Stellmauer - Den Kerschkern haben wir uns geschenkt!


Publiziert von mountainrescue , 2. Januar 2014 um 16:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rottenmanner und Wölzer Tauern
Tour Datum: 2 Januar 2014
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 872 m
Abstieg: 878 m
Strecke:8,651 km / Bergerhube-Schaunitzalm-Stellmauer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Knoten St.Michael ins Liesing-Paltental bis Trieben. Dort abfahren und auf den Triebner Tauern fahren. Kurz vor Hohentauern nach links ins Triebental fahren bis zum Ausgangspunkt der Tour, der Bergerhube.
Kartennummer:Kompass Steiermark Digital

Das Triebental hat es mir nun angetan, vor allem, weil es "genügend" Schnee gibt und deshalb allein lohnt sich die doch etwas weitere Anfahrt. Heute war das Wetter nicht mehr so schön wie gestern. Die Meteorologen hatten Recht behalten, denn von Westen zogen schon hohe Wolken auf, die die Sonne nur mehr spärlich durchkommen ließen. Na egal, so war wenigstens bei der Tour heute noch mit leidlichen Abfahrtsbedingungen zu rechnen. 

Heute stand die Stellmauer auf dem Programm. Es handelt es um einen Gipfel in unmittelbarer Nähe zum Kerschkern. Sollten die Verhältnisse passen, wären wir dem Kerschkern auch noch aufs Haupt gestiegen, wie gesagt sollten.....  (sie haben aber schlussendlich nicht gepasst) Bei der Abfahrt handelt es sich um eine südseitige Exposition und zu starke Sonne hätte dem Hang, abfahrtstechnisch, sicher nicht gut getan. 

Heute waren wir etwas später dran und der Parkplatz bei der Bergehube war schon wohl gefüllt. Rasch waren wir startklar und schon ging es über Forststraßen, die pistenartig ausgefahren waren, der verfallenen Schaunitzalm entgegen.

Vor mir war nur ein Pärchen unterwegs, sonst war zu dieser Zeit niemand zu sehen. Die beiden stiegen jedoch die Normalroute zum Kerschkern an, während ich, ca. einen Kilometer nach der Schaunitzalm nach links den steilen Hang Richtung Stellmauer abbog.

Heute war "Spurarbeit" angesagt, denn der Wind hatte alles überdeckt und sorgfältig wählte ich meine Spur in das große Becken unter Goldkogel und Stellmauer.

Im oberen Bereich begann, kurzzeitig, ein unangenehm kühler Wind zu blasen, der mich in die Softshell schlüpfen ließ. Als wir das große Becken erreichten, war es vorbei mit dem kalten, böigen Wind, also wieder raus aus der Jacke Wo der Hang zur Stellmauer sich aufsteilt war es sehr mühsam zu spuren.

Teilweise harte Abschnitte wechselten mit einbrechen bis zum Knie ab. Einige laute Flüche habe ich heute schon gegen den Himmel gesandt


Endlich war der letzte Kamm erreicht und von Osten "grüßte" der Kerschkern herüber.

Jedoch war der Kamm zu seinem letzten Steilaufschwung ziemlich abgeblasen, genauso wie der letzte Anstieg zum Gipfel selbst. Daher war mir die Entscheidung leicht gemacht worden und nach dem abfellen, gönnten wir uns die obligate Schnitten- und Teepause.

Die Abfahrt über die steilen Flanken war durchwachsen. Von Bruchharsch, über Plattenpulver bis zu einer dünnen Pulverschicht war alles vertreten. Als wir in das große Becken einfuhren, kam nun noch eine Gruppe von 4 TourengeherInnen nach.

Die hatten es nun wesentlich einfacher, denn meine Spur war noch schön zu sehen. Aus dem großen Becken, wo herrliche Pulverschneeschwünge ich genießen konnte, ging es eine steile Rinne hinunter, die in den flachen Graben der talauswärts Richtung Schaunitzalm führt.


Über die gut ausgefahrene, pistenähnliche Spur ging es, in flottem Tempo, zurück zur Bergerhube, wo wir uns bei der obligaten Einkehr mit Käsebrot und Suppe stärkten.

 



Fazit der Tour: Das Triebental hat es mir nun angetan und es gibt noch einiges an Touren zu entdecken. Obwohl am Parkplatz genügend Autos standen, habe ich nur 6 Personen getroffen. 2 im Aufstieg und die 4er Gruppe bei der Abfahrt, ansonsten waren wir komplett allein unterwegs. Die Schneeverhältnisse im Aufstieg erfordern Harscheisen und, wenn man wie ich allein unterwegs ist, genügend Reserven für die Spurarbeit. Diese war heute, überhaupt der letzte Steilaufschwung sehr kräfteraubend. Immer wieder einbrechen, wegrutschen... a zaache G'schicht

Bei der Abfahrt waren die Verhältnisse aber überraschend gut. Mit etwas Druck auf den Schi ließ sich der Plattenpulver problemlos fahren. Im großen Becken unter der Stellmauer herrlichster Pulverschnee und auch der enge Graben zum Normalaufstieg auf den Kerschkern war ganz leidlich zu fahren.

Als Anfänger- oder Einsteigertour würde ich sie nicht qualifizieren, denn die Hänge haben doch ein schönes Gefälle und den Plattenpulver muss man fahren können. Auch erfordert der schmale Graben zum Normalweg auf den Kerschkern sicheres Kurzschwingen.


Twonav Aventura 2.9/CGPSL 7.6.1
Dauer: 3:03
Zeit in Bewegung: 2:26
Stillstand: 0:37
Strecke: 8,651 km
Maximale Höhe: 2075 m
Maximale Höhendifferenz: 878 m
Kum.Steigen: 
 872 m
Ges.Abstieg: 
 878 m


Tourengänger: mountainrescue
Communities: Hikr's Dogs, Skitouren


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