Zuestoll (2235 m)


Publiziert von alpstein , 23. Juli 2013 um 18:08.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:20 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 850 m
Unterkunftmöglichkeiten:Alp Sellamatt
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Wohin des Weges war die Frage. Nach langem Hin und Her haben wir uns für ein relativ nahe gelegenes Ziel  im Toggenburg entschieden. Dem Zuestoll  (2235 m) wollten wir mal wieder die Ehre erweisen in der Hoffnung, dass wir noch vor den Quellwolken am Gipfel sind. Am Morgen beim Start in Alt St. Johann (891 m) war es wolkenlos, aber auch schwül, da es in der Nacht noch ziemlich stark geregnet haben muss. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Sonne sorgten dafür, dass wir schnell einmal ins Schwitzen kamen und ich spürte auch gleich, dass es heute wohl nicht mein Tag wird.

Etwa eine Stunde nach dem Start hatten wir die Alp Sellamatt (1390 m) erreicht.  Bis zum Rüggli (1737 m) ging es über Alpweiden moderat bergan.  Auf dem ab hier wbw markierten Bergweg überwanden wir in leichter Kraxelei eine Schrofenstufe.  Es folgte der steile Nordrücken, der mir heute konditionell ziemlich zu schaffen machte, so dass Esther ein paar Mal in den Genuss von kurzen Pausen kam.  Am exponierten Grätchen vor dem Schlusshang und auch auf den letzten Metern am Gipfelkopf mussten wir nochmals die Hände aus den Hosentaschen nehmen und standen am Kreuz.

Die Quellwolken waren leider auch schon da. Die Churfirsten haben ihrem Namen als Wolkenfänger wieder mal alle Ehre gemacht. Mit einem Tiefblick auf den Walensee war es daher leider nichts. Der Alpstein zeigte sich aber noch einige Zeit lang und was uns am Meisten beeindruckte, war der Tiefblick auf die Stollenfurgge mit dem Einstieg in den Schnüerliweg.  Das sieht  ja schon extrem ausgesetzt  aus und ist sicher nichts für schwache Nerven. Solche „Wanderwege“ überlassen wir doch  lieber Anderen ;-)  Wenn es auch wenig sichtig war, war es doch angenehm warm, so dass wir eine ausgiebige Brotzeitpause am Gipfel genossen.

Den Rückweg traten wir über die Aufstiegsroute an, was in dem erdig-schrofigen Gelände bis zum Abzweig (P. 1737) an den Schibenstoll Trittsicherheit erfordert und nicht besonders vergnüglich war.  Auf der Alp Sellamatt kehrten wir noch ein, um den Flüssigkeitsspeicher wieder aufzufüllen. Den restlichen Weg bis in das Tal legten wir für 3,60 Fr/Nase je 100 Hm mit der Sesselbahn zurück. Da wäre zu überlegen, ob man sich mal ein Halb-Tax-Abo leisten sollte.

Fazit: Der Zuestoll bietet wohl den anspruchsvollsten Aufstieg  auf die Churfirsten von Norden, über den Normalweg versteht sich.  Eine Bewertung im Bereich T4 erscheint mir angesichts der Schrofenstufe im Bereich Rüggli und im Vergleich mit anderen Bergwegen (z.B. Marwees oder am Säntis) angemessen. Im aktuellen SAC-Führer „Ostschweiz“ wird die Route mit T4- eingestuft.  Die Alpenflora hatte, verglichen mit der Mittwochstour auf den Biberkopf, wenig bis nichts zu  bieten.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Juli 2013 um 19:24
Vielen Dank, Ruedi

Auch wenn die Sicht bescheiden war, hat es doch Spass gemacht.

HG, Hanspeter

heluka hat gesagt: Schöne Bilder...
Gesendet am 15. September 2013 um 20:40
...des Schnüerliweges, den ich noch auf meiner Wunschliste habe. Habe während meiner Abwesenheit leider viele Touren "verpasst".
Gruss Heini

alpstein hat gesagt: RE:Schöne Bilder...
Gesendet am 15. September 2013 um 20:55
Danke, Heini

Auf den Fotos sieht es wohl ausgesetzter aus, als es tatsächlich ist und ein Seil hat es ja auch beim Einstieg in der Stollenfurgge.

Grüße
Hanspeter


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