Tagestour Fletschhorn 3985m

Publiziert von Lulubusi

, 3. September 2013 um 11:29.

Region:	Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:	10 August 2013
Wandern Schwierigkeit:	T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit:	WS
Wegpunkte:	Station Kreuzboden 2399 m (160) Weissmieshütten SAC 2726 m (162) Fletschhorn 3985 m (42)
Geo-Tags:	CH-VS
Zeitbedarf:	7:00
Aufstieg:	1585 m
Abstieg:	1585 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:	nach Saas Grund und via Luftseilbahn nach Kreuzboden
Unterkunftmöglichkeiten:	Im Tal Weissmieshütte
Kartennummer:	LK 1:25000 BL1329 Saas, BL1309 Simplon

Tagestour auf das Fletschhorn 3985m

Es war wieder mal Zeit einen etwas der Höheren Gipfel zu besteigen. Allerdings hatten wir nur einen Tag Zeit, was die Gipfelwal doch beträchtlich einschränkt. Laggin- oder Fletschhorn eignen sich dazu bestens.

Mit der Bahn kann man einige Höhenmeter hinter sich bringen, so dass sich bei beiden Gipfel die zu Fuss zu bewältigenden Höhenmeter in Grenzen halten.

Unser Entscheid fällt auf die Normalroutenbesteigung des Fletschhorn mit der Option die Tour zu verlängern und das Lagginhorn via Nordostgrat anzuhängen. Über eine Verlängerung der Tour entscheiden wir uns allerdings erst, wen wir das Fletschhorn erreicht habe und die Verhältnisse auf dem Nordostgrat beurteilen können.

Gleichen Morgens reisen treffen wir also in Saas Grund an, besteigen die Luftseilbahn und schweben gemütlich bis zur Zwischenstation Chrüzboden hoch. Innerhalb weniger Minuten sind so die ersten 840 Höhenmeter zurückgelegt. Weiter geht es zu Fuss.

Aufstieg Fletschhorn 3985m

Ab Chrüzboden P.2397 heisst es also zu Fuss weiter. Das erste kleine Etappenziel bildet die Weissmieshütte. Wir folgen dem äusserst komfortablen Bergwanderweg, der in nordöstlicher Richtung an Höhe gewinnt. Bereits nach einer guten halben Stunden ist die Weissmieshütte P.2726 erreicht.

Der im Führer beschrieben Aufstieg führt nun über die Westmoräne des Tälligletscher. Aus meiner Sicht bedeutet dies allerdings einen recht grossen Umweg in wenig begangenem Gelände und ist nicht wirklich ideal.

Von der Weissmieshütte, folgen wir dem gut erkennbaren „Trampelpfad“ der nordwärts über die östliche Moräne des Tälligletschers hoch führt um am Fusse des Lagginhorn Nordwestgrates vorbei zu P.2953. Es folgt ein kurzer Abstieg über Moränengeröll auf den Tälligletscher hinunter.

Nun geht es auf dem Gletscher weiter. Am südöstlichen Rand, in nordöstlicher Richtung gewinnen wir auf dem hier flachen Gletscher langsam an Höhe. Der hier mit Geröll übersäte und flache Gletscher ist hier gut auch ohne Steigeisen zu begehen.

Auf ungefähr 3020m queren wir den Gletscher nordwärts. Augenmerk sollte man hier auf den Fletschhorngletscher richten! Dieser spukt gerne mal Eisbrocken ein paar Eisbrocken aus.

Am Nördlichen Ende des Tälligletschers, östlich des Jegiturm erreichen wir eine Geröllmulde. Wegspuren folgend steigen wir durch diese hoch und erreichen schliesslich P.3263.

Hier legen wir eine kurze Pause ein, in der wir die Steigeisen anschnallen, da es ab jetzt auf Firn weiter geht.

Topp Verhältnisse mit bestem Trittfirn ermöglicht ein zügiges Vorankommen. Wir durchqueren das erste Firnfeld in nordöstlicher Richtung.

Das auf einer Höhe von 3400m liegende Felsband ist zu unserem Erstaunen noch beinahe gänzlich mit Schnee bedeckt. Dies Ende August!

Auf Grund der guten Unterlagen entschliessen wir uns nicht nach links in die Felsen zu queren und via Frühstücksplatz P.3527 auf den Firnrücke auf ca. 3600m zu gelangen. Wir wählen dir direkt Linie und steigen mehr oder weniger direkt in der Falllinie über den nach ob hin steiler werdenden Firnhang auf den Firnrücken hoch.

Angeseilt queren wir nun den Grüebengletscher nordostwärts, steigen gleichzeitig aufwärts zum Nordwestgrat des Fletschhorn, den wir auf einer Höhe von ca. 3900m erreichen. Eine kleine Eisstufe (Eisabbruch) auf ca. 3660m wird nördlich umgangen.

In Richtung Süd später Südosten folgen wir dem sich nach oben verbreiternden Firngrat zum Fletschhorn P.3984 hoch. Der Grat ist einfach zu begehen, sicheres Steigeisen gehen vorausgesetzt. Auf dem Grat zeigen sich zur Zeit einige Meter blank, was aber nicht sonderlich grosse Probleme verursacht. Mit etwas neu Schnee werden diese sicherlich wieder überdeckt.

Ein mal mehr ein Genuss hier oben zu stehen. Knapp keine 4000 Meter aber die Aussicht ist fantastisch.

Ursprünglich planten wir einen Abstieg zum Fletschjoch und einen Aufstieg via Nordgrat auf das Lagginhorn. Während unserer Gipfelrast, diskutierten wir kurz über das weitere Vorgehen und waren uns schnell einig, dass wir auf dem Normalweg des Fletschhorn wieder absteigen.

Der Lagginhorn Nordgrat zeigt sich vom Fletschhorn aus Schneebedeckt und nur mit Steigeisen kletter bar. Dies hätte einiges an Mehrzeit gekostet und ein erreichen der letzten Bahn am Chrizboden wäre äusserst fraglich gewesen.

Abstieg

Deshalb Plaisirabstieg über die Aufstiegsspur! In der Weissmieshütte legen dafür einen kleinen Boxenstopp ein und geniessen das schöne Wetter und das Panorama bevor wir zum Chrüzboden absteigen, die Luftseilbahn besteigen und ins Tal schweben.

Startpunkt

Saas Grund, Station Kreuzboden c.2400m

Ziel

Fletschorn 3982m

Anforderungen

Bis zum Tälligletscher bequemer Bergwanderweg.

Gletscher und Firn ist meist wenig steil, erfordert aber trotzdem sicheres Steigeisen gehen.

Tälligletscher weist kaum Spalten auf. Vorsicht vor Eisabbrüchen aus dem Fletschhorngletscher.

Firnhang zum Grüebengltescher bäumt sich nach oben hin etwas auf. Bei Blankeis links in die Felsen ausweichen oder wen nötig mit Eisschrauben sicher.

Grüebengletscher weist einige etwas grösser Spalten auf, sind aber gut umgehbar.

Weicht man in die Felsen aus liegen die Schwierigkeiten höchstens im 2 franz. Klettergrat.

Wegfindung bei guter Sicht einfach und klar. Grundsätzlich sind auf der gesamten Tour keine grösseren Probleme auszumachen.