A la recherche du .. Nidfurner First (2050 m)


Publiziert von PStraub , 8. Oktober 2013 um 17:03.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 8 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schwanden - Leuggelen

Laut Vorhersage liegt heute über der Alpennordseite eher zäher Hochnebel mit einer Obergrenze von ca. 1200 m. Darüber sollte es recht schön sein.
Naiv wie ich bin, habe ich das geglaubt und eine Tour in moderater Höhe ins Auge gefasst: Die Nord- und die Südroute auf den Nidfurner First zu versuchen.
Zu "ver-suchen" gab es jedoch nichts, zu "suchen" dafür umso mehr.


Mit dem Auto bis Leuggelen und anschliessend hinauf nach Guppen Oberstafel. Die Nebel-Untergrenze ist auf knapp 700 m, somit rechnete ich, auf 1200 m darüber zu sein. Allerdings wunderte ich mich schon im Aufstieg über das leichte Nieseln, und von den Bäumen tropfte es wie bei richtigem Regen. 

Doch auf 1200 m wirds nicht heller, und auf Guppen Oberstafel (1660 m) immer noch nicht. 

Ich steige weiter nach Heuberg. Dort nicht Richtung Guppengrat, sondern in südlicher Richtung aufsteigend durch die Gras- und Schutthänge hinauf. Auf gut 2000 m drückt endlich die Sonne durch und ich sehe, dass ich zu weit nördlich bin, nämlich auf der Wegspur zum Guppengrat.
Also absteigend zurück in die Nebelsuppe, um den Einstieg zur Einbuchtung im Nidfurner First zu suchen.
Aber es hilft alles nichts. Der Nebel ist so dicht, dass eine Orientierung völlig unmöglich ist. Und das Gelände ist doch stellenweise eher steil und unten auch ausgesetzt. Zudem versperren alte Lawinenkegel, die jeweils absteigend umgangen werden müssen,  die Passage. 
Nach über zwei Stunden breche ich die Sucherei ab. Der Steinschlag, den flüchtende Gemsen ausgelöst haben, erleichtert mir den Entscheid.

Erst auf dem GPS-Track habe ich gesehen, dass ich soweit richtig war, nur deutlich zu hoch für den Einstieg.

Auf dem Rückweg gabs jede Menge Schlenker. Immer wieder versuchte ich eine Abstiegspassage Richtung Oberblegisee zu finden - und strandete an einer Klippe, deren Untergrenze im Grau verschwand.

Schliesslich fand ich eine markierte Spur. Sie bezeichnet anscheinend den Weg zur Wasserfassung der Alp. Diese führte mich, mit deftigem Auf und Ab, zurück nach Heuberg und damit nach Guppen und schliesslich Leuggelen. 

Nur wers schon gemacht hat, kann nachvollziehen, wie hilflos man im Nebel herumtappt, wenn jegliche Sichtrefenzen fehlen.

Übrigens: Proust hat "A la recherche du temps perdu" weitestgehend im Bett geschrieben. Bei Nebel-Wetter dort zu bleiben, wäre manchmal vielleicht nicht das Dümmste ..

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

PStraub hat gesagt: Wir hatten es ..
Gesendet am 8. Oktober 2013 um 17:30
.. am Sonntag in Amden eigentlich gar nicht schlecht, etwas Nebel, etwas Sonne. Ist anscheinend derzeit wirklich Glückssache.
Gruss Peter


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