim Leiststock mit Drahtseil westlich steil ausweichend auf und ab. T5, 1 Stunde bis Fedensattel, bei Nässe schmierig und unangenehm.
Der folgende Gendarm wird erklettert, der zweite kann entweder exponiert erstiegen (T6) oder sehr ausgesetzt auf Gämswechsel in der Ostflanke umgangen werden (T6). Alternativ wird beiden Gendarmen weiter unten in der Ostflanke ausgewichen (ca. T5). Der nächste Aufschwung kann auch erstiegen werden, mit Vorteil beginnt man dort die Querung durch den Kessel nördlich des Schijenstock. Am schönsten wird nur leicht angestiegen bis zum wunderbaren NE-Grat. Mit Blick zum Spanneggpsee und dem grossen Mürtschen über einige harmlose Afschwüngen zum Schijenstock (T5). Gipfelbuch von 1990 mit spärlichen Eintragungen meist einheimischer Berggänger.
Vom Schijenstock bis zum Mittagsstöckli wird der grat schmal und luftig ausgesetzt. Nebst Gras werden einige Steilstufen im 2. Grad direkt über dem Abgrund erklettert. Im längeren Abstieg nach ca. 100m hält man sich wahlweise in Steilgras oder eher an die felsigen Partien in Gratnähe (T6, II). Ab dem tiefen Einschnitt (Tannengruppe im SE-Hang) bis zum Mittagsstöckli wird der Grat etwas weniger steil und ausgesetzt (T5+). Die Schwierigkeit und Steilheit des Abstiegs erinnerten mich an den Abstieg vom Schiffberg, wenn auch der hier beschriebene etwas weniger steil und ausgesetzt ist. Im Aufstieg sind diese Passagen leichter und übersichtlicher.
Nun verblüfft uns

Alternativ dazu kann aus der letzten Einsattelung vor dem Mittagsstöckli ein grasiges Couloir abgestiegen werden (sieht gut machbar aus, etwa T6 II)
Es folgt die Querung an den Fronalpstock NE-Grat. Der Grat um P. 1778 "Fronalpscharte" kann in der Südflanke mühsam umgangen werden. Für diesen Übergang zwischen Mullern und dem Spanneggpsee erleichtern Drahtseile den Zugang von Mullern (steil, laut Führer T5).
Über plattigen Fels quert man am Fuss des NE-Grat bis zu einer steilen Schrofenflanke, rechts einer markanten, grossen Höhle. Da ich heute (wie gestern) nicht in optimaler Tagesform bin, verzichte ich auf einen Versuch am NE-Grat (Erlebnisbericht von Ossi).
Mühsam durch die krautigen Geröllhalden am Wandfuss, zuletzt in Erdrutsch auf den Kamm der Zellsegg bei 1920m (T4). Dort treffe ich auf den blau-weissen Normalweg, durchs gesicherte Kamin problemlos auf den Gipfel (T4). Aus einer Laune heraus versuchte ich den Kamin ohne Handeinsatz zu klettern - eine wacklige Gleichgewichtsübung, aber es funktioniert ;-).
Oben kann ich den Gipfel alleine geniessen und konsultiere das Buch in seiner edlen Halterung: seit meinem letzten Eintrag am 22.6.08 liegen sage und schreibe 25 Seiten neuer Einträge! Auf dem Froni überlebt ein Gipfelbuch wohl kaum eine Saision lang?
Auf dem Rückweg treffe ich Ossi und Adrian wieder, zusammen gibts ein beschwingtes Auswandern nach Mullerenberg. Die obligaten Diskussionen über Route und Zukunftspläne führen wir bei kühlem Bier bzw. Kaffee in der Gartenbeiz.
Seil oder kein Seil: Grundsätzlich kann im T6-Gelände nicht oder nur sehr spärlich gesichert werden. Wir führten ein Seil mit, das zwischen Schijen und Mitagstöckli zum Einsatz kam, wenn mans aber schon mitträgt, darf es aus dem Rucksack. An einigen Felszacken kann provisorisch gesichert werden, der Rest ist steiles Grasgelände. Dort ist man ohne Strick besser beraten (Mitreissunfälle). Sichere Gänger können den Strick zu Hause lassen. Für den Fronalpstock NE-Grat empfiehlt sich mindestens ein 30m Seil.
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