Rundtour in den Wolken über dem Breccaschlund
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Die Meteos prognostizierten für die von uns ausgewählte Gegend gutes Wetter mit viel Sonnenschein – doch schon beim Start auf dem (gebührenpflichtigen) grossen Parkplatz in Schwarzsee Bad gehen wir unter einer mehrheitlich kompakten Wolkendecke los.
Auf derselben Route wie damals erreichen wir über Unteri Rippa Brecca – im Nahbereich sind die hügeligen Alpweiden zu erkennen; die vor zwei Monaten überschrittenen Spitz- und Fochsenflue jedoch von dichten Wolkenbänken eingehüllt.
Mystisch, im positiven Aspekt, leider ohne Weitsicht, im negativen, wandern wir weiter, an der Alpwirtschaft Cerniets vorbei, etwas steiler auf dem Fahrsträsschen aufwärts bis zum flacheren Sattel, von wo aus in wenigen Minuten, wieder etwas abwärtsgehend, Combi erreicht wird.
Die Wegfindung wird hier etwas schwieriger: im Talschluss verpassen wir die Abzweigung, welche direkt zu P. 2015 führen würde, weil wir weglos zu den gut sichtbaren wrw Markierungen queren. Diesen, und gleichzeitig auch wbw, folgen wir – oft auf einer Spur, gelegentlich ohne eine solche, immer steiler – erst im Weidegelände, später auch mal im steindurchsetzten, hoch bis zum Übergang P. 1875; kurz einmal reisst die Wolkendecke auf und gibt ein spärliches Blau frei …
Nach diesem Sattel folgt unmittelbar die einzige, etwas ausgesetztere Stelle; sie kann jedoch problemlos begangen werden – gute Tritte in der felsigen Passage erlauben ein sicheres Fortkommen zu der nachfolgenden, längeren, steilen Grasflanke. Der nordwestliche Vorgipfel wird südseitig umgangen – und bald einmal erkennen wir sogar das Gipfelkreuz; so ist der Schopfenspitz bald erreicht – und gibt, leider wieder im Nebel, doch einmal einen Blick frei ins Tal des Jaunbaches.
Nach einer nur kurzen Rast kehren wir auf demselben Weg zurück zu P. 1875; dem Grat folgend erreichen wir schnell einmal den nächsten Gipfel unserer Runde: Pointe de Balachaux. Diese ebenfalls „aussichtslose“ Erhebung passieren wir rasch und streben im Ab und Auf, auch hier dem Grat entlang, dem nächsten Berg unserer Runde im Breccaschlund zu.
Unbestritten der hübscheste Abschnitt des heutigen Tages: am Grat entlang finden sich nun auf der wbw Route hübsche felsige und schmalere, nie jedoch ausgesetzte, Passagen – so macht das Gehen viel Spass; es fehlt leider immer noch, die Sonne … so erreichen wir den Gipfelsteinmann mit der kleinen Metallplastik den Patraflon doch zufrieden.
Inzwischen haben wir unsere Pläne geändert und beschlossen, nordwestlich von Les Recardets abzusteigen; deshalb bleibt es beim Auf- und Wiederabstieg über den nun südöstlich flach abfallenden Rücken (nordwestlich geht’s doch teilweise sehr steil runter) zur Pointe de Bremingard, wo wir unsere Mittagsrast vornehmen.
Da wir ab P. 1888, wo eine grosse Schafherde „dekorativ“ lagert, eine schwache Wegspur direkt nach Ober Recardets entdeckt haben, entscheiden wir uns, nicht dem ausgeschilderten Weg (am und neben dem Grat mehr westlich folgend), sondern die Kurzvariante zu nehmen. Wenige Meter unterhalb dieses Übergangs macht ein bestialischer Geruch darauf aufmerksam, dass wir wohl einer unliebsamen Überraschung begegnen werden: unmittelbar auf der Wegspur liegen drei vom Wolf gerissene Schafe – unschön, anzusehen, wie die Natur „arbeitet“ …
Doch denken wir, anders als ein auf der Bergwirtschaft Arbeitender, dass eine so grosse Herde nicht einfach sich selbst überlassen werden sollte; die Herdenschutzhunde werden erfolgreich seit längerem eingesetzt (auch wenn dies halt einen grösseren Aufwand bedeutet … )
Nach einem kurzen Trinkhalt auf der erwähnten Alp wandern wir übers Alpgelände, an Unter Recardets vorbei, schliesslich auf einem steileren Fahrsträsschen im Wald zurück nach Schwarzsee Bad – schön war’s trotzdem; mit Sonne und Aussicht wäre es bedeutend attraktiver …
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