Ofentalhörndl SW-Gipfel (2480m) - via Ofentalschneid


Publiziert von Daniel87 , 4. September 2013 um 21:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 2 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Klausbachtal-Steintal-Ofentalschneid-Ofentalhörndl SW-Gipfel-Steintalscharte-Steintal-Klausbachtal
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Inzell aus Richtung Ramsau und dort weiter nach Hintersee. Hier kostenpflichtiger Parkplatz.

Das Ofentalhörndl, ein Berg welcher ein wenig im Schatten des benachbarten und weitaus namhafteren Hochkalters steht erhält recht wenig Besuch, was erstaunlich ist, denn über den westlich zum Gipfel aufsteigenden Ofentalschneid mit Abstieg ins Steintal lässt sich eine doch ziemlich eindrucksvolle, wenn auch nicht gerade leichte Tour verwirklichen.

Womöglich liegt es aber auch am nur schwer erreichbaren, schon aus der Ferne etwas bedrohlich wirkenden, geringfügig höheren Hauptgipfel; ungesicherten Quellen zufolge hier Kletterschwierigkeit III. Ich beließ es hier bei einem Versuch.

Los geht´s in Hintersee im Klausbachtal auf breitem Weg in Richtung Hirschbichlsattel. Bald erreicht man den Steig der ins Ofental und zum Hochkalter führt und man zweigt nach links ab.
Auf etwa 1300m nach rechts auf Begangsteig abbiegen, selbigen ca. 5 bis 10 Minuten folgen bis ein schwach ausgeprägter Steig/Trittspuren hinauf ins Steintal leiten (Steinmann).
Bin hier viel zu früh abgebogen, aber kam dann doch noch im richtigen Hochtal an.

Das Steintal noch kurz weiter verfolgen (über Geröll) bis man links das Ende einer Rinne als Durchgang hoch zur Ofentalschneid nutzen kann (II). Nun über Steilgras und etwas Schutt (Gehgelände) unterhalb der Ofentalschneid (dem Grat) so lange queren bis man die später sichtbaren markanten Felstürme auf dem Grat (III oder schwieriger) umgangen hat. Hier in der Flanke verschiedene Aufstiegsvarianten möglich. Bin gleich zum Grat hochgestiegen. Ging dort nicht weiter, also wieder ungefähr 100 HM abgestiegen und gequert.

Für die nun folgende Gratpassage zum Gipfel (II), habe ich in etwa 1 Stunde gebraucht. Wenige Stellen muss man südlich leicht absteigend umgehen. Kurz vor dem SW-Gipfel wieder Gehgelände und (I).
Oben weder Kreuz noch GB vorhanden. Ich bin dann südlich zur Steintalscharte abgestiegen und von dort durch das geröllige Steintal wieder runter zum Ausgangspunkt.

Übergang zum Hauptgipfel (wohl III):

Den Hauptgipfel erreichte ich nicht; schon auf dem Weg zur Schlüsselstelle ergeben sich einige Schwierigkeiten (T6, II).
Nachdem ich ein halbwegs passendes Band gefunden hatte (südöstlich unterhalb des SW-Gipfels), steigt man dort leicht ab (sehr ausgesetzt) bis zur steilen Geröllrinne (südlich der Scharte gelegen, zwischen beiden Gipfeln). Diese wieder äußerst brüchig hoch. Hier sollte man sehr vorsichtig sein, die steile Schuttrinne endet direkt an einer sehr tiefen, senkrechten Felswand. Am Ende der Rinne am Fels hoch (II, und ebenfalls gefühlt sehr ausgesetzt). Oben dann ein Steinmann entdeckt, wobei ich nicht wusste welche Richtung er anzeigt. Wahrscheinlich nur den Rückweg. Dort mehrmals auf- und abgestiegen mit der folgenden Erkenntnis, dass es das Beste sein würde die Suche nach dem Weiterweg abzubrechen.

Hinweis:

Die Bewertung T5 habe ich aufgrund des MEIST wenig brüchigen Untergrundes und des für Kalkalpen verhältnismäßig festen Felses getroffen. Der/die Ofentalschneid erfordert relativ lange vollste Konzentration.
Der SW-Gipfel wird wohl auch im Rahmen einer Skitour gemacht.





Tourengänger: Daniel87


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Kommentare (7)


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kardirk hat gesagt:
Gesendet am 5. September 2013 um 14:24
Servus,

unglaublich, jahrzentelang gabs nichts über das Ofentalhörndl zu hören und nun gleich 2 Berichte in kurzer Zeit über die Ofentalschneid.
Gratuliere, werd ich mir auch nochmal anschauen.
Der Übergang zum Hauptgipfel bleibt laut AV auf der Wimbachseite. Von der Scharte, wo Du schon warst sollte es irgendwie dort weitergehen - soll ein IIIer sein.

VG
Dirk

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2013 um 20:48
Servus Dirk,

hab ehrlich gesagt gestern erst beim Schreiben den anderen Bericht gesehen - hab bei der Routenplanung immer nach Ofentalhörndl nicht "hörnl" gesucht ;) - wie auch immer, fand ich nich so toll das ich da nicht hoch kam, wird wohl die eine IIIer oder II+ Stelle auf dem Bild sein, wo es weiter geht (Schlüsselstelle)... Die NO Seite des Hauptgipfels sieht aus der Perspektive des Hochkalters nämlich wesentlich leichter aus... Vielleicht versuch ich es irgendwann nochmal...

VG Daniel

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2013 um 21:29
Servus Daniel,

interessant die Bilder zum IIIer Übergang! Beim nächsten Mal schau ich mir die Sach nochmal genauer an. Wir habens beim SW-Gipfel belassen.:-)

Du bist ja ziemlich weit ins Steintal reingegangen, dabei hast Du zwar anfängliche Latschen umgangen aber auch schöne Passagen am Grat...

Viele Grüße vom Joseph

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. September 2013 um 01:00
Servus Joseph,

ich fand den Übergang dann doch ziemlich ungemütlich! Ich entnehme dem Link das der Normalweg zum NO-Gipfel (II, brüchig) wohl eher übers Ofental geht - war auch eine Vermutung von mir... Ist mir lieber als fester Fels und III... Das nächste Mal schau ich mir das Ganze dann mal von Norden aus an. Ach und Gratulation zur kompletten Ofentalschneid, die III+ hätt ich nicht gepackt, schon gar nicht seilfrei.

VG

Bernhard01 hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2013 um 07:15
Im DAV Board gibts auch nen aktuellen Link :
http://www.stefanmitterer.de/ofentalhoerndl-suedwestgipfel-ofentalschneid-20132.html

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. September 2013 um 01:05
Danke, sehr informativer Bericht!

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. September 2013 um 08:58
Den Link wollte ich auch grad empfehlen.:-) Der Stefan, der mit auf Tour war, hat einen ausführlicheren Bericht verfasst als ich.:-)

Von der Ofentalscharte möcht ichs auch mal probieren. Vermutlich ist es leichter von dort den Übergang zum SW-Gipfel zu finden. Immerhin ist das auch die beschriebene Gehrichtung im AV-Führer.

@kardirk: übrigens weiß ich noch von zwei weiteren, die dieses Jahr die Schneid gegangen sind. Wahrscheinlich wird es jetzt ends der Modeberg und die Klettersteigwahnsinnigen stehen schon mit dem Akkubohrhammer bereit, um auch diesen Berg zu verschandeln.:-)


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