Auerkamp (1607 m) - adieu Tristesse!


Publiziert von 83_Stefan , 7. Dezember 2013 um 10:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:22 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B13 in Richtung Achenpass; nach Lenggries in Richtung "Hohenburg" abbiegen und dort parken (offizieller Wanderparkplatz 2 € pro Tag oder ein Stück früher kostenlos beim Privatgymnasium).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50-52 Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Manche Bergtouren scheinen für eine ganz bestimmte Jahreszeit gemacht - so auch die hier vorgestellte Überschreitung der Kampen. Wandert man im späten Herbst im Nebel das triste Hirschbachtal aufwärts und durchstößt oberhalb des Hirschtalsattels die Nebeldecke, so wähnt man sich bei der Überschreitung der Kampen fast auf einem Schiff, das über dem Nebelmeer schwebt. Nur die Spitzen der umliegenden Berge entragen dem Grau, am Horizont baut sich das mächtige Karwendelgebirge auf. Was im Sommer eine nette Wanderung ist, wird unter diesen Bedingungen zum tiefgreifenden Erlebnis. Wer an einem nebligen Herbsttag dem Grau entfliehen möchte, der sollte den Kampen einen Besuch abstatten - adieu Tristesse!

Los geht's am kostenpflichtigen Parkplatz in Lenggries-Hohenburg. Ein Fahrweg leitet durch Wiesen hinein ins Hirschbachtal und recht monoton durch Wald hinauf, bis der Hirschtalsattel erreicht ist; sämtliche Abzweigungen bleiben unbeachtet.

Am Hirschtalsattel beginnt der Steig, der durch die steile Nordflanke des Ochsenkamp bergauf leitet. Die Latschen sind so hoch, dass der Weg teilweise unter einem geschlossenen Latschendach hindurch führt. Schließlich wird die Kammhöhe etwas südlich des Ochsenkamp erreicht. Nach links auf deutlicher Spur hinauf zum aussichtsreichen Ochsenkamp (Gipfelkreuz und -buch).

Zum Auerkamp geht's auf der Spur wieder zurück und man folgt dem Steig weiter in südwestlicher Richtung zunächst am Kamm, später in die Flanke ausweichend, hinüber zum latschenüberwucherten Hauptgipfel der Kampen. Der höchste Punkt ist unscheinbar und ein Besuch desselben erfordert großes Engagement im Duell mit den mannshohen Latschen; der Abstecher lohnt eigentlich kaum.

Der Steig folgt dem Kamm mit geringfügigen Abweichungen weiter zum Spitzkamp (Gipfelkreuz und -buch). Die Aussicht von diesem problemlos erreichbaren Punkt ist genauso gut wie die vom hart zu erkämpfenden Auerkamp und rühmt sich insbesondere mit dem Blick zum scharf gezackten Karwendelgebirge sowie in die weite Ebene.

Der Steig führt hinab in den Sattel zwischen Spitzkamp und Brandkopf, wo er auf eine Schotterstraße trifft; unterhalb des Gipfels geht es auf ein paar Metern etwas ausgesetzt dahin, außerdem muss man kurz Hand an den Fels legen (auf etwa eineinhalb Metern I). Im Sattel angekommen, geht's auf dem Fahrweg nach rechts bergab, bis man am Hirschtalsattel wieder auf den Anstiegsweg trifft. Auf ihm geht's durch's Hirschbachtal wieder zurück nach Lenggries.

Schwierigkeiten:
Zum Hirschtalsattel: T1 (alternativ mit dem Radl L).
Über Ochsen- und Auer- zum Spitzkamp: T2 (ab und zu ein klein wenig ausgesetzt).
Abstieg vom Spitzkamp: T3+, I (nur auf wenigen Metern etwas ausgesetzt und felsig, ansonsten ohne Schwierigkeiten).

Fazit:
Eine schöne 3*-Tour, die dann zum Erlebnis wird, wenn im späten Herbst der Nebel im Tal liegt, während die klare Luft auf den Gipfelhöhen eine scheinbar grenzenlose Sicht ermöglicht. Durch Benutzung eines Fahrrads wird die Runde zusätzlich aufgewertet, da man sich den monotonen Hatscher durch's Hirschbachtal spart. Wem die Tour zu kurz ist, der kann sie mit dem Seekarkreuz und dem Schönberg erweitern. Etwas abseits der Route lädt die Lenggrieser Hütte zu einem Besuch. Für den Winter eignet sich die Unternehmung kaum - das Wühlen im mannshohen Latschendickicht ist bestenfalls unangenehm.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1600er, T3.


Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 18743.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

©bergundradlpeter hat gesagt: ...scheen's Eckerl:-)
Gesendet am 7. Dezember 2013 um 11:17
Hallo Stefan,
eine Ecke wo ich schon lange nicht mehr war und einiges nachholen muss wenn ich wieder gut zu Fuß bin.
VLG
Peter

83_Stefan hat gesagt: RE:...scheen's Eckerl:-)
Gesendet am 7. Dezember 2013 um 11:19
Hey Peter! Dafür drücke ich dir schon lange die Daumen! Hoffe, es geht bald wieder für dich los mit deinen Skitouren!
Die Kampen sind im Herbst wirklich schön. Viel eindrucksvoller als im Sommer, wie ich finde.

Gute Genesung und viele Grüße vom Ufer des Kochelsees vom 83_Stefan!


Kommentar hinzufügen»