Der Tag beginnt auf dem Lagginhorn!
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Bisher stand ich bereits vier mal auf dem Lagginhorn: Das vorletzte Mal wird mir dabei ganz besonders in Erinnerung bleiben: Noch nie hatte ich auf einem Berg einen so eindrucksvollen Sonnenaufgang erlebt und noch nie war ich direkt aus dem Tal auf einen 4000er hinaufgestiegen.
Am Wochenende sollte ich als TL eine Fletschhorn/Laggihorn-Überschreitung führen. Als ich aber kürzlich dem Bericht von
TeamMoomin las, festigte sich in mir bald einmal der Entschluss, doch bereits am Freitag abend ins Wallis zu reisen wieder mal etwas über das gängige Mass zu unternehmen.
Direkt nach der Arbeit musste ich also meine Sachen packen. Der Rucksack wurde dabei sehr schwer, da ich für die Tour am Wochenende neben dem üblichen Material insgesamt vier Seile, zwei Pickel, zwei Paar Steigeisen und drei Helme mitnehmen musste. Das alles musste dann auch noch im und am Rucksack Platz finden und so musste ich mich schlussendlich doch noch recht beeilen, um 20:30 am HB den Zug Richtung Bern/Wallis zu erreichen.
Drei Stunden später startete ich um 23:30 in Saas Grund: Etappen-Ziel Weissmieshütte. 3h10 war auf dem Wegweiser angeschrieben. Mit meinem Gepäck und zwei Schulter-Rücken-Entspannungspausen brauchte in dann auch tatsächlich 3h, wobei ich ganz bewusst sehr gemütlich und kraftsparend unterwegs war. Dank des Vollmondes brauchte ich keine Stirnlampe, eine sehr schöne Begebenheit so in der Nacht zu wandern!
Um nicht ganz ausgelaugt weitergehen zu müssen, legte ich mich noch ca. 15min aufs Bänkli im Schuhraum um dann pünktlich um 03:00 den Weiterweg zum Lagginhorn anzutreten. Während rund 1.5h begleitete mich wieder der Vollmond, bis er irgendwann zischen 04:00 und 04:30 hinter der Mischabelkette verschwand. Nun gings mit Stirnlampe über den den oberen Teil des Laggingletschers und über das Blockfeld auf den Grat.
Was nun folgte war ein Marsch in der Dunkelheit und ein ständiger Kampf gegen die starke Müdigkeit. Erst als sich nach 06:00 langsam der Morgen erkenntlich zeigt, wurde es wieder besser. Um 06:30 betrat ich den Nordgrat des Lagginhorns, gleich unterhalb des Gipfels. Was sich mir dann für ein Panorama eröffnete lässt sich kaum in Worte fassen: Ein Wolkenmeer gekrönt durch einen orange-roten Horizont, stufenlos übergehend ins dunkle Nachtblau. Für den Moment war ich echt sprachlos: So etwas hatte ich noch nie in der Art gesehen und erlebt!
Ich versuchte die Szenerie mit meiner Kamera zu erfassen, doch wir wissen alle: So wie es eben war, so wie wir es empfunden haben, lässt sich mit keiner Optik abbilden. Nach diesem kurzen Halt gings in ca. 1min auf den Gipfel. Dort wartete ich bis sich kurz vor 07:00 die Sonne hinter dem Horizont erhob.
Obwohl es windstill und angenehm frisch war beschloss ich, nicht mehr allzulange zu bleiben und begab mich zügig zum Abstieg. Unterwegs ergab sich dann noch die eine oder andere Konversation mit den nun aufsteigenden Partieen, welche natürlich erstaunt waren, dass bereits jemand am absteigen war ;-)
Fazit: Das Lagginhorn ist der perfekte Solo 4000er: Einfach und objektiv sicher. Die Bezeichnung Wander-4000er ist dabei durchwegs nicht falsch, aber wäre dann sicher mit T5 zu bewerten. Steigeisen und Pickel gehören dabei selbstverständlich ins Gepäck und müssen beherrscht werden. Über Nacht hochzusteigen und dann einen Sonnenaufgang zu erleben ist dabei eine wunderbare Option, die sich der geneigte Alpinist nicht entgehen lassen sollte!
P.S. Der Hüttenwart der Weissmieshütte hat in dieser Saison gewechselt: Das neue Team ist absolut spitze und sehr freunlich, das muss einfach auch noch gesagt werden!
Am Wochenende sollte ich als TL eine Fletschhorn/Laggihorn-Überschreitung führen. Als ich aber kürzlich dem Bericht von

Direkt nach der Arbeit musste ich also meine Sachen packen. Der Rucksack wurde dabei sehr schwer, da ich für die Tour am Wochenende neben dem üblichen Material insgesamt vier Seile, zwei Pickel, zwei Paar Steigeisen und drei Helme mitnehmen musste. Das alles musste dann auch noch im und am Rucksack Platz finden und so musste ich mich schlussendlich doch noch recht beeilen, um 20:30 am HB den Zug Richtung Bern/Wallis zu erreichen.
Drei Stunden später startete ich um 23:30 in Saas Grund: Etappen-Ziel Weissmieshütte. 3h10 war auf dem Wegweiser angeschrieben. Mit meinem Gepäck und zwei Schulter-Rücken-Entspannungspausen brauchte in dann auch tatsächlich 3h, wobei ich ganz bewusst sehr gemütlich und kraftsparend unterwegs war. Dank des Vollmondes brauchte ich keine Stirnlampe, eine sehr schöne Begebenheit so in der Nacht zu wandern!
Um nicht ganz ausgelaugt weitergehen zu müssen, legte ich mich noch ca. 15min aufs Bänkli im Schuhraum um dann pünktlich um 03:00 den Weiterweg zum Lagginhorn anzutreten. Während rund 1.5h begleitete mich wieder der Vollmond, bis er irgendwann zischen 04:00 und 04:30 hinter der Mischabelkette verschwand. Nun gings mit Stirnlampe über den den oberen Teil des Laggingletschers und über das Blockfeld auf den Grat.
Was nun folgte war ein Marsch in der Dunkelheit und ein ständiger Kampf gegen die starke Müdigkeit. Erst als sich nach 06:00 langsam der Morgen erkenntlich zeigt, wurde es wieder besser. Um 06:30 betrat ich den Nordgrat des Lagginhorns, gleich unterhalb des Gipfels. Was sich mir dann für ein Panorama eröffnete lässt sich kaum in Worte fassen: Ein Wolkenmeer gekrönt durch einen orange-roten Horizont, stufenlos übergehend ins dunkle Nachtblau. Für den Moment war ich echt sprachlos: So etwas hatte ich noch nie in der Art gesehen und erlebt!
Ich versuchte die Szenerie mit meiner Kamera zu erfassen, doch wir wissen alle: So wie es eben war, so wie wir es empfunden haben, lässt sich mit keiner Optik abbilden. Nach diesem kurzen Halt gings in ca. 1min auf den Gipfel. Dort wartete ich bis sich kurz vor 07:00 die Sonne hinter dem Horizont erhob.
Obwohl es windstill und angenehm frisch war beschloss ich, nicht mehr allzulange zu bleiben und begab mich zügig zum Abstieg. Unterwegs ergab sich dann noch die eine oder andere Konversation mit den nun aufsteigenden Partieen, welche natürlich erstaunt waren, dass bereits jemand am absteigen war ;-)
Fazit: Das Lagginhorn ist der perfekte Solo 4000er: Einfach und objektiv sicher. Die Bezeichnung Wander-4000er ist dabei durchwegs nicht falsch, aber wäre dann sicher mit T5 zu bewerten. Steigeisen und Pickel gehören dabei selbstverständlich ins Gepäck und müssen beherrscht werden. Über Nacht hochzusteigen und dann einen Sonnenaufgang zu erleben ist dabei eine wunderbare Option, die sich der geneigte Alpinist nicht entgehen lassen sollte!
P.S. Der Hüttenwart der Weissmieshütte hat in dieser Saison gewechselt: Das neue Team ist absolut spitze und sehr freunlich, das muss einfach auch noch gesagt werden!
Tourengänger:
whannes

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