Alpinwandern vom Allerfeinsten - T5-Einführung am Jakobiger
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Familienurlaub in Uri. Alles dauert etwas länger. Dafür werden die ersten Abschnitte gemütlich mit Auto und Seilbahn zurück gelegt. Ich hoffe, dass sich unsere zwei großen Familien so gut aufteilen werden, dass jeder ungefähr sein Pensum erreicht und manch einer noch etwas dazu lernt. Zum Abend sind Gewitter angesagt, doch erst für sehr spät.
Wir fahren also bis Intschi mit Auto und dort mit der Seilbahn hinauf zum Arnisee. Ein wirklich schöner erster Eindruck von hier! Wann bin ich wohl zuletzt mal Bergbahn/Lift gefahren (gehört nicht wirklich zu meiner Art und Weise)?? So viele Wegweiser auf einmal habe ich sicherlich auch noch nicht gesehen, wie es sie am Arnisee Richtung Hinter Arni gibt. Wir entscheiden uns zunächst alle gemeinsam (1 Kind, 3 Jugendliche, 6 erwachsene Kinder, 4 Erwachsene) für das Leutschachtal.
Etwa bei Heitersbüel trennen wir uns. Eine Gruppe geht hinüber zum Sunnig Grätli und wir (5 junge Leute) peilen zunächst die Leutschachhütte, das logischste Ziel im Leutschachtal, an. Es ist sehr heiß und wir gehen zügig. In den steilen Serpentinen hat unsere Jüngste plötzlich akute Atembeschwerden. Wir pausieren. Sie beruhigt sich. Später, oberhalb des Nidersees tritt das selbe nochmals auf. Wir sind sehr beeindruckt von der Farbe dieses Sees. Der wäre für mich das perfekte Abstiegsintermezzo! Wird beim nächsten Mal eingeplant :)
Auf der Leutschachhütte erhalten wir erstaunlicherweise keine Wetterinformationen, weil wir wohl nur vor der Hütte unser eigenes Essen verzehren. Das ist stark und habe ich noch nie erlebt. Wir ärgern uns mächtig darüber, weil doch meist die Infos aus den Hütten am Tourentag am zuverlässigsten sind, wenn man bei alpinen Wetterprognosen überhaupt von Zuverlässigkeit sprechen kann... Es sieht so aus, als könnte sogar schon bald ein kurzer Schauer kommen. Erstmal essen wir Mittag. 12:30. Dann entscheiden wir dass, einer mit der Jüngsten den Höhenweg zurück nimmt wegen der Atemprobleme. Wir restlichen drei wollen hinauf zum Grat am Leidseepass und dort je nach Wolken- und Luftentwicklung zurück gehen oder den Grat überschreiten.
In köstlichster T4-Manier gehts hinauf zum Pass, wobei die letzten Passagen gut versichert sind und keine Probleme bereiten. Die Wolken sehen zusehends harmloser aus und huschen nur zuweilen über den Grat hinweg, also gehen wir zum Jakobiger. An etwas ausgesetzten Stellen gibt es immer Drahtseile. Die blau-weißen Markierungen helfen an den nichtversicherten Passagen gut, die Route zu finden. Als wir die Gratkante betreten, genießen wir die schönen Tiefblicke auf den Höhenweg, wo unsere jeweiligen Familienmitglieder unterwegs sind. Der leichteste Weg auf den Jakobiger führt kurz im Bogen durch die Südflanke und ist quasi ein Abstecher vom "Gratweg".
Die folgenden Passagen zum Ruchälplistock und die kurz nach diesem sind die anspruchsvollsten (bis T5-, nicht alles durchgesichert!). In der Scharte vorm Gipfel pausieren wir nochmals kurz und natürlich besuchen wenigstens mein Bruder und ich den Gipfel. Dazu wird eine Wandstelle mit Hilfe einer Kette überwunden, ca. 15m (ohne Kette so II-III). Der interessanteste Abschnitt folgt nun: der letzte Gratabschnitt (T5-) und der Abstieg (Schrofen und Rinne, T4+) ins Grüne macht besonders Freude. Meine beiden Begleiter machen das fantastisch. Ich muss gar nicht viel sagen. Mit meinem Bruder habe ich ja die Touren im Juni im Wetterstein gemacht (vor allem: Brunntal- und Jubigrat und Zugspitzüberschreitung) und die dritte im Bunde ist schon ein paarmal im sächsischen Sandstein klettern und in den Voralpen und Rhodopen wandern gewesen.
Nun bleibt noch das kleine Zusatzschmankerl Sunnig Grat, weil wir noch Kraft und Zeit haben. Den erreicht man zwischen Latschen und etwas Fels. Durch das riesige Kreuz am Eckpunkt wird man etwas über die länge bis dort hin getäuscht. Zum Schluss machen wir uns dann an den Abstieg, vorbei an der Sunniggrathütte und durch den Grünwald hinab zum Arnisee. Unten erfahren wir, dass selbst der Jüngste der gesamten Gruppe (6 Jahre) es auf den Sunnig Grat geschafft hat :)
Wir hüpfen erhitzt ins Wasser zur Abkühlung, genießen die grandiose Abendstimmung, gehen zur Bergstation und gondeln gemütlich talwärts.
Diese Grattour war in der Tat eine der schönsten, die ich bisher unternehmen durfte. Gerade für Einsteiger in diesem Alpinwandergrad ist sie wirklich sehr gut geeignet. Es gibt überall Markierungen und Sicherungen an den wichtigsten Stellen. Das Wetter hielt auch bis zum Schluss und mit diesen Begleitern konnte auch eigentlich nichts schief gehen, weil wir uns sehr gut verstehen. Wer einmal hier in der Nähe etwas unternehmen möchte, dem sei diese Tour wärmstens empfohlen! Die Leutschachhütte wird keinen Besuch mehr von mir oder meinen Freunden erhalten.
Da ich leider keine richtige Karte zum Bericht schreiben hatte (war geliehen) und die Tour schon einige Monate zurück liegt , möchte ich mich für teils etwas ungenaue Angaben entschuldigen.
Wir fahren also bis Intschi mit Auto und dort mit der Seilbahn hinauf zum Arnisee. Ein wirklich schöner erster Eindruck von hier! Wann bin ich wohl zuletzt mal Bergbahn/Lift gefahren (gehört nicht wirklich zu meiner Art und Weise)?? So viele Wegweiser auf einmal habe ich sicherlich auch noch nicht gesehen, wie es sie am Arnisee Richtung Hinter Arni gibt. Wir entscheiden uns zunächst alle gemeinsam (1 Kind, 3 Jugendliche, 6 erwachsene Kinder, 4 Erwachsene) für das Leutschachtal.
Etwa bei Heitersbüel trennen wir uns. Eine Gruppe geht hinüber zum Sunnig Grätli und wir (5 junge Leute) peilen zunächst die Leutschachhütte, das logischste Ziel im Leutschachtal, an. Es ist sehr heiß und wir gehen zügig. In den steilen Serpentinen hat unsere Jüngste plötzlich akute Atembeschwerden. Wir pausieren. Sie beruhigt sich. Später, oberhalb des Nidersees tritt das selbe nochmals auf. Wir sind sehr beeindruckt von der Farbe dieses Sees. Der wäre für mich das perfekte Abstiegsintermezzo! Wird beim nächsten Mal eingeplant :)
Auf der Leutschachhütte erhalten wir erstaunlicherweise keine Wetterinformationen, weil wir wohl nur vor der Hütte unser eigenes Essen verzehren. Das ist stark und habe ich noch nie erlebt. Wir ärgern uns mächtig darüber, weil doch meist die Infos aus den Hütten am Tourentag am zuverlässigsten sind, wenn man bei alpinen Wetterprognosen überhaupt von Zuverlässigkeit sprechen kann... Es sieht so aus, als könnte sogar schon bald ein kurzer Schauer kommen. Erstmal essen wir Mittag. 12:30. Dann entscheiden wir dass, einer mit der Jüngsten den Höhenweg zurück nimmt wegen der Atemprobleme. Wir restlichen drei wollen hinauf zum Grat am Leidseepass und dort je nach Wolken- und Luftentwicklung zurück gehen oder den Grat überschreiten.
In köstlichster T4-Manier gehts hinauf zum Pass, wobei die letzten Passagen gut versichert sind und keine Probleme bereiten. Die Wolken sehen zusehends harmloser aus und huschen nur zuweilen über den Grat hinweg, also gehen wir zum Jakobiger. An etwas ausgesetzten Stellen gibt es immer Drahtseile. Die blau-weißen Markierungen helfen an den nichtversicherten Passagen gut, die Route zu finden. Als wir die Gratkante betreten, genießen wir die schönen Tiefblicke auf den Höhenweg, wo unsere jeweiligen Familienmitglieder unterwegs sind. Der leichteste Weg auf den Jakobiger führt kurz im Bogen durch die Südflanke und ist quasi ein Abstecher vom "Gratweg".
Die folgenden Passagen zum Ruchälplistock und die kurz nach diesem sind die anspruchsvollsten (bis T5-, nicht alles durchgesichert!). In der Scharte vorm Gipfel pausieren wir nochmals kurz und natürlich besuchen wenigstens mein Bruder und ich den Gipfel. Dazu wird eine Wandstelle mit Hilfe einer Kette überwunden, ca. 15m (ohne Kette so II-III). Der interessanteste Abschnitt folgt nun: der letzte Gratabschnitt (T5-) und der Abstieg (Schrofen und Rinne, T4+) ins Grüne macht besonders Freude. Meine beiden Begleiter machen das fantastisch. Ich muss gar nicht viel sagen. Mit meinem Bruder habe ich ja die Touren im Juni im Wetterstein gemacht (vor allem: Brunntal- und Jubigrat und Zugspitzüberschreitung) und die dritte im Bunde ist schon ein paarmal im sächsischen Sandstein klettern und in den Voralpen und Rhodopen wandern gewesen.
Nun bleibt noch das kleine Zusatzschmankerl Sunnig Grat, weil wir noch Kraft und Zeit haben. Den erreicht man zwischen Latschen und etwas Fels. Durch das riesige Kreuz am Eckpunkt wird man etwas über die länge bis dort hin getäuscht. Zum Schluss machen wir uns dann an den Abstieg, vorbei an der Sunniggrathütte und durch den Grünwald hinab zum Arnisee. Unten erfahren wir, dass selbst der Jüngste der gesamten Gruppe (6 Jahre) es auf den Sunnig Grat geschafft hat :)
Wir hüpfen erhitzt ins Wasser zur Abkühlung, genießen die grandiose Abendstimmung, gehen zur Bergstation und gondeln gemütlich talwärts.
Diese Grattour war in der Tat eine der schönsten, die ich bisher unternehmen durfte. Gerade für Einsteiger in diesem Alpinwandergrad ist sie wirklich sehr gut geeignet. Es gibt überall Markierungen und Sicherungen an den wichtigsten Stellen. Das Wetter hielt auch bis zum Schluss und mit diesen Begleitern konnte auch eigentlich nichts schief gehen, weil wir uns sehr gut verstehen. Wer einmal hier in der Nähe etwas unternehmen möchte, dem sei diese Tour wärmstens empfohlen! Die Leutschachhütte wird keinen Besuch mehr von mir oder meinen Freunden erhalten.
Da ich leider keine richtige Karte zum Bericht schreiben hatte (war geliehen) und die Tour schon einige Monate zurück liegt , möchte ich mich für teils etwas ungenaue Angaben entschuldigen.
Communities: 5-Sterne Touren Schweiz
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)