Durch die „Brecca“ auf den Schopfenspitz mit anschliessender Gratwanderug zum Patraflon


Publiziert von Wahlkr , 14. Juli 2013 um 22:31. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:30 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Strecke:Schwarzsee - Breccaschlund - Cerniets - Combi - Schopfenspitzsattel - Schopfenspitz - Pointe de Balachaux - Patraflon - Col du Chamois - Pointe de Bremingard - Recardets - Schwarzsee

Ein verregneter, grauer Samstag liegt hinter uns, die Prognosen sagen einen angenehmen Sonntag voraus. Also ab in die Höger!
 
Route:
Wir starten beim grossen (gebührenpflichtigen) Parkplatz bei Schwarzseebad und folgen dem Wanderweg hinauf in den Breccaschlund über Seeweid. Bald zweigt ein schmaler Wanderpfad von der Alpschotterstrasse ab und würde sich durch den Wald hinauf zu Unteri Rippa schlängeln. Da dieser ka bekannt ist, es gestern genug geregnet hat und es da vermutlich recht nass sein könnte, wählen wir weiter die sonnige Alpstrasse. Bei Unteri Rippa zweigen wir zu P.1378 ab und folgen der Alpstrasse zu Cerniets.
Unterwegs geniessen wir die schöne Landschaft dieses Hochtals, bestaunen die schönen Bergahorne, vernehmen bei einem Käfeli den vielseitigen Vogelgesang und treffen eine „gwunderige“ Herde Ziegen.
Nach Cerniets steigen wir leicht zu Combi auf. Der Wanderweg, wird zum Bergweg und schliesslich zum Alpinwanderweg gekennzeichnet, wobei sich die Markierungen nicht immer ganz einig zu sein scheinen...
Wir haben vor bei P. 1645 über P.1767 direkt in den Schopfenspitzsattel aufzusteigen. Da wir von unten noch recht viel Schnee im Sattel entdecken, sind wir noch nicht ganz sicher, ob dies klappt, jedoch wird es versucht.
Ausweg und etwas weniger steil wäre sonst dann der Weg von P.1767 beinahe der Höhenkurve entlang mit einem leichten Schlussanstieg zu P.1873.
Eindrücklich liegt dann der noch schneegefüllte Kessel unter dem Schopfenspitz vor uns. Der Aufstieg gelingt uns steil und bald über Geröll bis kurz unterhalb des Schopfenspitzsattels gut. Dann müssen wir einem Schneefeld schliesslich rechts ausweichen und die doch noch recht beachtliche „Sattelschneewechte“ steil über noch gelbes altes Gras und durchnässten Boden umgehen. Bei diesen Verhältnissen ist dabei Vorsicht geboten! Schliesslich sind wir froh, dass wir diesen direkten Aufstieg gewählt haben. Hier im Schopfenspitzsattel tut sich uns nun eine neue Aussicht über  den Neuenburger Jura auf. Nun folgt der letzte Abschnitt auf eigentlich gutem Bergweg auf den Schopfenspitzgipfel, wäre dieser nicht Nass und somit recht rutschig.
Zufrieden kommen wir aber dann bei Sonnenschein auf dem ersten Gipfel des Tages an. Es wird gestaunt, weitere Aufstiegsmmöglichkeiten begutachtet, sich in der Aussicht orientiert, diese gebührend festgehalten und sich beim Anblick der Gastlosen gerne angenehm erinnert und schliesslich gemütlich „zmittäglet“ und natürlich käfelet (heute inkl. Dessert).
Nun folgt eine genussreiche Gratwanderung über Pointe de Balachaux zum Patraflon. Zeitweise will uns etwas Nebel einhüllen, dieser verschwindet aber immer wieder und gibt die Sicht ringsum frei. Unterwegs treffen wir eine grosse Schafherde mit Hirt an, welcher nicht so recht an die Wolkenauflösung glauben will. Kurz danach gelangen wir zur wohl spannendsten, aber leider nur recht kurzen Gratpassage, an dieser auch etwas Hand angelegt werden darf – juhui. Der Patraflon ist schliesslich erreicht, ein kleiner Gipfel mit Steinhaufen und einer Figur mit weisem Spruch markieren den Gipfel. Nach einem letzten Kafi beschliessen wir nach dem Col du Chamois noch weiter dem Grat entlang zur Pointe de Bremingard weiterzuwandern.  Wir vermuten dort eine schöne Aussicht zum Schwarzsee, was sich auch bestätigen sollte!
Über weitere Abstiegsmöglichkeiten wird gerätselt, jedoch  schlendern wir dann wieder zurück zu Col du Chamois, wo wir uns vom Grat verabschieden und steigen über Ober und Unter Recardets zurück zum Schwarzsee ab.
 
Schwierigkeit/Anforderungen/Verhältnisse:
Nach den letzten grauen, regenreichen Tagen war der Boden, die Steine, das Gras und die Wege doch recht nass und somit z.T. rutschig.
 
Der Aufstieg zum Schopfenspitz ab P.1645 ist kurz aber auch recht steil. Zuletzt führt dieser über Geröll, aber gutem Weg in den Schopfenspitzsattel. Momentan liegt da noch beachtlich viel Schnee...
 
Die Gratwanderung ist relativ leicht und sehr gut beschildert. Dieser Abschnitt ist ein gut markierter Alpinwanderweg.
 
Wissenswertes:
1996 ist “die Brecca”, wie das Hochtal im Volksmund genannt wird, in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommen worden.
Vor zehntausenden Jahren haben die Gletscher hier eine faszinierende Landschaft geschaffen, die durch Moränen und Schuttkegel in mehrere Kammern gegliedert ist. Auswaschungen und Einbrüche haben im Kalk kunstvolle Spuren hinterlassen, mit einem unterirdischen Abfluss des Wassers. Flora und Fauna sind ausserordentlich vielfältig. Besonders gefallen uns die z.T. wohl sehr alten und wunderschönen  Bergahorne!
Die Paradieslilie, eines der vielen Wahrzeichen der Brecca, ist ein Liliengewächs, das auf montanen, subalpinen und alpinen Bergwiesen wächst. Sie ist eine Lichtzeigerart, das heisst, sie wächst ausschliesslich an sehr hellen Standorten. Die Paradieslilie ist in der ganzen Schweiz geschützt. Diese haben wir allerdings (noch) nicht entdecken können, aber was nicht ist, kann noch werden...

Tourengänger: Ka, Wahlkr


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