Überschreitung von Ofentalhörndl (2513 m) und Steintalhörndl (2468 m)
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Wenn man vom Hochkalter in Richtung Süden blickt dann erhebt sich oberhalb der Ofentalscharte ein sehr eindrucksvoller Schichtplatten-Gipfel, das Ofentalhörndl. Im Gegensatz zu seinem vielbesuchten Nachbarn wird dieser unzugängliche Berg wohl so gut wie nie begangen. Folgt man dem Gipfelbuch aus dem Jahr 2016, dann lassen sich die Einträge an zwei Händen abzählen. Höchste Zeit also dem Ofentalhörndl einen Besuch abzustatten und in Verbindung mit dem Steintalhörndl ergibt sich in der Tat eine sehr eindrucksvolle Bergtour über drei Täler. Im Forum gibt es bereits einen ausgezeichneten Bericht (https://www.hikr.org/tour/post83909.html). Da ich jedoch die Orientierung im Aufstieg durchaus anspruchsvoll fand könnte ein zweiter Bericht dennoch hilfreich sein.
Am Anfang steht der Schweiß: Vom Hintersee aus müssen ca. 1400 HM über das Ofental aufstiegen werden. Etwas demotivierend sind die zahlreichen glücklichen Bergsteiger, die einem vom Hochkalter entgegengetrabt kommen, während man sich selbst im Schuttkar Schritt für Schritt nach oben kämpfen muss. Ein paar Meter oberhalb von einem markanten Steinblock wird rechterhand über Geröll in Richtung Ofentalschneid gequert. Man passiert einige auslaufende Bänder und steht schließlich direkt vor einer riesigen Felsplatte.
Die Einstiegsplatte wird in der Mitte über einen markanten Riss gewonnen (I-II). Danach wird an einem Karstloch vorbei nach links gequert und dann ca. 2 Meter auf ein schuttüberflutetes Band abgestiegen. Diesem Band bin ich nun ca. 100 Meter gefolgt, wobei jeder Griff und Tritt mehrfach geprüft werden musste (I-II). Vermutlich hätte man stattdessen auch oberhalb des Schuttbandes direkt über eine steile und griffarme Platte ansteigen können, allerdings war das Gelände von unten aus nicht so gut einsehbar. Nun wird die Orientierung ziemlich unübersichtlich: Zielpunkt ist auf jeden Fall die linke Flanke vor dem markanten Gipfelaufbau. Man hangelt sich über Stufen und Bänder irgendwie empor (II). Die Felsqualität ist miserabel: Immer wieder sind mir scheinbar „sichere“ Griffe direkt vor die Füße gefallen! Der Nordostgipfel selbst ist etwas zerklüftet und weder mit Kreuz noch mit Steinmann geschmückt.
Beim weiteren Übergang vom Nordgipfel zum Südwestgipfel ist die Orientierung dann wieder einfacher, allerdings bleibt das Gelände extrem unzuverlässig. Insbesondere beim ausgesetzten Abstieg vom Gipfeltableau über die Schlüsselstelle (II+) befindet sich jede Menge unangenehmes Geröll in der Rampe. Danach wühlt man sich im Schutt einige Meter bergab und steigt über eine bandartige Rinne in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln. Von hier aus wird über einen Kamin (II) in einen Schutthang abgeklettert. Auch im begrünten Ausstiegsband liegt einiges an losem Gestein und es ist (zumindest auf den ersten Metern) sehr ausgesetzt! Von daher war ich ziemlich erleichtert, als ich den Südwestgipfel sicher erreicht habe.
Der kurze Nordgrat auf das Steintalhörndl erfolgt dann in bestem Fels und entschädigt ein bisschen für die bisherigen Strapazen der Tour. Nach einer längeren Rast am Gipfelkreuz bin ich schließlich über das Sittersbachtal abgestiegen. Der Abstieg ist völlig unmarkiert und erfordert etwas Orientierungssinn: Man folgt der natürlichen Geländeform und steigt über Gamswechsel linkshaltend talwärts. Insbesondere die letzten Meter oberhalb der Talsohle sind noch einmal steil und auch etwas schrofig. Bei Nebel können hier Orientierungsprobleme auftreten.
Fazit: Obwohl landschaftlich sehr eindrucksvoll ist die Überschreitung des Ofentalhörndls leider nur bedingt zu empfehlen. Zwar sind die Schlüsselpassagen technisch nicht allzu schwer aber man bewegt sich durchgehend auf extrem brüchigen Fels im Steilschrofengelände. Vermutlich ist es schöner und auch sicherer wenn man aus dem Steintal über die Ofentalschneid auf den Südwestgipfel steigt.
Am Anfang steht der Schweiß: Vom Hintersee aus müssen ca. 1400 HM über das Ofental aufstiegen werden. Etwas demotivierend sind die zahlreichen glücklichen Bergsteiger, die einem vom Hochkalter entgegengetrabt kommen, während man sich selbst im Schuttkar Schritt für Schritt nach oben kämpfen muss. Ein paar Meter oberhalb von einem markanten Steinblock wird rechterhand über Geröll in Richtung Ofentalschneid gequert. Man passiert einige auslaufende Bänder und steht schließlich direkt vor einer riesigen Felsplatte.
Die Einstiegsplatte wird in der Mitte über einen markanten Riss gewonnen (I-II). Danach wird an einem Karstloch vorbei nach links gequert und dann ca. 2 Meter auf ein schuttüberflutetes Band abgestiegen. Diesem Band bin ich nun ca. 100 Meter gefolgt, wobei jeder Griff und Tritt mehrfach geprüft werden musste (I-II). Vermutlich hätte man stattdessen auch oberhalb des Schuttbandes direkt über eine steile und griffarme Platte ansteigen können, allerdings war das Gelände von unten aus nicht so gut einsehbar. Nun wird die Orientierung ziemlich unübersichtlich: Zielpunkt ist auf jeden Fall die linke Flanke vor dem markanten Gipfelaufbau. Man hangelt sich über Stufen und Bänder irgendwie empor (II). Die Felsqualität ist miserabel: Immer wieder sind mir scheinbar „sichere“ Griffe direkt vor die Füße gefallen! Der Nordostgipfel selbst ist etwas zerklüftet und weder mit Kreuz noch mit Steinmann geschmückt.
Beim weiteren Übergang vom Nordgipfel zum Südwestgipfel ist die Orientierung dann wieder einfacher, allerdings bleibt das Gelände extrem unzuverlässig. Insbesondere beim ausgesetzten Abstieg vom Gipfeltableau über die Schlüsselstelle (II+) befindet sich jede Menge unangenehmes Geröll in der Rampe. Danach wühlt man sich im Schutt einige Meter bergab und steigt über eine bandartige Rinne in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln. Von hier aus wird über einen Kamin (II) in einen Schutthang abgeklettert. Auch im begrünten Ausstiegsband liegt einiges an losem Gestein und es ist (zumindest auf den ersten Metern) sehr ausgesetzt! Von daher war ich ziemlich erleichtert, als ich den Südwestgipfel sicher erreicht habe.
Der kurze Nordgrat auf das Steintalhörndl erfolgt dann in bestem Fels und entschädigt ein bisschen für die bisherigen Strapazen der Tour. Nach einer längeren Rast am Gipfelkreuz bin ich schließlich über das Sittersbachtal abgestiegen. Der Abstieg ist völlig unmarkiert und erfordert etwas Orientierungssinn: Man folgt der natürlichen Geländeform und steigt über Gamswechsel linkshaltend talwärts. Insbesondere die letzten Meter oberhalb der Talsohle sind noch einmal steil und auch etwas schrofig. Bei Nebel können hier Orientierungsprobleme auftreten.
Fazit: Obwohl landschaftlich sehr eindrucksvoll ist die Überschreitung des Ofentalhörndls leider nur bedingt zu empfehlen. Zwar sind die Schlüsselpassagen technisch nicht allzu schwer aber man bewegt sich durchgehend auf extrem brüchigen Fels im Steilschrofengelände. Vermutlich ist es schöner und auch sicherer wenn man aus dem Steintal über die Ofentalschneid auf den Südwestgipfel steigt.
Tourengänger:
DonUlmar

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