Monte Garzo - Alhambra


Publiziert von MarcelL , 1. September 2021 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:27 August 2021
Klettern Schwierigkeit: VII+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Poncione Piancascia   CH-TI 

Die Wand ist morgens noch schön im Schatten (früher Einstieg lohnt sich an warmen Tagen). Der Zustieg ist durch hunderte Steinmännchen markiert. An einer Stelle biegt der Weg von den anderen Pinocchio-Zustiegen ab (Alh. Text markiert). Die erste SL kann man einfach mit Turnschuhen und ohne Seil zusteigen und hat dann auch einen guten Stand. Ab da ist jede SL lohnend, kein einziges brüchiges Stück, immer gut gesichert. Unten ist es sehr plattig. OK, aber nicht sonderlich lohnend. Der richtig gute Teil ist oben. Bis dahin gibt es immer wieder Bänder und Übergänge. Man bekommt also nicht so ein richtiges Wandgefühl, obwohl ein paar luftige Stellen vorkommen. Die Tour ist rundweg gut, aber „die Mutter aller MSL“ ist doch etwas übertrieben. Das Gesamterlebnis ist dadurch rund, dass es einen richtigen Zustieg und einen recht komplexen Abstieg gibt (nicht im Dunkeln zu empfehlen). Aber das verlängert eben auch den Tourentag (Achtung im Herbst, wenn die Tage kurz werden), ohne dass mehr Klettern rauskommt. Wir haben insgesamt für das Paket 8 h gebraucht, aber das kann sicher auch mal 10-12  h gehen oder länger, wenn es Stau gibt oder kleine Probleme auftreten.


SL4 ist die Plattencrux. In SL10 kommt dann die erste „Boulderstelle“. Man muss nach R um ein Eck queren. Wir fanden, das das am besten geht wenn man sehr tief bleibt (ca. 3-4 schwere Moves). SL11 hat nochmal so ein R-Querungseck, wieder eher kurzer Boulder. Die Platte darüber löst sich gut. Nach dieser SL kommt die große Querung. Man kann sich entweder ca. 50 m ziemlich waagrecht rüberschlagen (kleiner Pfad), oder der Rampe entlang aufsteigen bis in den Wandwinkel und dort so eine Art Geröllfeld runter. Man kommt unter der sehr geschlossenen Lochplatte (Placca Calzone) an, die R von einer Verschneidung begrenzt wird. SL12: man steigt von L nach R quer durch die Platte. Ein Fingerloch gibt’s da nirgends. Die Crux ist tatsächlich an einem Loch, aber das ist eher Doppelfaustgroß. Danach an Leisten leichter nach oben und nach L zum Stand. Jetzt kommt mit SL13 die Königslänge, lang kontinuierlich und sehr gut. Erst Piazriss, dann an steilen Leisten in hellem geschlossenen Fels nach oben. SL15 ist nochmal ähnlich gut. Statt Piazriss gibt’s da eine tolle Quarzader als Zugabe. Man quert insgesamt nach L, also ein paarmal lang einhängen, damit das Sril am Schluss noch gut läuft. SL17 ist auch nicht zu verachten (bzw zu unterschätzen). Es geht wirklich lang und kontinuierlich immer an kleinen Leisten der Verschneidung entlang nach oben. Gnz am Schluss nicht zu früh zum Stand nach R queren, sondern ganz nach oben, dann erst queren. SL18 ist nur 5 m, dann ist Ende.


Abstieg: Zur Orientierung ist wichtig, dass vom Garzo zwei Grate Richtung SW ziehen. Die Route endet auf dem ersten (südlicheren) Grat. Die Strommmasten stehen auf dem zweiten Grat. Dazwischen ist eine Schlucht. Der Abstieg verläuft auf dem zweiten Grat. Man erreicht diesen, indem man vom Ausstieg weiter aufsteigt, bis man die Schlucht an ihrem oberen Ende einfach (flach) umgehen kann (man quert dort nach Links. Achtung, der Masten, den man beim Aufstieg klar vor sich hat, ist nicht der obere im Filidorführer, sondern einer darüber! Also nicht zu diesem Mastern hochsteigen (es führen da Wanderwege hin). Stattdessen zunächst im Wald, dann auf der Wiese in Serpentinen auf einem kleinen Weg zum Strommasten (der obere im Känelführer) absteigen. Im Frühjahr ist das klar, im Herbst sind die Pfade vom langen Gras überwachsen. Ab diesem Strommasten ist alles klar und einfach immer dem Weg und den Markierungen entlang. Nicht wundern: es ist relativ wild (schmaler Grat, der nach beiden Seiten dutzende oder hunderte Meter abfällt) und man benutzt Drahtseile (gute Qualität) und dreimal auch Leitern, bis man am unteren Mast ankommt. Dort ist dann auch die Abseilstelle (Muni). Nach 22 m kommt man auf ein großes Band. Dort quert man im Sinne des Abstiegs ca. 5 m nach L, um die nächste Abseile zu finden (Schlingen an einem Baum). Von da ab sind alle Abseilen immer klar, und immer ca. 20-22 m auseinander. Der Fussweg vom Einstieg des Brunonesektors geht dann relativ wild (Bachbett, umgerstürzte Bäume) zum Einstieg der Pinocchioplatten. Dort über den Bach und weiterhin klarer und deutlich-markiert nach unten.

Tourengänger: MarcelL


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