Ofentalschneid
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Das Ofentalhörnl, der schöne Doppelgipfel, zwischen dem Steintalhörnl im Süden und dem Hochkalter im Norden gelegen, sollte endlich fallen. "Ofen" ist das bairische Wort für Höhle. Während der Tour sind mir nicht viele aufgefallen. Vielleicht sieht man die eher vom Ofental!?
In dem Bericht von kardirk hatte mich ein Photo des Schichtenplattenaufbaus, wie er sich von der Steintalschneid aus zeigt, faszinert.
Nach einer kurzen Nacht trudelten wir gegen 7 Uhr am letzten Parkplatz südwestl des Hintersees ein. Auch Stefan schlug bald auf, der am Vortag bereits eine längere Tour in der Gegend gemacht und im/beim Auto genächtigt hatte. Für Unjugendliche eher eine ungute Vorraussetzung, eine Tour dieser Länge zu starten und deshalb für Stefan kein größeres Problem.:-) Dann muss man die Müdigkeit halt auf später verschieben!
Drum hört nicht immer auf den Rat der Alten, denn der ist manchmal nur für die Alten angebracht, für die Jungen jedoch (noch) nicht von Relevanz.
Zunächst folgen wir schlichtweg den Schildern Richtung Hochkalter übers Ofental.
Auf 1345 m treffen wir auf die Wegkreuzung Ofentalsteig/Forstbegangsteig und zweigen rechts auf den Forstbegangsteig ab. Nur wenige Minuten und der Pfad verzweigt sich erneut.
Wir steigen geradeaus hinauf weiter und folgen für etwa 10 Minuten dem Steintalpfad, bis er recht nah an die Felswände der Ofentalschneid heranführt. Auf Augenhöhe entdecken wir ein kleines Felsloch und wenige Meter rechts davon eine Art Rinne, die schräg nach links zu den ersten Latschen hinaufführt. Bei den Latschen angekommen halten wir uns gleich wieder rechts und direkt auf bald sichtbar werdende ungangbar anmutende Felswände zu, unter denen sich eine große, auffällige, latschenfreie Grasfläche befindet. Der Latschenkampf ist nur kurz; wir stehen unter den Wänden.
Kurz überlegen wir, dann macht Klaus einen Erkundungsgang. Er folgt einem gut zu begehenden Grasband, das rechts unterhalb der Wände parallel zum Steintal nach oben führt.
Bald ruft er uns zu, dass wir nachkommen können.
Je höher das Band ansteigt, desto niedriger werden die linksseitigen Wände und wir finden bald eine Durchschlupfmöglichkeit nach links hinauf. Leider haben uns die Latschen jetzt zunächst wieder. Durch mehr oder weniger gute Gassen kriechsteigen wir nach oben.:-) Bald hat man die Möglichkeit nach rechts ein paar Meter zu einer schönen Plattenfläche abzusteigen und kann so die Latschen einfach über nettes Felsgelände umgehen. Dann steigen wir wieder nach links hinauf und erreichen endlich den Grat knapp an der Latschengrenze.
Wir visieren den ersten, steilen Gratturm an, der den Beginn der eigentlichen Schneid markiert. Über festen Fels, immer am Grat, teilweise etwas ausgesetzt, erreichen wir ihn. Im Prinzip besteht die folgende Schneid, ähnlich wie die Steintalschneid, aus schräg aufeinandergeschichteten Platten, vergleichbar mit umgefallenen Dominosteinen.:-) Das Erklettern der Platten selbst stellte keine große Schwierigkeit dar, dafür aber der Abstieg zur nächsten Platte. Auf der ersten Grathälfte sind so durchaus Stellen im III. Schwierigkeitsgrat, teilweise gar III+, im Abstieg zu bewältigen. An einer Stelle relativ am Anfang des Grates muss man sich sogar an einem Punkt mit zwei Händen festhaltend hinablassen, um auf einer kleinen Leiste zum Stehen zu kommen. Grundsätzlich ist es möglich im I.- IIer Gelände vor jedem Abbruch auf der Steintalseite weiträumig zu umgehen. Sobald NO und SW-Gipfel komplett in Sicht kommen ist der leichtere Teil des Grates erreicht. Bevor es schließlich in I.er Gelände übergeht, muss man aber tatsächlich einmal einem steilen Richtung Ofental (nördlich) ausgerichteten Abbruch (ca. 2m hoch) ausweichen und zwingend auf die Steintalseite ausweichen und kann nicht wie sonst am Grat bleiben.
Am SW-Gipfel wurde dann ausgiebig gerastet. Ein erstaunlicher Gipfel! Es ist eine richtige Schneide, die von zwei kompakten Platten gebildet wird. Wer Lust hat kann auf dem Gipfel die Reitgratfortbewegung erproben.:-) Den Übergang zum NO-Gipfel nahmen wir auch noch kurz in Augenschein. "Heute nicht mehr" beschlossen wir jedoch und wählten den Abstieg übers Steintal. Beim nächsten Mal würde ich gerne mal die Runde Ofentalschneid-Steintalschneid angehen. Wer kommt mit?:-)
Fazit: Die Tour ist wunderschön, einsam und bewegt sich in bombenfestem Fels, vergleichbar mit dem Guffert- Westgrat.
Mich stören Latschen generell nicht so. Jemand hatte mal die nette Idee, eine Skala für Latschen aufzustellen, von Latschenkampfklasse (LKK) 1-5 :-). Ich gebe dem Zustieg LKK 3-4. Letztlich sind sie ein kleines Übel, das man ruhig in Kauf nehmen kann für diesen schönen Grat!
An ein paar Stellen hab ich das Abklettern schwieriger als II empfunden, sodass man den Grat, entgegen des Alpenvereinsführers, wohl mit III- oder III bewerten darf. In manchen Fällen ist es möglich, die Abbrüche durch weites Absteigen auf der Steintalseite zu umgehen.
Wie schwierig dann tatsächlich der Übergang vom SW- zum NO-Gipfel ist, gälte es noch herauszufinden
In dem Bericht von kardirk hatte mich ein Photo des Schichtenplattenaufbaus, wie er sich von der Steintalschneid aus zeigt, faszinert.
Nach einer kurzen Nacht trudelten wir gegen 7 Uhr am letzten Parkplatz südwestl des Hintersees ein. Auch Stefan schlug bald auf, der am Vortag bereits eine längere Tour in der Gegend gemacht und im/beim Auto genächtigt hatte. Für Unjugendliche eher eine ungute Vorraussetzung, eine Tour dieser Länge zu starten und deshalb für Stefan kein größeres Problem.:-) Dann muss man die Müdigkeit halt auf später verschieben!
Drum hört nicht immer auf den Rat der Alten, denn der ist manchmal nur für die Alten angebracht, für die Jungen jedoch (noch) nicht von Relevanz.
Zunächst folgen wir schlichtweg den Schildern Richtung Hochkalter übers Ofental.
Auf 1345 m treffen wir auf die Wegkreuzung Ofentalsteig/Forstbegangsteig und zweigen rechts auf den Forstbegangsteig ab. Nur wenige Minuten und der Pfad verzweigt sich erneut.
Wir steigen geradeaus hinauf weiter und folgen für etwa 10 Minuten dem Steintalpfad, bis er recht nah an die Felswände der Ofentalschneid heranführt. Auf Augenhöhe entdecken wir ein kleines Felsloch und wenige Meter rechts davon eine Art Rinne, die schräg nach links zu den ersten Latschen hinaufführt. Bei den Latschen angekommen halten wir uns gleich wieder rechts und direkt auf bald sichtbar werdende ungangbar anmutende Felswände zu, unter denen sich eine große, auffällige, latschenfreie Grasfläche befindet. Der Latschenkampf ist nur kurz; wir stehen unter den Wänden.
Kurz überlegen wir, dann macht Klaus einen Erkundungsgang. Er folgt einem gut zu begehenden Grasband, das rechts unterhalb der Wände parallel zum Steintal nach oben führt.
Bald ruft er uns zu, dass wir nachkommen können.
Je höher das Band ansteigt, desto niedriger werden die linksseitigen Wände und wir finden bald eine Durchschlupfmöglichkeit nach links hinauf. Leider haben uns die Latschen jetzt zunächst wieder. Durch mehr oder weniger gute Gassen kriechsteigen wir nach oben.:-) Bald hat man die Möglichkeit nach rechts ein paar Meter zu einer schönen Plattenfläche abzusteigen und kann so die Latschen einfach über nettes Felsgelände umgehen. Dann steigen wir wieder nach links hinauf und erreichen endlich den Grat knapp an der Latschengrenze.
Wir visieren den ersten, steilen Gratturm an, der den Beginn der eigentlichen Schneid markiert. Über festen Fels, immer am Grat, teilweise etwas ausgesetzt, erreichen wir ihn. Im Prinzip besteht die folgende Schneid, ähnlich wie die Steintalschneid, aus schräg aufeinandergeschichteten Platten, vergleichbar mit umgefallenen Dominosteinen.:-) Das Erklettern der Platten selbst stellte keine große Schwierigkeit dar, dafür aber der Abstieg zur nächsten Platte. Auf der ersten Grathälfte sind so durchaus Stellen im III. Schwierigkeitsgrat, teilweise gar III+, im Abstieg zu bewältigen. An einer Stelle relativ am Anfang des Grates muss man sich sogar an einem Punkt mit zwei Händen festhaltend hinablassen, um auf einer kleinen Leiste zum Stehen zu kommen. Grundsätzlich ist es möglich im I.- IIer Gelände vor jedem Abbruch auf der Steintalseite weiträumig zu umgehen. Sobald NO und SW-Gipfel komplett in Sicht kommen ist der leichtere Teil des Grates erreicht. Bevor es schließlich in I.er Gelände übergeht, muss man aber tatsächlich einmal einem steilen Richtung Ofental (nördlich) ausgerichteten Abbruch (ca. 2m hoch) ausweichen und zwingend auf die Steintalseite ausweichen und kann nicht wie sonst am Grat bleiben.
Am SW-Gipfel wurde dann ausgiebig gerastet. Ein erstaunlicher Gipfel! Es ist eine richtige Schneide, die von zwei kompakten Platten gebildet wird. Wer Lust hat kann auf dem Gipfel die Reitgratfortbewegung erproben.:-) Den Übergang zum NO-Gipfel nahmen wir auch noch kurz in Augenschein. "Heute nicht mehr" beschlossen wir jedoch und wählten den Abstieg übers Steintal. Beim nächsten Mal würde ich gerne mal die Runde Ofentalschneid-Steintalschneid angehen. Wer kommt mit?:-)
Fazit: Die Tour ist wunderschön, einsam und bewegt sich in bombenfestem Fels, vergleichbar mit dem Guffert- Westgrat.
Mich stören Latschen generell nicht so. Jemand hatte mal die nette Idee, eine Skala für Latschen aufzustellen, von Latschenkampfklasse (LKK) 1-5 :-). Ich gebe dem Zustieg LKK 3-4. Letztlich sind sie ein kleines Übel, das man ruhig in Kauf nehmen kann für diesen schönen Grat!
An ein paar Stellen hab ich das Abklettern schwieriger als II empfunden, sodass man den Grat, entgegen des Alpenvereinsführers, wohl mit III- oder III bewerten darf. In manchen Fällen ist es möglich, die Abbrüche durch weites Absteigen auf der Steintalseite zu umgehen.
Wie schwierig dann tatsächlich der Übergang vom SW- zum NO-Gipfel ist, gälte es noch herauszufinden
Tourengänger:
Wagemut
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