Nidfurner First (2050 m) - zum Zweiten
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Vor drei Wochen bin ich dort oben im Nebel herum getappt (Bericht), heute war dafür die Sicht umso besser.
Bis Guppen Oberstafel und Heuberg auf der Route zum Guppengrat, dann immer etwas ansteigend zum Einstieg. Der heute mit seinen schräg gestellten Platten unübersehbar war.
Von weitem erscheint die Passage unmöglich zu begehen, unmittelbar davorstehend sieht man, dass das gar nicht so ungeheuer steil ist und dass es neben den Platten durchaus Weg-Alternativen gibt.
Eine Gruppe von rund 20 Gemsen setzt sich Richtung Nord ab, eine weitere, von der ich nur ein paar Exemplare gerade über mir sehe, geht eher Richtung Bächistock. Anscheinend hat die lokale Population die Jagd ohne ernsthafte Verluste überstanden.
Gamsspuren leiten mich locker durch den Schlusshang (T5). Auf den Karrensteinen ist der Dreck der Hufe unübersehbar - ich bin offensichtlich auf einem richtigen Gemsen-Highway. Erstaunlich, wie selbstverständlich diese Tiere auch richtig spitze Steine für den Aufstieg benutzen!
Auf dieser anscheinend populären Route bis zum Sattel hinter dem Gipfel-Aufbau. Der Weiterweg über den Grat wäre möglich (ZS+), einfacher ist es, auf der Südseite deutlich abzusteigen und auf Schrofengelände zum Osthang zu wechseln. Dort in einfachem Gelände ganz hinauf.
Ich wollte eigentlich dem Grat entlang Richtung Unteres Firnband weiter gehen. Aber das ist dann doch sehr deutlich im T6-Bereich, und der Übergang zum Firnband erschien mir von unten alles andere als gewährleistet.
Auch den Abstieg nach Süden verwarf ich nach kurzer Überprüfung der Flanke. Nicht ganz unmöglich, aber für eine Erstbegehung unbedingt von unten anzugehen.
Also auf (fast) gleichem Weg hinunter. "Fast" heisst, im Abstieg blieb ich praktisch überall im Spalt neben der Platte. Der einzige Vorteil dieser Variante ist, dass ich jetzt weiss, dass auch das geht; allerdings ist hier doch deutlich mehr Felskontakt erforderlich.
Anschliessend hinunter nach Mettlen, den Sattel zwischen den Alpen Guppen und Oberblegi und hinauf auf das Chilchli (1725 m). Das soll der höchste Punkt des Plateaus sein - was ich nach Überprüfung von drei Seiten zu bezweifeln wage. Ich habe alle Punkte gegenseitig überprüft, und nach meiner laienhaften Triangulation ist eine Kuppe knapp vor dem P. 1721 (Leuggelstock) der höchste Punkt. Nicht dass es eine Rolle spielte in diesem leichtgängigen Gelände ..
Anschliessend wollte ich einen Direktabstieg durch die Runse nördlich des Leuggelstockes probieren. Aber als ich die dortigen Felswände sah, schien mir das dann doch keine so gute Idee, und ich wanderte via Guppen zurück zum Aufstiegsweg und hinunter zur Leuggelen-Beiz.
Wo man übrigens ausgezeichnet isst - die eher "provisorisch" ausschauende Beiz verdient höchstes Lob als Ausflugsziel!
Derzeit wird einmal mehr an den Lawinenverbauungen unterhalb Guppen gearbeitet. Schon im Aufstieg sah ich die Arbeiter in steilstem Gelände mit den Presslufthämmern bohren. Im Abstieg habe ich kurz mit ihnen gesprochen. Sie ersetzen dort oben Steinschlag-Netze - definitiv kein Job für Flachland-Indianer!
Damit konnte ich am vermutlich letzten wirklich schönen - wenn auch windigen - Herbsttag doch noch eine lohnende Wanderung machen.
Die klare Sicht dank der trockenen Föhnluft, das Licht und die Farben in dieser Jahreszeit - das ist halt doch immer etwas besonderes.
Damit konnte ich am vermutlich letzten wirklich schönen - wenn auch windigen - Herbsttag doch noch eine lohnende Wanderung machen.
Die klare Sicht dank der trockenen Föhnluft, das Licht und die Farben in dieser Jahreszeit - das ist halt doch immer etwas besonderes.
Tourengänger:
PStraub

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