Schächentaler Windgällen (2764m)
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„Schon x mal angeschaut, noch nie hoch getraut“, so liesse sich mein bisheriges Verhältnis zur Schächentaler Windgällen charakterisieren. Vor allem auf Skitouren im Bisistal bestach der Gipfel mit seinem traumhaften Anblick. Auch von der anderen Talseite imponierte sie mir ihrer mächtigen Erscheinung. Der unmittelbare Anblick des Gipfels vom Plateau der Läged Windgällen vor drei Jahren bescherte mir damals nur schon beim Gedanken an eine Besteigung weiche Knie.
Nun, nach einem bislang äusserst gelungenen T5/T6-Touren-Sommer (u.a. mit Schafnase,
Hahnen,
Signalstock,
Haggenspitz,
Fleckistock und
Schlieren/Uri Rotstock) war es an der Zeit, mal einen Versuch zu wagen. Dokumentiert ist die Tour auf hikr bereits bestens, etwa durch die hilfreichen Berichte von
Bombo (
klick) und
Nobis (
klack). Weitere Infos finden sich auch im SAC-Alpinwanderführer Zentralschweiz. Ich beschränke mich hier deshalb auf einige Eindrücke.
Als wir nach 2h 15min (ab Balm) auf dem Gipfel ankamen, stellte ich fest, dass die Tour einiges weniger schwierig war als ich erwartet hatte. Bergamotte und
360 stimme ich absolut zu, wenn sie die Route mit T5 klassifizieren und nicht mit T6 wie an manchen anderen Orten. Ich (mit latenter Höhenangst) empfand den Aufstieg nirgends als wirklich ausgesetzt wie es etwa passagenweise in den oben genannten Touren über den Haggenspitz, über den NW-Grat auf die Schafnase oder neulich via N-Grat auf den Uri Rotstock der Fall war.
Obwohl teilweise recht steinschlägig (Aufstieg in Falllinie, Helm unabdingbar), ist der Fels sehr verlässlich und es mangelt nie an Griffen. Zwei, drei schwierigere Passagen sind mit Drahtseilen bzw. Ketten versehen, liessen sich aber auch gut frei klettern (obwohl etwas speckig). Die „Robb-Passage“ bewältigten wir ohne Robberei, in dem wir uns an der Kette festhielten, denn Hintern raus streckten und mit den Füssen auf Reibung gingen. An dieser und anderen Stellen sind lange Arme bzw. eine Körpergrösse von 1.90m übrigens von Vorteil...
Die Routenfindung ist absolut kein Problem: einfach schön den stets gut sichtbaren gelben Punkten folgen! Da ich nirgends eine Art Angstgefühl entwickelte, blieb das mitgebrachte 20m-Seil am Rucksack (Haken zum Sichern hätte es zur Genüge) und wird das nächste Mal zu Hause bleiben. Ich empfand den Aufstieg von P. 2537 auf die Höch Windgällen als reinstes Genusskraxeln und werde die Tour wohl das eine oder andere Mal wiederholen.
Für den Abstieg zurück zu P. 2537 benötigten wir inetwa gleich lang wie für den Aufstieg, nämlich eine halbe Stunde. Einerseits liessen wir eine gewisse Vorsicht walten, andererseits waren noch andere Leute in der Wand, welche wir nicht mit Steinen zuhageln wollten. Potentielle Abschussobjekte lägen genügend rum.
Im Anschluss an die Höch Windgällen stiegen wir noch schnell über den W-Grat auf die Läged Windgällen. Im Abstieg von derselben versuchten wir eine Abkürzung. Viel genützt hat's nicht, besser also auf dem W-Grat zurück zu P. 2537. Um 13 Uhr waren wir zurück beim Auto, unser Ausflug hatte insgesamt (inkl. 40min Gipfelpause) rund fünfeinhalb Stunden gedauert.

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