Die Bedingungen könnten besser nicht sein: strahlend blauer Himmel, es ist fast windstill und außerdem ist die Hauptferienzeit vorbei, in den Bergen wird es wieder etwas ruhiger.
Ich fühle mich fit, bin aber noch weit entfernt von dem, was man als `Geübter´ bezeichnet.
Ich blättere im Internet, suche nach möglichst leichten Dreitausendern und entscheide mich für die Kreuzspitze in den Ötztaler Alpen.
Im kleinen Ort Vent auf ca. 1900m NN angekommen werfe ich einen Blick auf die große Übersichtstafel, präge mir den Weg ein und laufe auf dem Fahrweg los in Richtung Martin-Busch-Hütte. Die Batterien meines Fotoapparats sind nach einem Bild leer, ärgerlich, aber es sollte die einzige Panne heute bleiben. Von nun an noch ein paar Bilder mit der miesen Kamera meines Handys, versuche dafür Eindrücke der großartigen Bergwelt in meinem Kopf zu speichern.
Nach etwa 90min erreiche ich die Hütte auf 2500m Höhe, wo Wege in mehrere Richtungen verzweigen. Die Kreuzspitze ist wie die anderen Bergziele auch gut beschildert, ab nun die Grundrichtung Westen anpeilend zieht sich ein schöner Steig endlich mit spürbarem Höhengewinn den Hang hinauf.
Es sind noch eine Reihe anderer Wanderer unterwegs, jeder mit dem ich rede scheint förmlich vor Freude zu strahlen. Ist das die die Höhenluft oder das gute Wetter?
Das Gelände wird zunehmend etwas felsiger, der Weg lässt sich erstaunlich gut begehen. Nur ein Schneefeld ist zu durchqueren, wo ich einige Male ganz schön tief im Schnee versinke..
Dann wieder problemloses Gelände und so erreiche ich nach etwa 2 Stunden seit der Hütte den Grat zum Gipfel, an einer Stelle ganz leicht ausgesetzt, was einige kurz vor dem Ziel zur Rückkehr bewegt.
Dann nur noch ein paar Schritte und ich stehe am Gipfelkreuz.
Die Aussicht ist großartig, ganz nah der Similaun und die übrigen Ötztaler Größen. Südlich des Hauptkammes sieht man einige Wolken, die aber genau dort bleiben werden.
Der Abstieg geschieht dann im Prinzip wie der Aufstieg, leichte Variationen sind möglich in Richtung des kleinen Samoarsees.
Wieder bei der Hütte angekommen ist es an der Zeit für eine Stärkung.
Dann wieder auf dem Fahrweg zurück nach Vent, was sich am Ende dann doch etwas in die Länge zieht, aber das war es mir wert.
Fazit: Bei guten Bedingungen ein überraschend angenehm zu besteigender Berg (T2-T3) mit Option auf Hüttenübernachtung und weitere Gipfelziele vor deren Haustür.
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