Brienzergrat+


Publiziert von tricky , 7. Juli 2013 um 13:23.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 6 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-OW   CH-BE   CH-LU   Hagleren und Giswilerstöcke 
Zeitbedarf: 16:30
Aufstieg: 4157 m
Abstieg: 2894 m
Strecke:Giswil - Emmetti - Ankenhubel - Sädel - Mändli - Höch Gumme - Arnihaaggen - Brienzer Rothorn - Schongütsch - Briefehörnli - Balmi - Tannhorn - Ällgäuwhoren - Schnierenhireli - Gummhoren - Blasenhubel - Augstmatthorn - Suggiture - Schönbüel - Höji Egg - Harderkulm
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via ÖV nach Giswil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Beim Restaurants Harderkulm mit der bahn nach Interlaken Ost
Unterkunftmöglichkeiten:Gäbe Hotel oder immer wieder outdoor Möglichkeiten im Sattel

Schon viel schönes gelesen über diese Grattour. Da in der Höhe immer noch viel Schnee liegt und ich mich der Masse vom Zürichfest entfliehen möchte, kommt dieses Projekt gerade richtig. Natürlich wollte ich das ganze kombinieren, den ganzen Grat von Giswil nach Interlaken. Aber alles der Reihe nach.

Giswil - Mändli T4-
Am Freitag morgen noch leichtes Hellenklettern um am 18:00 Uhr vorzuschlafen. Ich ging mit Greschi noch ans Zürifest mit tausende nach Schweiss, Bier und Zigaretten stinkende Masse. Das Feuerwerk wie erwartet schön. Mit dem spezial Zug dank Zürichfest nach Giswil. Trotz Zug Verspätung konnte ich meine Tour am 01:20 Uhr starten. Angenehm warm in völliger Dunkelheit ging es hoch Richtung Emmetti. Ab da kam starker Nebel auf. Sicht zum Teil nur 3m. Da nützte auch die starke Stirnlampe nix. Für die Tour hatte ich neben meinen Bergschuhen, sehr leichte Turnschuhe dabei für die leichteren Stellen. Die musste ich nun gegen meine Bergschuhe tauschen, da der Weg Nass und zum Teil nicht gut zu sehen war. Mein GPS führte mich aber sehr präzise.
Genau beim Ankenhubel hat es kurz aufgerissen und man konnte erahnen wo man ist. Weiter im immer kühler werdende Nebel dem schönen Grat entlang zum Mändli. Kurz vor dem Gipfel dann... Nebel weg und blauer Himmel. Gerade richtig, denn die Sonne ist am aufgehen. Ein wunderschönes Spektakel. Die ersten Sonnenstrahlen und unterhalb das schnelle Verfrachten vom Nebelmeer. Konnte mich kaum satt sehen. Und bestieg noch kurz den Gipfel vom Mändli Im ersten Sonnenlicht

Mändli - Brienzer Rothorn T5+
Die T5+ Stelle befindet sich wenn man den direkten Grat folgt nach dem Höch Gumme. Untendurch würde der normale Wanderweg führen, was ich auch empfehlen würde. Der Grat ist sehr brüchig und sehr ausgesetzt. Vor allem das brüchige ist überflüssig. Vor dem Arnihaaggen ist noch eine grosse Schneefläche vorhanden die aber schon Spuren aufweisen. Ich nahm die direkt Route über den Grat. Sieht von weitem schlimmer aus als es ist. Die schiefrigen Flächen bieten immer wieder Tritte für die Schuhe. Der Rest zum Brienzer Rothorn ist Fleissarbeit mit immer wieder schöne Aussicht auf den See.

Brienzer Rothorn - Chruterenpass T4
Ab dem Resti nach einer kurzen Rast, alles dem Grat entlang. Der Alpine weg zum meisten Teil gut zu sehen. Die Überschreitung der Lanzizähne wohl eher mit Seil, den von der Seite sah ich längere senkrechte Stellen an denen man Alpin Abseilen müsste, Sah durch meinen Feldstecher eher als glatte Wand aus. Der betonierte Weg beim Lättgässli ist sehenswert.

Briefenhörnli - Augstmatthorn T5-
Ab dem Chruterenpass beginnt der schöne grassige Teil vom Brienzergrat. Ab dem Wannenpass beginnt die Route Alpiner zu werden. Vor dem Tannhorn überholte ich einen anderen Berggänger, auf dem Grat beim Tannhorn wo zum Teil mit Draht gesichert ist sah ich drei Jungs die von Harderkulm zum Rothorn wollten. Nach dem sehr schönen steilen Anstieg zum Tannhorn haben ich mich ein wenig mit dem Berggänger unterhalten, es stelle sich heraus das er sich Leidenschaftlich für Botanik Interessierte. Da konnte ich leider nicht mithalten :-)
Der Abstieg vom Tannhorn steil und mit verschiedenen Kreuzen versehen. Der Hobby-Botaniker kehrt an dieser Stelle um und sagte mir noch es wäre an dieser Stelle schon viele gestorben. Somit mit sehr vorsichtigen Schritten den Hang bis nach Ällgäuwlicka runter. Ausrutschen ist auch bei dieser Stelle keine Option. Das bezieht sich aber auf sicher 80% der Tour. In der Lücke dann die ersten Wanderer getroffen. Ein Blick auf mein GPS sagte mir das es noch ein langer Weg sein wird. Der Aufstieg zum Schnierenhirli sieht schlimmer aus als es ist. Immer sehr gut gestufte Stellen. Danach wieder Turnschuh Zeit bis zum Wytlauwihoren. Der Aufstieg zum Augstmatthorn zog sich noch, die Müdigkeit schon ein wenig bemerkbar, aber das schlimmste war mein linkes Knie das aber nur beim runter gehen schmerzte.

Augstmatthorn - Schönbüel T4
Auf dem Augstmatthorn hies es 2:30h bis nach Harderkulm. Das kann definitiv nicht stimmen. Ich brauchte 2:20h für diese Strecke und ich war wirklich schnell Unterwegs, normalerweise unterbiete ich die SAC Zeit Angaben. Nach dem Suggiture Gipfel zog ich wieder meine Turnschuhe an.

Schönbüel - Harderkulm T3-
Der weiter Weg ist nun eindeutig. Über Stock und Stein mit immer wieder Aussicht auf den Brienzersee und Interlaken. Beim Harderkulm angekommen genoss ich ein grosses Schorle und nahm die 18:10 Uhr Bahn nach Interlaken. Mit dem gut gefüllten Zug via Bern Glücklich nach Hause


Fazit: Absolute herrliche Grattour. Kann ich also jedem T5 Berggänger sehr empfehlen. Es muss ja nicht gleich eine Monster Tour werden wie meine mit 40.7km sein. Aber auch schon vom Brienzer Rothorn nach Harderkulm ist es eine lange Tour die nicht zu unterschätzen werden soll.
Fahrplan der Harderbahn beachten, sonst heisst es noch weiter marschieren.

Tourengänger: tricky


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 16663.gpx Der gesammte Track

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (8)


Kommentar hinzufügen

sniks hat gesagt: Wow...
Gesendet am 7. Juli 2013 um 14:36
Wow, wunderschöne mystische Bilder! Gratuliere zu der Monster-Tour!

Runner hat gesagt: Monster-Tour
Gesendet am 8. Juli 2013 um 06:34
Wahnsinn - Chapeau !

Hydrant hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2013 um 08:01
BESSER GEHTS NICHT

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2013 um 08:27
Eine tolle Sache dieser Brienzergrat...müssen auch wieder mal hin..

Bombo hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2013 um 10:51
Krassi Sach Hombre... Grosse Respekt und fetti Gratulation - dezue au na super Bilder!

Bravo und Gruess
Bombo

tricky hat gesagt: Danke
Gesendet am 8. Juli 2013 um 10:58
Danke euch. Hat viel Spass gemacht. Ein wirklich schöner Grat. Der Sihtalergrat ist aber auch sehr schön, Kürzer aber dafür noch bisschen schwieriger.
Das nächste Mal würde ich aber meine DSLR Kamera mitnehmen, das hätte sich gelohnt.

Tobi hat gesagt: Genial
Gesendet am 9. Juli 2013 um 20:47
Eine schöne Linie hast du da ausgesucht, mit deinem Start in Giswil. Da habe ich ja mit dem Beginn auf Brünigpass ein paar Höhenmeter verschenkt.
Bin aber schon ein wenig enttäuscht, dass du dich nicht zu einer Überschreitung der Lanzizähnen verführen liessest... :-)

Herzliche Gratulation & Gruss Tobi


PS: Hat dir dein GPS-Gerät die Totals an Auf- und Abstieg berechnet? Nach Adam Riese sollte eine Start auf 485m und eine Ende auf 1306m eine Differenz von 821m zwischen Auf- und Abstieg ergeben...

tricky hat gesagt: RE:Genial
Gesendet am 9. Juli 2013 um 20:57
Salü Tobi
Deinen Bericht über die Tour habe ich natürlich auch gelesen :-) Wie immer eine Inspiration.
Ich hatte kein Seil dabei für die Überschreitung der Zähne.
Ja, das GPS zeichnet alle auf- und Abstiege ziemlich genau auf.


Kommentar hinzufügen»