Les voies de l’humouriste: Alpinwandernd auf ausgewählte Gastlosengipfel


Publiziert von lorenzo , 3. Juli 2013 um 22:57.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:26 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-FR   Gastlosenkette 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 875 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Jaun und Gastlosenexpress nach Musersbergli oder mit dem Auto nach Unter Sattel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Chalet du Soldat
Kartennummer:LK 1226 Boltigen; M. Brandt, Guide des Préalpes fribourgeoises, SAC 1991; L.-H. Clément, P. Gobet u. C. Philipona, Gastlosen.ch, Edigast 1995-2008

Gastlosen und Sattelspitzen sind d a s Klettereldorado der Préalpes Fribourgeoises. Auf die meisten ihrer Gipfel führen dementsprechend nur klassische oder Sportkletterrouten, und zwar vorwiegend solche der härteren Sorte. Einige der Gipfel, darunter die namengebende Gastlosenspitze, die höchsten Erhebungen der Gastlosengruppe, die Marchzähne, oder die wohl leichtesten beiden Gipfel der Sattelspitzen, der Gabeldaumen und die Waldeckspitze, sind aber durchaus auf Alpinwanderrouten erreichbar. Abgesehen von der Gratflue liegen die Schwierigkeiten dabei allerdings im oberen Bereich der Alpinwanderskala. Die 1976 von Erhard Loretan und Pierre Morand eröffnete athletisch-akrobatische Extremkletterroute „Voie du Trapeziste“ an der Waldeckspitze (6c) lassen wir also wohlweislich rechts liegen, wenden uns hoffnungsvoll und zuversichtlich den von Maître Maurice Brandt négligeant mit EB (Gastlosenspitze) und L (Marchzähne) bewerteten sowie mit nonchalanten Bemerkungen wie „suivre le sentier marqué…assez raide jusqu’au sommet“ (Gastlosenspitze) oder „pas de difficultés de varappe“ (Waldeckspitze) beschriebenen Routen zu, und versuchen, spätestens bei den Schlüsselstellen, unseren Humor doch nicht noch ganz zu verlieren…

Gratflue (1935 m, ohne Namen auf der LK) - Col d'Oberberg
Von Jaun mit dem neuen Sessellift „Gastlosenexpress“ nach Musersbergli (ca. 1570 m), das auch vom Parkplatz Unter Sattel (1430 m) weiss-rot-weiss (wr) über die Alpstrasse zum Gustiweidli (1546 m) und einen Bergweg erreicht werden kann.  Von der neuen Bergstation nach SE in eine flache Rinne, die in die Nordflanke übergeht. Auf Gras und Geröll unter ein zwischen bewaldeten Felsen ansetzendes westkonvexes Grascouloir, durch dieses in zunehmender Steilheit hinauf zum sichelförmigen Grateinschnitt bei ca. 1920 m und einfach über den Grat wr auf den Gipfel der Gratflue, T4+.  Dem Grat entlang und links davon auf Pfadspuren und über Karren nach SSW, einer Gruppe von Felstürmen links ausweichend in eine Rinne, und durch diese hinauf zum Col des Moutons (ca. 1920 m, ohne Kote und Namen auf der LK). Auf der anderen Seite Richtung SW auf Pfadspuren steil hinunter bis ca. 1840 m und den Felsen der NW-Flanke der Gastlosen entlang zum Col d'Oberberg (1827 m). Wr weiter Richtung SW dem Wandfuss der Sattelspitzen entlang zur Abzweigung nach Chli Sattel (aufgemalte Markierung). Dieser folgend hinunter auf einen Fahrweg und auf diesem östlich an Ober Sattel (1633 m) vorbei nach Unter Sattel (1518 m) und zurück zum Parkplatz (1420 m) und ev. weiter zum Musersbergli, T3+, 2h 45min.
 
Von der beschriebenen Wanderroute können - wesentlich schwieriger - folgende "Klettergipfel" bestiegen werden:

Gastlosenspitze (1995 m, ohne Kote und Namen auf der LK) Auf dem beschriebenen Pfad Col des Moutons – Col d'Oberberg bis ca. 1870 m hinunter. Zwischen einem grossen mit Tannen bewachsenen Felsblock und einer Tanne zweigen Pfadspuren Richtung S ab, die über felsdurchsetztes Gras steil zu einem engen Couloir leiten. Durch dieses, zwei Felsstufen (II) erkletternd hinauf, nach NE auf Bändern ausgesetzt unter den Gipfel, durch eine kurze Rinne (I) auf den Grat und nach NE zum höchsten Punkt. Abstieg auf der gleichen Route, T6, 45min.
 
Marchzähne (1996 m) Von der Abzweigung zur Gastlosenspitze weiter auf dem beschriebenen Pfad Col des Moutons – Oberbergpass leicht absteigend zum Graben unter dem Marchzahn III. Nach dem Graben unter einem vorgelagerten Felszahn auf Pfadspuren Richtung NE hinauf zurück in den Graben und durch diesen zu einer Abflachung. Nach S durch eine Rinne und zuletzt über eine ca. 8m hohe feingriffige Platte (II+) zum Sätteli (ohne Kote und Namen auf der LK). Nach NE durch eine Felslücke zu einem bequemen Grascouloir, das in den Sattel zwischen Marchzahn I und II leitet, und von diesem nach SE einfach auf Marchzahn I. Abstieg auf der gleichen Route, T6, 1h.
 
Gabeldaumen (1850 m, ohne Kote und Namen auf der LK) Vom Col d'Oberberg wr kurz Richtung SE hinunter bis zur ersten Felskante linkerhand. Um diese herum und auf der überwachsenen felsigen NE-Flanke, zuletzt eine Felsspalte übersteigend auf den Gipfel. Abstieg auf der gleichen Route, T5, I, 15min.
 
Waldeckspitze (1915 m, ohne Namen auf der LK) Von der Abzweigung zum Gabeldaumen unter dem Col d'Oberberg wr weiter hinunter, bis auf ca. 1775 m unter dem Gabeldaumen zur NE-Flanke gequert werden kann. Auf dieser durch Stauden und über Gras und leichte Felsstufen unter den felsigen Gipfelaufbau. Links durch eine steile Rinne und zuletzt an ihrem linken Rand (II) auf den Gipfel. Abstieg über den kurzen, aber ausgesetzten N-Grat (II+) zur stauden- und grasbewachsenen Nordflanke und über diese hinunter in die Mulde zwischen Oberbergpass und Gabeldaumen, T6, 30min.

Material: Helm, alter Pickel und Reepschnur für alle Fälle empfohlen.

Besonderes: Vertrautheit mit abschüssigem Schrofengelände und Klettererfahrung sind Voraussetzung. Bei Nässe heikel!

Tourengänger: lorenzo


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