Kreuzspitze (3457m)
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Als zweites Hochtourenziel für unsere Ötztal-Woche hatten wir den Similaun ausgesucht. Den Aufstieg zur Similaunhütte wollten wir nutzen, um noch einen der umliegenden Aussichtsgipfel zu besteigen und fanden mit der Kreuzspitze ein geeignetes Ziel. Sie bot u.a. den Vorteil, dass wir einen Teil unseres Gepäcks in der Martin-Busch-Hütte zwischenlagern konnten.
Wir starteten bereits um 6.30 Uhr in Vent, um die morgendliche Kühle zu nutzen. Für den langen, wenig steilen und einfachen Zustieg zur Martin-Busch-Hütte (ein Strässchen) montierte ich Trekkingsandalen. Die Hütte erreichten wir bereits um 8.20 Uhr und gönnten uns eine kurze Pause. Gleich hinter der Martin-Busch-Hütte beginnt der Wanderweg zur Kreuzspitze. Vorbei an zwei zerfallenen Hüttchen führt er in Richtung des Ostgrats. Nach den Seelein auf den Sömen erreicht man einfaches Blockgelände.
Im Aufstieg zum Sattel auf dem Ostgrat war ein grösseres Schneefeld zu queren, das allerdings nur mässig steil war. Auch der Grat lag grösstenteils noch im Schnee. Wir waren nicht unfroh um die Pickel, die wir mitgeschleppt hatten. Steigeisen wäre zumindest für uns aber etwas gar over-equipped gewesen. So oder so: Wer sich vor derartigen Stellen scheut, bleibt besser beim Vorgipfel stehen oder lässt die Kreuzspitze gleich ganz bleiben. Ausrutschen sollte man auf dem Grat nicht. Ob es noch Schnee auf dem Grat hat, sieht man bereits von weit unten.
Mit dem Pickel in der Hand stapften wir konzentriert in die Höhe und erreichten um 10.35 Uhr den Gipfel. Von der Martin-Busch-Hütte hatten wir exakt zwei Stunden benötigt. Das Panorama erfüllte unsere hohen Erwartungen. Ausserdem hatten wir einen Traumtag erwischt.
Nach einer längeren Gipfelrast zogen wir von dannen, hatten wir doch noch den Aufstieg zur Similaunhütte vor uns. Eine Knödelsuppe in der Martin-Busch-Hütte stärkte uns für die restlichen Höhenmeter. Da ich wenig Lust verspürte, mit den schweren Bergschuhen den langen, flachen Marsch anzutreten, sattelte ich wieder auf Sandalen um. Unterwegs genoss ich die zahlreichen Bachquerungen und liess mich auch vom Restschnee unterhalb der Hütte nicht zu einem Schuhwechsel zwingen. Damit will ich jetzt nicht den Sandalen-Zustieg propagieren – aber für jene, die's wissen wollen: Es geht zu dieser Jahreszeit problemlos, wenn man keine Mühe mit zuweilen etwas gar kalten Zehen hat...
Erst in der schön gelegenen Similaunhütte (knapp zwei Stunden ab Martin-Busch-Hütte) kapierten wir so richtig, was es mit diesem E5-Fernwanderweg auf sich hat. Bergsteiger hatte es dort nämlich nur ganz wenige und rappelvoll war die Hütte auch. Viele dieser Wanderer liessen sich ihr Gepäck sogar von Vent in die Martin-Busch-Hütte chauffieren, was mir doch einigermassen fragwürdig erscheint. Ebenso wie die doch sehr interessanten Gletscherbegehungen spätnachmittags (teils ohne Seil!), die wir vom Hüttenbalkon aus beobachteten...

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