Lagginhorn 4010m

Lagginhorn 4010m

Schon einige Zeit ist seit meiner letzten Wallisertour vergangen. Heute sollte es, mit einem bekannten der sich mir kurzfristig anschloss, wieder mal soweit sein.

Um unser Ziel das Lagginhorn zu erreichen, starten wir bei der Bergstation Hohsaas. Diese erreichen mit der Gondelsbahn von Saas Grund aus.

Von der Bergstation Hohsaas P.3101 führen uns die ersten paar Meter abwärts und nach Osten. Nach kurzer Zeit dreht der nach nordosten und wir folgen diesem noch weinge Meter abwärts. In nördlicher Richtung geht es über Felsplatten, Geröll und Schutt, am unteren Rand des Hohlaubgletscher, zumindest am kümmerlichen Rest der davon übrig geblieben ist, vorbei bis zu einem Felsband. Klettersteig ähnlich, mit Drahtseilen gesichert führt das Felsband und der anschliessend Pfad hinüber und hoch zu P.3123. Wegspuren und Steinmänner haben die Wegfindung sehr vereinfacht. Man sollte trotzdem darauf bedacht sein das Felsband zur Querung zu finden. Andernfalls ist diese nicht unproblematisch.

ACHTUNG: Ein Teil, ungefähr in der Hälfte, ist starck ausgefranst und nicht mehr all zu Vertrauenswürdig. Unbedingt Kontrollieren ob die Seile wirklich halten.

Kurz unterhalb (nördlich) des Sattels bzw. Lücke bei P.3123 betritt man nun den Lagginhorngletscher - oder das was davon übrig ist.Seiner grösse nach zu urteilen wird dieser in wenigen Jahren verschwunden sein.

Hier treffen sich nun auch die Wege von Hohsaas und Weissmieshütte in Richtung Lagginhorn.

Man quert in nördlicher Richtung auf die linke Seite des Gletschers und steigt links bleibend über diesen bis etwa 3300m hoch. Hier wird der breite, blockige nach südosten gerichteten Rücken betreten, der auf den Westgat führt. (Fels II) Dank der Wegspuren und der in regelmässigen abständen vorhandenen Markierungen ist die Wegfindung leicht. Auch ohne diese Hilfen würde man mit etwas Spürsinn den einfachsten Weg auf den Grat finden. Kleiner „Schwierigkeiten“können problemlos umgangen werden. Heute war der Fels trocken und Schneefrei was den Aufstieg Problemlos gestaltete. Bei nässe oder gar Vereisung und Schnee wird es schnell anspruchsvoller und ein frühzeitiges Anziehen von Steigeisen erleichtert auf jeden Fall den Aufstieg.

Auf dem blockigen Westgrat folgen kurze Kletterstellen im II Grad. Die Route ist auch hier teilweise mit Markierungspunkten versehen, wobei es viele Möglichkeiten gibt aufzusteigen. Ab ca. 3500m traf ich auf recht guten Trittschnee, was allerdings das anziehen der Steigeisen erforderlich machte. (ohne würde ich es nicht riskieren)

Da mein Tourenpartner die Höhe zu spüren bekam, musster er mich ziehen lassen  und wartet hier auf meine Rückkehr. Also mache ich mich Solo auf den Weg den Gipfelaufbau zu bezwingen.

Alleine und dank dem recht festen Schnee kam ich schnell vorwärts. Unterhalb des Gipfels nimmt die Steilheit nochmals zu bis sich kurz vor dem Gipfel der Grat wieder etwas zurück legt.

Diese Passage war heute wohl die Schlüsselstelle. Unter dem Schnee blinzelten vereiste Felsen (Felsstufen) hervo. Das Eis war zuwenig dick und stabil und so fanden die Steigeisen nicht immer den richtigen halt. Was ein sehr vorsichtiges Aufsetzen  Eisen erforderte. Ein abrutschen hätte hier ungangenehme folgen.

Auf dem Lagginhorn P.4010 ist Platz eher knapp bemessen. Bei vielen Tourengehern wird es auf dem Gipfel sicherlich eng werden. Heute allerdings war ich alleine auf dem Gipfel. Zum einen, war ich relativ spät auf dem Gipfel und befand mich im Nebel. Die viel gelobte Aussicht dementsprechend spärlich. Ich glaube die Saasfeeer haben die Gipfel zum Putzen zusammengeräumt.

Etwa von P.3539 habe ich den Gipfel in ¾ Stunden erreicht.

Den Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute bis zur Bergstation Hohsaas. Beim Abstieg machte sich der Temperatur anstieg bemerkbar. Der Schnee wurde weich und vereinzelt sank man etwas ein, was aber nicht weiter problematisch war. Auf dem Laggingletscher befindet sich jedoch schon so wenig schnee, dass der weiche Schnee kein Problem darstellte.

Der Laggingletscher sollte zügig überquert werden. Anhanden der Steinschlagspuren und des Materials welches auf dem Geltscher verstreut liegt, parasselt ziemlich viel Gestein aus der Westwand auf den Gletscher was man im Auge behalten sollte.

Im Bergrestaurant gleich neben der Bergstation Hohsaas genemigten wir uns nach der Tour etwas kühles zu trinken und schwebten anschliessend gemütlich nach Saas Grund um unser Auto zu besteigen.

Das Lagginhorn ist bei guten Verhältnissen sicher ein wenig schwerer 4000er und dank der Hohsaasbahn schnell erreichbar und doch sollte man diesen Gipfel nicht unterschätzen. Nur ein Tag vor meiner Besteigung ereignete sich ein schwerer Unfall. Zudem ist die Wegfindung bei schlechtem Wetter und schlechter Sicht vorallem im Abstieg nicht einfach.

Gipfelbesteigung im Alleingang.

·         Tolle bei guten Verhältnissen einfache Tour auf 4000m.

·         Durch Hohsaasbahn kann massiv abgekürzt werden und deshalb gut in einem Tag möglich.

·         Diverse ander Aufstiegsrouten die jedoch mehr Zeit benötigen.

·         Das Laggin darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Man befindet sich auch hier im Hochgebierge, auch wenn dies vielleicht nicht so aussieht. Bei Wetterumschwung wird es schnell gefährlich.

·         Auf dem Gipfel tolle Aussicht auf die umgliegenden 4000er

·         Viel begangene Tour (Route)

·         Erste Bergfahrt der Hohsaasbahn um 7:30 Uhr, letzte Talfahrt um 16:15 Uhr

·         Preis für ein ganzes Retourbillet ca. CHF 40.00

·         Parkplatze sind gegen eine moderate Gebühr an der Talstation Hohsaas reichlich vorhanden.

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