Monte Garzo - Maggialore


Publiziert von MarcelL , 15. September 2021 um 10:54.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:11 September 2021
Klettern Schwierigkeit: VIII- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Poncione Piancascia   CH-TI 

Allgemein: Die Tour beginnt ca. in halber Wandhöhe am Monte Garzo, erfordert also Zustieg über eine andere Tour. In diekter Linie bieten sich dazu Cini und Lucertola an. Die Tour ist top gesichert und von der Kletterei her interessant und abwechslungsreich. Im Vergleich zur Alhambra ist sie etwas schwerer und auch „wilder“. Wen Letzteres nicht stört (oder reizt), der wird hier eine äusserst lohnende Tour finden. Durch die leichte Drehung der Wand nach W, liegt sie deutlich länger im Schatten, als die Alhambra, lässt sich also an heissen Sommer und Herbsttagen komplett im Schatten klettern.
 
Zustieg und SL1: Wir wählten die Cini. Typische Platten, eher einfach gehalten (4b/c) und gut gesichert (Lucertola beginnt mit einem recht heftigen Kaltstart). Nach 3 SL Cini kann man vom Stand weg direkt in der Lucertola weitersteigen. Zunächst geht es eine SL noch relativ flach (5c), Dann eine SL zunächst durch Botanik, dann eine deutlich steilere Wand nach oben (6a) zu einem Baum (Schlingen und Abseilkarabiner, scheint mir im Känelführer falsch gezeichnet). Ab hier würde ich den Anfang der Tour definieren, da hier die Lucertola abzweigt )im Känel auch falsch). Vom Baumstand über Botanik nach oben zu Felsstufe. Der erste Schritt in die Wand ist die Crux (6a+), kann aber auch 1 m R in der Botanik umgangen werden. Dann stecken inder Wand 2 Bh nebeneinander. Der rechte gehört zu Lucertola, der linke zu Maggialore, es ist aber die gleiche Kletterstelle. Für Maggialore kommt drüber noch ein Bh und dann beginnt die wagrechte Querung nach links. Zumindest im Herbst ist das nicht trivial, da dort, wo es einfach wäre, Brombeerranken den Weg versperren, und die Alternative deutlich steiler und zum Teil brüchig ist.- Es stecken entsprechend auch noch ein paar Bh um das zu sichern und man kämpft sich dann eben irgendwie rüber (3a-5a) bis zu der schon vom Wandfuss aus sichtbaren, deulichen, baumbewachsenen Schlucht, die genau rechts des Monsterdaches hochzieht. Die erste richtige Kletterlänge (SL2) zieht dann den Pfeiler L der Schlucht, schön ausgesetzt oberhalb des Dachs, hoch.

SL2: (35 m, 6c+): an feinen Leisten nach L oben, in der Mitte mal an Piazleisten, dann an Löchern. Technisch anspruchsvolle und anhaltende Kletterei an Top-Fels.
SL3: (30 m, 6b): schön nach oben Richtung Dach, dann schwerer Quergang nach R (crux) und nach oben zu Dach. Übers Dach (löst sich leicht) und die Platte weiter.
SL4 (35 m, 6a+): an sehr speziellen, seitlich geschichteten Schuppen zur linken Kante des großen Dachs, dort nach L und in komplexen Riss/Verschneidungsstrukturen mit sehr vielen Flechten darauf steil nach oben. Im Herbst können hier auch mal Brombeerranken über die Route hängen. Es fühlt sich wild an und ist nicht ganz trivial, immer die richtige Lösung zu finden.
SL5 (20 m, 6c): Das goldene Herz. Im weissen Fels an einer Risspur nach oben zum offensichtlichen Dach. Die Crux kommt nach ca. 8 m, wo man kurz an 2 Griffen anpiazen muss, um nach L oben in die Platte zu kommen, dort dann mit Hilfe von schöner Schuppe (L) nach oben und zurück zum Riss. Das Dach selber ist sehr griffig und lässt sich trotz der Steilheit leichter klettern, als der Riss darunter. Danach kurz nach R queren und hoch zum Stand.
SL6 (40 m, 6a+): Nochmal eine wilde Länge mit Flechten, an steilen Verschneidungen. Achtung, am Anfang der Länge, ca. beim 3. Bh kommt ein waagrechter Quergang ca. 2-3 m nach R (dort unbedingt lang einhängen). Danach geht es eher immer wieder R haltend nach oben. Am Schluss über flache Platte um einen Busch herum zu einem Aufschwung mit einem einzelnen Bh (Stand)
SL7 (15 m, 6a): die Plate ca. 5 m nach oben zu Steilkante mit Riss. An der kante nach oben (eher etwas L vom Riss) und im flacheren Gelände oben zu Stand.
 
Abstieg. Von Stand waagrecht zu Fixseil. Mit Fixseil ca. 10 m nach R und von dort 5 m nach R unten abstiegen zu Muniring der Lucertola. Von dort direkt 2 SL auf einmal abseilen und dann klar weiter der Route entlang….

Tourengänger: MarcelL


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