Lagginhorn Südgrat
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nach jahrelangem Quengeln und Drängeln hat es
2bd endlich geschafft: Ich erbarme mich seiner und begleite ihn endlich auf einen seiner geliebten Viertausender.
Man muss wissen: Der Gute ist gewissermassen eine Koryphäe im Besteigen von Viertausendern auf diffizilen Routen. Das kann ich als Anhänger gepflegter Buschwerk-Touren natürlich nicht in vollem Umfang erfassen. Ich kann mir aber sein Glück vorstellen, einem kaum Eingeweihten die "eigene" Welt zu zeigen.
Muss man auch wissen: Ich war bereits im zarten Alter von drei Jahren auf knapp 5000 Metern. Dies allerdings mit dem Auto, das kann man irgendwie nicht als bergsteigerische Leistung verbuchen. Mein Vater hielt dies damals als tauglichen Praxistest, um meine Herzleistung zu prüfen: von Meereshöhe auf gut 4800 Meter mit einem Kaffeehalt auf 2500 Metern. Das waren Methoden damals...
Start in der Weissmieshütte zu unchristlicher Tageszeit und über den spaltenarmen Hohlaubgletscher ins Lagginjoch, ca. 2 Std. Der Hohlaubgletscher ist zwar flach, dennoch erweisen sich Steigeisen als absolut nützliches Instrument. Um eine Stunde kürzer ist der Zustieg von Hohsaas (Übernachtungsmöglichkeit).
Ab hier bis zum Gipfel mehr oder weniger dem Grat entlang, da und dort kurz in die Flanken ausweichend. Der Grat besteht aus etwa 743'000 kleinen und kleinsten Türmchen, die alle überstiegen, überklettert oder umgangen werden; es will nimmer aufhören. Gemäss Führerliteratur ist der Grat oft aper, die aktuellen Verhältnisse zeigen ein anderes Bild. Auch die vielen Kratzspuren verraten, dass hier oft mit Steigeisen und vermutlich im Schnee geklettert wird.
Die Schwierigkeiten bewegen sich maximal im dritten Grad, die Kletterstellen sind dabei recht fest und in der Regel auch gutgriffig. Einige Stellen sind ausgesetzt, doch man kann an Blöcken und in Rissen gut sichern: Wir klettern den ganzen Grat am kurzen Seil. Über den Grat verteilt findet man insgesamt vier Abseilstellen, wobei nicht überall zwingend abgeseilt werden muss. Am letzten Turm vor der Scharte zum Gipfelaufbau sind die Abseilstände wild verstreut. Wir halten uns an den höchsten Abseilstand und seilen knappe 25m in die Ostwand ab, um mit etwas Schwung und Gehampel die Scharte vor dem Gipfelaufbau zu erreichen.
Der Führer nennt eine Begehungszeit von drei bis vier Stunden, davon sind wir meilenweit entfernt. Gipfelbuch.ch nennt sechs Stunden, das scheint mir der Wahrheit näher zu kommen. Bei ungünstigen Bedingungen und häufiger Sicherung auf dem Grat dauert es dann schnell noch viel länger.
Abstieg über die Normalroute (WS): Anfänglich ein etwas steiles Schneefeld, das dennoch nicht unterschätzt werden sollte: Einmal ausgerutscht, und man hat ziemlich rasch Fahrt aufgenommen. Die Route ist dank der häufigen Begehungen vermutlich meistens gespurt, nach der Zone im Schnee findet man immer wieder rote Punkte, die über den endlosen blockigen Schuttrücken hinunterleiten.
Fazit: sehr schöne, unterhaltsame und teilweise auch anspruchsvolle Tour. Abwechslungsreich und ein geeignetes Häppchen, um die Lust auf mehr in dieser Höhenlage zu wecken. Vom Erlebniswert her gesehen aber auch nicht unbedingt ergreifender als zum Beispiel eine Goggeien-Überschreitung.

Man muss wissen: Der Gute ist gewissermassen eine Koryphäe im Besteigen von Viertausendern auf diffizilen Routen. Das kann ich als Anhänger gepflegter Buschwerk-Touren natürlich nicht in vollem Umfang erfassen. Ich kann mir aber sein Glück vorstellen, einem kaum Eingeweihten die "eigene" Welt zu zeigen.
Muss man auch wissen: Ich war bereits im zarten Alter von drei Jahren auf knapp 5000 Metern. Dies allerdings mit dem Auto, das kann man irgendwie nicht als bergsteigerische Leistung verbuchen. Mein Vater hielt dies damals als tauglichen Praxistest, um meine Herzleistung zu prüfen: von Meereshöhe auf gut 4800 Meter mit einem Kaffeehalt auf 2500 Metern. Das waren Methoden damals...
Start in der Weissmieshütte zu unchristlicher Tageszeit und über den spaltenarmen Hohlaubgletscher ins Lagginjoch, ca. 2 Std. Der Hohlaubgletscher ist zwar flach, dennoch erweisen sich Steigeisen als absolut nützliches Instrument. Um eine Stunde kürzer ist der Zustieg von Hohsaas (Übernachtungsmöglichkeit).
Ab hier bis zum Gipfel mehr oder weniger dem Grat entlang, da und dort kurz in die Flanken ausweichend. Der Grat besteht aus etwa 743'000 kleinen und kleinsten Türmchen, die alle überstiegen, überklettert oder umgangen werden; es will nimmer aufhören. Gemäss Führerliteratur ist der Grat oft aper, die aktuellen Verhältnisse zeigen ein anderes Bild. Auch die vielen Kratzspuren verraten, dass hier oft mit Steigeisen und vermutlich im Schnee geklettert wird.
Die Schwierigkeiten bewegen sich maximal im dritten Grad, die Kletterstellen sind dabei recht fest und in der Regel auch gutgriffig. Einige Stellen sind ausgesetzt, doch man kann an Blöcken und in Rissen gut sichern: Wir klettern den ganzen Grat am kurzen Seil. Über den Grat verteilt findet man insgesamt vier Abseilstellen, wobei nicht überall zwingend abgeseilt werden muss. Am letzten Turm vor der Scharte zum Gipfelaufbau sind die Abseilstände wild verstreut. Wir halten uns an den höchsten Abseilstand und seilen knappe 25m in die Ostwand ab, um mit etwas Schwung und Gehampel die Scharte vor dem Gipfelaufbau zu erreichen.
Der Führer nennt eine Begehungszeit von drei bis vier Stunden, davon sind wir meilenweit entfernt. Gipfelbuch.ch nennt sechs Stunden, das scheint mir der Wahrheit näher zu kommen. Bei ungünstigen Bedingungen und häufiger Sicherung auf dem Grat dauert es dann schnell noch viel länger.
Abstieg über die Normalroute (WS): Anfänglich ein etwas steiles Schneefeld, das dennoch nicht unterschätzt werden sollte: Einmal ausgerutscht, und man hat ziemlich rasch Fahrt aufgenommen. Die Route ist dank der häufigen Begehungen vermutlich meistens gespurt, nach der Zone im Schnee findet man immer wieder rote Punkte, die über den endlosen blockigen Schuttrücken hinunterleiten.
Fazit: sehr schöne, unterhaltsame und teilweise auch anspruchsvolle Tour. Abwechslungsreich und ein geeignetes Häppchen, um die Lust auf mehr in dieser Höhenlage zu wecken. Vom Erlebniswert her gesehen aber auch nicht unbedingt ergreifender als zum Beispiel eine Goggeien-Überschreitung.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)