Intellektuelle Fehlleistung am Monte Garzo
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Geplant war die Route Serenissima am Monte Garzo. Wir haben sie natürlich auch geklettert, ist ja klar. Nur wollten die Schwierigkeitsangaben nicht so recht zu den Angaben im Topo passen. Und die Tour führte weiter, obwohl sie eigentlich hätte zu Ende sein müssen. Und die im Topo bezeichneten "Tirage-Stellen" gab es in echt auch nicht. Und überhaupt war alles etwas seltsam.
Was zwei tapfere Kletterer am Monte Garzo praktiziert haben, spiegelt die "Wahrheit" menschlicher Wahrnehmung wieder: konkrete Hinweise, objektiv beobachtbare Begebenheiten -mitunter als Realität bezeichnet- werden auf die mentalen Muster im Gehirn hin entsprechend zurechtgebogen. Man könnte sagen, "die Landschaft wird auf die Angaben in der Karte hin passend umgegraben". Spätestens in der Beiz beim Panache haben wir dann gemerkt, dass wir anstelle der Serenissima die Lucertola geklettert habe. Schlimm, schlimm, weil ich die eigentlich bereits hätte kennen sollen...
In der Sozialpsychologie wird das übrigens "Vorurteil" genannt: Das Festhalten an Wahrnehmungen und mentalen Mustern, obwohl diese aufgrund der Tatbestände aus der Realität verändert werden müssten.
zur Tour:
Das meiste ist nachzulesen unter www.hikr.org/tour/post4173.html. An dieser Stelle kann ich immerhin um einiges aussagekräftigere Fotos anhängen als beim ersten Tourbeschrieb.
Insgesamt überzeugt die obere Hälfte meines Erachtens viel mehr als die Seillängen im unteren Sektor, dem Sektor Pinocchio. Bei knappem Zeitbudget sollte man also besser gleich oben einsteigen (Wegspuren und Drahtseile führen am Pinocchio vorbei aufs obere Grasband), denn der Fels hier oben ist wirklich ausserordentlich schön zu klettern. Für Alpinwanderer etwas verwirrend: Die Griffe halten, was sie versprechen.
Die extrem-brutal-schöne drittletzte Seillänge ist im Plaisir mit 6b, im SAC-Führer mit 6c bewertet. Ich würde mal sagen, die Wahrheit liegt dazwischen. Ein künstlich aufgeschraubter Griff kurz vor dem Stand zeigt Alterserscheinungen, einige Jahre wird er aber hoffentlich noch durchhalten. Insgesamt sind die Bewertungen eher milde, unangenehme Übberraschungen braucht man keine zu befürchten.
Ab dem erwähnten Grasband lohnt sich bei trockenem Wetter der Fussabstieg über die Drahtseile sicher mehr als die Abseilerei über die Platten des Sektors Pinocchio, zumal man die dort unten wirkenden Seilschaften unnötig stören würde. Bei Hitze übrigens wird der Monte Garzo zum Backofen. Das mag für Hefegbäck ein günstiges Klima sein, zum Klettern gibt es allgemein bessere Bedingungen.
Was zwei tapfere Kletterer am Monte Garzo praktiziert haben, spiegelt die "Wahrheit" menschlicher Wahrnehmung wieder: konkrete Hinweise, objektiv beobachtbare Begebenheiten -mitunter als Realität bezeichnet- werden auf die mentalen Muster im Gehirn hin entsprechend zurechtgebogen. Man könnte sagen, "die Landschaft wird auf die Angaben in der Karte hin passend umgegraben". Spätestens in der Beiz beim Panache haben wir dann gemerkt, dass wir anstelle der Serenissima die Lucertola geklettert habe. Schlimm, schlimm, weil ich die eigentlich bereits hätte kennen sollen...
In der Sozialpsychologie wird das übrigens "Vorurteil" genannt: Das Festhalten an Wahrnehmungen und mentalen Mustern, obwohl diese aufgrund der Tatbestände aus der Realität verändert werden müssten.
zur Tour:
Das meiste ist nachzulesen unter www.hikr.org/tour/post4173.html. An dieser Stelle kann ich immerhin um einiges aussagekräftigere Fotos anhängen als beim ersten Tourbeschrieb.
Insgesamt überzeugt die obere Hälfte meines Erachtens viel mehr als die Seillängen im unteren Sektor, dem Sektor Pinocchio. Bei knappem Zeitbudget sollte man also besser gleich oben einsteigen (Wegspuren und Drahtseile führen am Pinocchio vorbei aufs obere Grasband), denn der Fels hier oben ist wirklich ausserordentlich schön zu klettern. Für Alpinwanderer etwas verwirrend: Die Griffe halten, was sie versprechen.
Die extrem-brutal-schöne drittletzte Seillänge ist im Plaisir mit 6b, im SAC-Führer mit 6c bewertet. Ich würde mal sagen, die Wahrheit liegt dazwischen. Ein künstlich aufgeschraubter Griff kurz vor dem Stand zeigt Alterserscheinungen, einige Jahre wird er aber hoffentlich noch durchhalten. Insgesamt sind die Bewertungen eher milde, unangenehme Übberraschungen braucht man keine zu befürchten.
Ab dem erwähnten Grasband lohnt sich bei trockenem Wetter der Fussabstieg über die Drahtseile sicher mehr als die Abseilerei über die Platten des Sektors Pinocchio, zumal man die dort unten wirkenden Seilschaften unnötig stören würde. Bei Hitze übrigens wird der Monte Garzo zum Backofen. Das mag für Hefegbäck ein günstiges Klima sein, zum Klettern gibt es allgemein bessere Bedingungen.
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