Gastlosen: Klassische Überschreitung S-N

Nachdem wir uns am Samstag in der Avenue de Chamois eingeklettert hatten, stand für den Sonntag die klassische Überschreitung der Gastlosen an: Vom Col d'Oberberg sollte es zum Col des Moutons gehen - nach Möglichkeit immer oben drüber.

Vom Parkplatz Oberberg aus gelangten wir in kurzer Zeit über einen steilen und mit Kraxeleinlagen  (I-II) gespickten Weg zum Col d'Oberberg, dem Startpunkt der Überschreitung. Anfänglich noch recht gut abgesichert, geht es danach deutlich alpiner zur Sache. Die 5c+ in der dritten SL ist gewaltig abgespeckt und wird gerne p.a. geklettert. Im Nachstieg kein grosses Problem; wer die Gempenkante von zuhause gewohnt ist, den schreckt der Eggturm nicht! Die Daumen umgingen wir nördlich auf Pfadspuren und nahmen dafür die schöne 4c an der Katze mit.

Die Pyramide 4a, 4b ist recht alpin ausgestattet, danach wieder Abstieg auf Pfadspuren in die Scharte zu den Marchzähnen. Wir sind die 3c problemlos rechtshaltend zwischen zwei glatten Felswänden mit Klemmblöcken hoch. Dort findet sich ein einsamer Bohrhaken für den Stand. Die 4b kann (und sollte) im Riss mit Friends gesichert werden, im oberen Teil links finden sich Bohrhaken einer anderen Route, in welche man wechseln kann um dann in schöner Kletterei den Gipfel zu erreichen. Stand muss selber gebaut werden. 

Von den Marchzähnen zu der Glattewandspitze zieht es sich nochmals in einfacherem Gelände. Abseilen 30m in die Scharte zu einem Muniring erleichtert den Abstieg, bevor die Kletterei nach einer exponierten aber unschwierigen Stelle endet. Von der Glattewandspitze kommt man in 2x20m abseilen runter.

Wegen unseres etwas knappen Zeitbudgets liessen wir die Chemigüpfe aus und querten sie nordseitig. Dazu steigt man das steile Couloir ab bis zu einem Muniring. Dort unterhalb des Felsens um einem Felszacken herum und dann auf Pfadspuren zum Col des Moutons. Die folgenden Felsen werden südlich umgangen (teilweise mit Steinmännli markiert), keinesfalls ins Couloir absteigen! Nach nochmaligem auf und ab gelangt man zu einem breiten, grasigen Couloir, auf dem die Wegspuren ins Tal gut erkennbar sind.