♫♩Das Lied der Steine ♪♫ (Passo di Ghiacciaione)


Publiziert von mong , 31. Dezember 2012 um 05:55.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 6 August 2007
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Campo Tencia   CH-TI   Gruppo Pizzo Campolungo 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1351 m
Abstieg: 1934 m
Strecke:Polpiano (sopra Dalpe, Leventina) ➙ Senda del Ghiacciaio ➙ Passo di Ghiacciaione ➙ Chironico
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto: Rodi ➙ Dalpe ➙ Polpiano (Waldstrasse)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto: Chironico ➙ Lavorgo ➙ Faido
Kartennummer:Ambri-Piotta 1252, Pizzo Campo Tencia 1272, Biasca 1273


Vorbemerkung: Als Orientierungshilfe für Tourengänger sind weder mein Bericht noch die Fotoserie geeignet. Aber die Route ist ja markiert und man kann sich kaum verirren. Hingegen möchte ich einen Eindruck vermitteln von der wundervollen, phantastischen Urlandschaft am Passo di Ghiacciaione, so wie ich sie erlebt habe.
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Von meiner Tour von Polpiano (sopra Dalpe, Leventina) auf den Passo di Ghiacciaione und hinunter nach Chironico habe ich vor allem Eines in der Erinnerung behalten: Steine Steine Steine...!!! Der Titel passt also nicht schlecht zu meinem Tourenbericht. 

Mit den Steinen haben wir Menschen es ja schon lange zu tun, und eine ganze Epoche wird nach ihnen benannt: die Steinzeit. Die ersten Werkzeuge, die diesen Namen verdienen,  haben wir aus Steinen gebastelt, die ersten Waffen auch (neben den Knüppeln aus Holz). Steine kommen in vielen Redewendungen vor: Der Stein der Weisen, der Stein des Anstosses, der Stolperstein, das Herz aus Stein usw.

Aus Steinen baut man Brücken, Kathedralen, Stützmauern und Bachverbauungen, Cascine, Capanne, Cappelle, Chiese, Rustici und Steinmännchen. Steine kann man schleppen, werfen, hauen, bemalen und backen (Backsteine), sie können im Magen liegen oder vom Herzen fallen, man kann darüber stolpern oder auf ihnen sitzen - Letzteres mache ich in den Bergen oft und gerne, vor allem im Sommer, wenn sie nicht kalt sind. Steine werden in unzähligen Liedern besungen - und The Rolling Stones, immerhin nicht gerade die hinterste und letzte aller Rockbands, verwenden die Steine sogar in ihrem Bandnamen. 
Und ausserdem: Nicht nur die Menschen, auch die Steine singen Lieder - die aber niemand hören kann, weil die Töne zu tief sind für unsere Ohren (das kann ich zwar nicht beweisen, also müsst Ihr mir das einfach glauben).
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Unerwartet hatte ich ein Auto zur Verfügung, nutzte die Gelegenheit und fuhr am 6. August 2007, es war ein Montag, nach Dalpe (Leventina) und weiter durch den Wald nach Polpiano (1365m), wo ich das Auto auf einer Wiese neben der Piumogna (das ist der Talbach des Val Piumogna) stehen liess. Es war ungefähr 08:00 Uhr.
 
Eigentlich wollte ich ja nur ein wenig ins Val Piumogna hinein laufen und herausfinden, ob es etwas Neues gab und "einen Blick ins Tal werfen und sehen, woher der Wind weht". Diese Redewendung (frei übersetzt von mong, oh je!) kenne ich aus einem Lied von The Doors, einer amerikanischen Band aus den 60er Jahren. Jim Morrison, der Sänger, singt im Song L.A.Woman"♩♫...Well, I just got into town about an hour ago, took a look around see which way the wind blow...♩♫". Diese Textstelle hat mir schon immer gefallen, ich benutze sie oft vor einer Wanderung, sie entspannt mich und ich komme oft weiter, als wenn ich mir sagen würde: Morgen muss ich von A nach B laufen, unbedingt, koste es, was es wolle.
 
 
Ich laufe also ins Tal hinein und hinauf zur Alpe di Gera, dann durch den Bosco del Lambro nach Sgnói. "Jetzt laufe ich noch um die Wegbiegung herum dort oben", sagte ich mir, "dann kehre ich um". Aber die Gegend ist phantastisch und das Wetter gut, es wird ein schöner Tag, und ich lasse die Bilder der archaischen, wilden Urlandschaft auf der anderen Talseite bei Böc di Comasné in mich hinein sinken. Meine Kamera bleibt im Rucksack, weil ich mir sage, ich könne ja auf dem Rückweg ein paar Fotos machen. Und schon bald sehe ich weiter oben die Capanna Campo Tencia.


"♬♫...Let's Go Get Stoned...♬♫"  (Ray Charles)
 
Unterhalb der Capanna Campo Tencia zweigt das Band Senda del Ghiacciaio ab in Richtung Passo di Ghiacciaione. Wow...was sind das für schöne, verlockende und verführerische Bezeichnungen für einen Weg und einen Pass!!! Vor allem den Namen Senda del Ghiacciaio lasse ich mir auf der Zunge zergehen. Hmm...das schmeckt verführerisch...!!! Ich bin wieder einmal hin und weg -  die Senda del Ghiacciaio hat mich um den Finger gewickelt, Widerstand ist zwecklos (er bröckelt), und ich mag nicht mehr umkehren, die Würfel sind gefallen, und schon bin ich auf dem Pfad, der blau-weiss markiert ist und steilen Grashängen entlang und über Bäche und Rinnsale und dann über die Geröllhalden oberhalb des Kessels von Böc di Comasné führt.
 
Seeger hat in seinem Tourenbericht Tessiner Hüttentrek 3 eine interessante Technik für das Queren von Geröllhalden beschrieben. Ein Ausschnitt: "...Ich finde das Nivellieren spannend. Das heisst Punkte auswählen, welche eine Ebene bilden, damit ein ruhiges und energiesparendes Gehen möglich wird...". Leider kannte ich diese Technik damals nicht, und nach Lavina di Groslina, wo die Route steil hinauf nach Südosten und in Richtung des Passo di Ghiacciaione abbiegt, war ich elend müde, setzte mich auf einen Stein und machte eine Pause. Es ist heiss, der Schweiss dringt aus allen Poren, fliesst von der Stirn und brennt in den Augen, das T-shirt klebt auf der Haut (aber was erzähle ich da für Banalitäten - Ihr wisst ja schon, wie das ist). Die Blockhalde zum Pass hinauf ist steil und vor allem lang und beim Aufstieg halte ich viel zu weit links, muss darum zur Strafe nach rechts queren und schimpfe vor mich hin - hehe, ich komme mir vor wie eine schimpfende Ameise, die sich zwischen riesigen Steinblöcken einen Weg sucht.
 
 

Aber -im Ernst - es war schon eine bizarres Erlebnis, keuchend und schwitzend über diese Geröll- und Blockhalden und zwischen diesen mächtigen und bedrohlichen Wuchtsteinbrocken gegen den Passo di Ghiacciaione hinauf zu steigen. Ich kam nicht darum herum, mich mit diesen Steinen zu vergleichen - und kam  dabei schlecht weg, alles in allem. Ich - eine müde und zerbrechliche, im Vergleich zur Umgebung winzige und nichtige, aus der Ferne kaum wahrnehmbare BioKreatur, zeitlich eng begrenzt und extrem sterblich und bestialisch vergänglich und eigentlich extrem überflüssig, bestehend aus Fleisch, Blut und Knochen und vielleicht noch aus irgendetwas Anderem, einer Art Ego oder etwas Ähnlichem, wovon man aber nichts Genaues weiss. Ein Fehltritt - und schon ist ein Knochen gebrochen, und das ganze Leben - nicht länger als ein Fingerschnippen im Ablauf der Zeit - kann von einem Moment auf den andern zu Ende sein, und das Ego, ob stark oder schwach, aufgeblasen oder geschrumpft, ebenfalls. Und dann kommt der Sensenmann und fordert frech: "Sorry, mong, es ist Zeit, komm mit...!!!" (Ob ich dann allerdings einfach so und ohne Diskussion und sofort und auf der Stelle mit ihm gehe, ist eine andere Frage - aber irgendwann dann eben schon :-)). 

Und dann....whamm...das Kontrastprogramm um einen herum: Diese total abgedrehten Steine und Felsbrocken, diese angsteinflössenden Schwergewichte, extrem gleichgültig aber zugleich bedrohlich, auf nichts und niemanden wartend und auf nichts und niemanden angewiesen und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmend und in einer Art GeoTrance und GeoKoma in Hitze und in Kälte und in Nacht und Eis und Schnee und Regen und Wind und Sturm und in was auch immer seit Urzeiten und Jahrmillionen vor sich hin dämmernd und vor sich hin brütend, in tiefer, kosmischer GeoMeditation...!!! Und zwischen ihren Trance- und KomaPerioden singen die Steine ihre Lieder. Den Gesang der Steine kann aber niemand hören, weil die Töne zu tief sind für unsere Ohren (das hat etwas zu tun mit den extrem tiefen Tonfrequenzen, aber so genau kann ich das auch nicht erklären, ich bin nicht vom Fach.). Es gibt übrigens noch eine andere These, die besagt, dass die Steine nur singen, wenn es niemand hört - das heisst also im Klartext: Im Prinzip wäre es schon möglich, die Steine singen zu hören, denn unsere Ohren wären dazu sehr wohl imstande, aber weil die Steine eben nur singen, wenn niemand herum ist, um sie singen zu hören, ist es gar nicht möglich, sie singen zu hören...!!! Ich habe diese These bis jetzt nicht weiter verfolgt, werde aber davon berichten, sobald ich mehr darüber herausfinde.

Also, wo war ich stehen geblieben? Ah ja: Die Steine haben sich inzwischen ein Répertoire an Liedern erarbeitet, dessen Umfang jede Vorstellung übertrifft. Damit können sie während Äonen Lieder singen, eins nach dem andern, den Steinen wird es nie langweilig. Ah ja - das ist noch wichtig - ich muss da noch etwas klarstellen: So ein Lied dauert nicht nur 3 oder 5 oder 7 Minuten wie bei uns. So ein Lied kann locker 10'000 oder 20'000 oder 50'000 Jahre dauern (oder vielleicht noch viel länger), und dann kann es vorkommen, dass sie ein Lied gleich noch einmal wiederholen, weil es so schön war.

Und das alles geschieht in der totalen BergEinöde und abseits von allem...!!! Und die Steine lassen sich dabei von nichts und niemandem stören. Und der klapprige Sensenmann, der ja durchaus imstande ist, uns - den zeitlich limitierten BioMenschen - einen gehörigen Schrecken einzujagen, den kennen sie nicht einmal, sie haben null nada zero nichts mit ihm zu tun. Und der Sensenmann geht den Steinen aus dem Weg, wo immer er kann, wahrscheinlich weil er Angst hat, er werde von ihnen einfach überrollt.

Das ist die wunderbare Welt der Steine.

Und wenn es einmal vorkommt, dass eine Kraft von aussen auf die Steine trifft, dann reagieren sie phlegmatisch und brachial, indem sie einfach den Berg hinab
und ins Tal hinunter rollen, polternd und krachend, alles aus dem Weg räumend, was sich ihnen in den Weg stellt und in die Quere kommt. Und dann bleiben sie einfach wieder liegen, einfach dort, wo sie zu rollen aufgehört haben und verfallen wieder in ihr übliches GeoKoma, so etwa in der Art: "Solange es uns - die Steine - gibt, ist das okay, wir haben nichts dagegen; aber wenn es uns einmal nicht mehr gibt - auch gut, kein Problem, wir brauchen sowieso nichts und niemanden, nicht einmal uns selber, und auf dich, du kleiner, unbedeutender mong, auf dich haben wir sowieso nicht gewartet...!!!"



"♫♬...But I would not feel so all alone...♩♫" (Bob Dylan)
 
Und dann wieder ein Kontrastprogramm: Auf dem Passo di Ghiacciaione angelangt, werde ich von einer Frau und einem Mann charmant und freundlich mit "Bonjour monsieur, tout va bien?" begrüsst, also ob ich als Stammgast in ein vornehmes Restaurant eingetreten wäre. Ils sont charmants les Romands! Ein herzlicher, unerwarteter und ungewöhnlicher Empfang, auf 2709m Höhe, auf dem Übergang, der das Val Piumogna mit dem Val Chironico verbindet - ein Aufsteller nach einem Kampfaufstieg in der Mittagshitze über eine wilde, mit Steinen und bizarren Felsbrocken übersäten Urlandschaft.  Die Beiden sind vom Rifugio Sponda (Val Chironico) her aufgestiegen und machen sich parat, um zur Capanna Campo Tencia hinab zu steigen. Aber vorher geniessen wir es noch ein wenig: Der Himmel ist über uns, die Täler unter uns, und das Panorama ist auch nicht von gestern.

Der Abstieg ins Val Chironico ist markiert und führt über Motta delle Fontane, dann dem Lauf des Ri di Vedlè entlang zum Rifugio Sponda, dann an der Alpe Sponda und an  Cala vorbei. Unterwegs ins Tal hinab hatte ich auf einmal das komische Gefühl, beobachtet zu werden. Ich schaute mich um und - tatsächlich - ich sehe hoch oben auf der Krete, auf der anderen Talseite, zwischen dem Pizzo della Bedéia und dem Pizzo di Piancói, den Uomo di Campionigo, den "Wächter des Val Chironico", wie er auch genannt wird. Der Uomo di Campionigo ist ein schlanker, turmförmiger Monolith, dessen Form an einen versteinerten Bergriesen erinnert. Er kontrolliert und beobachtet alles, was sich im Tal unter ihm bewegt. Er kennt mich, ich bin ja nicht zum ersten Mal im Val Chironico unterwegs, und er weiss, dass ich harmlos bin (nicht immer, aber meistens), und so lässt er  mich ohne Probleme weiter absteigen.
 
Die Wanderer von heute meinen, der Uomo di Campionigo sei ein gewöhnlicher Monolith, und das ist ja verständlich, man kann es ja auch überall nachlesen. Aber ich weiss es besser: Vor langer langer Zeit stand ein Bergriese auf dem Grat und konnte sich nicht entscheiden, soll er ins Val Vegornéss oder ins Val Chironico absteigen. Und weil er sich eben nicht entscheiden konnte, blieb er einfach stehen und fing an, sich zu versteinern, am Anfang nur die Füsse aber dann immer weiter nach oben, aber er konnte sich immer noch nicht entscheiden, bis auch sein BergriesenKopf nur noch ein Stein war, und am Ende wurde aus dem Bergriesen der Monolith, der heute weitherum sichtbar ist und die Wanderer erfreut. So muss es sich abgespielt haben, vor langer, langer, langer Zeit, da bin ich ganz sicher. Und ausserdem: Der Uomo di Campionigo heisst ja nicht umsonst Uomo, also "Mensch, Mann". Er muss also irgenwann einmal ein lebendiges Wesen gewesen sein. Und jetzt wacht er über das Val Chironico und seine Bewohner, pflichtbewusst, wachsam und unbestechlich. Und er ist zufrieden und es geht ihm gut, denn er hat seinen Platz gefunden und muss sich nicht mehr ständig und tagein und tagaus für irgendetwas entscheiden, denn 'sich ständig für irgendetwas entscheiden zu müssen', das hat unserem Bergriesen sowieso noch nie gefallen und hat ihn schon immer genervt. 
 
 
Kurz vor 19:00 Uhr sitze ich beim Brunnen am Dorfausgang von Chironico, habe Durst und trinke. Mein rechtes Knie schmerzt wieder ein wenig und fordert von mir, ich solle in Zukunft schonender und rücksichtsvoller mit ihm umgehen. Ich verspreche es ihm hoch und heilig (zum x-ten Mal).

Es war ein schöner Tag mit vielen Erlebnissen, inneren und äusseren, und ich bin um eine schöne Erfahrung reicher. Das Postauto bringt mich in einer halben Stunde nach Lavorgo. Das Auto, das ich am Morgen in Polpiano stehen liess, hole ich dann morgen. 

___________________________________________________________

Anmerkung: Ja ich weiss schon, einige Fotos sind fast gleich oder sogar gleicher als die Anderen. Aber ich lasse sie jetzt drin. Im neuen Jahr wird dann alles besser.

Bei dieser Gelegenheit wünsche ich allen Lesern viel Glück  im neuen Jahr.

Tourengänger: mong


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Kommentare (23)


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Henrik hat gesagt: Und der SilberStein
Gesendet am 31. Dezember 2012 um 06:28
freut sich über den narrativen, poetischen Text dieser Art, ein eher seltener auf hikr. Und der entspannenden Ornamentik in den Symbolen.

Weiterhin solche Betrachtungen im kommenden Jahr.

Cari saluti

silberquäki

mong hat gesagt: RE:Und der SilberStein
Gesendet am 31. Dezember 2012 um 22:14
Ciao Henrik

Danke!
Ich denke, eine Wanderung wird von jedem
Einzelnen je nach Temperament verschiedenartig erlebt.
Das macht es für mich auch so spannend, all diese
verschiedenen, abwechslungsreichen Hikr-Berichte
zu lesen. Deine phantasievollen, unverwechselbaren
Berichte zum Beispiel sind ein reiner Genuss.

Liebe Grüsse
mong

Seeger hat gesagt: Mong - der Poet
Gesendet am 1. Januar 2013 um 20:19
Ciao Mong
Du sprichst mir aus dem Herzen.
Alles Gute im Neuen Jahr auf dass Du steinalt werdest in guter geistiger und körperlicher Gesundheit.
Deine Essais werden Legende. Oder besser: Sie sind es schon.
Siguro.
Gruss
Andreas
P.S.: Kennst Du die Singing Stones in Windermere?

mong hat gesagt: RE:Mong - der Poet
Gesendet am 2. Januar 2013 um 09:44
Ciao Andreas

Danke! Kleinlich bist du nicht! Wenn mir das nur nicht in den Kopf steigt :-)

Aber eben: typisch Seeger:-) Direkt, grosszügig und ohne Umwege, sowohl bei Deinen Kommentaren und Berichten als auch bei Deinen Touren. Bei deinen Touren kommt mir immer das Motto in den Sinn: "Who dares wins".

Poet - gute Idee. Wenn mich die Steine wieder
einmal zu einer wandernden Ameise zurechtstutzen,
kann ich mich ja mal auf meine Hinterbeine stellen
und ihnen sagen: "Ja hallo, so auch wieder nicht,
ich bin auch jemand, der Seeger hat gesagt, ich sei ein Poet,
also nehmt euch zusammen und gebärdet euch nicht so aufgeblasen!" Hehe, mal sehen, ob sie mich dann respektvoller behandeln. (Ich vermute stark, die reagieren nicht einmal.)

Nein, ich kenne die Singing Stones in Windermere nicht.
Habe gegoogelt, aber nichts gefunden.

Ich wünsche Dir auch viel Glück im neuen Jahr und alles,
was Du Dir selber wünschst.

Gruss
mong

Felix hat gesagt:
Gesendet am 4. Februar 2013 um 13:56
ausserordentlich.

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Februar 2013 um 06:06
Hallo Felix

Danke :-)
Mit Deinen fast 600 wunderschönen Touren, innert nur 4 Jahren (heute auf den Tag genau)...!!!
Also für mich ist das, mindestens: AUSSERGEWÖHNLICH...!!!

Gruss mong

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Februar 2013 um 12:53
Vielen Dank mong!
Ich schätze diese deine Anerkennung;
lg Felix

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 13. März 2013 um 21:47
"Wenn der Klang der Steine ertönt, geht im Ohr das Licht an"

Chinesisches Sprichwort

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. März 2013 um 07:08
Hallo silberhorn

"Wenn der Klang der Steine ertönt, geht im Ohr das Licht an"

Habe zu diesem schönen Sprichwort noch etwas Schönes gefunden:
http://www.erdkristall2007.de/klangsteine.htm

LG mong

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. März 2013 um 20:01
Danke! Das Gesuchte fand ich nicht. Dafür bei

www.youtube.com Anderes von "Klingenden Steinen". Könnten Dir gefallen.

Liebe Gruess
maria

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. März 2013 um 05:28
Danke! Es sind da mehrere Videos zu sehen. Das von den Klingenden Steinen habe ich aber nicht gefunden. Liegt vielleicht an mir.
Möglich wäre auch, dass die Videos von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden. Macht nichts, kein Problem. :-)

Lieber Gruss mong

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. März 2013 um 19:57
Doch, doch sie sind noch vorhanden.
Bei Youtube in der Suche "Klingende Steine" eintragen - Suche klicken.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 15. März 2013 um 20:37
"K S" im Suchfeld eingeben. Sorry

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. März 2013 um 06:03
Ach so :-)

Ja, jetzt habe ich sogar sehr viele Steine-Links gesehen.
Habe auch 'Singende Steine' eingegeben. Das werde ich mir dann in aller Ruhe anhören. Thanx, maria, für den Tipp...!!!

LG mong

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2016 um 09:40
> Nicht nur die Menschen, auch die Steine singen Lieder - die aber niemand hören kann, weil die Töne zu tief sind für unsere Ohren (das kann ich zwar nicht beweisen, also müsst Ihr mir das einfach glauben).

die töne sind sogar sehr gut hörbar: /www.youtube.com/watch?v=dJINQXq5Fkg

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2016 um 18:18
Wunderbar, die Klänge und Töne, die Paul Fuchs und die anderen Klangkünstler auf Youtube aus diesen Steinen herauszaubern. Und die Steine freuen sich, das merkt man.

Aber mein Bericht heisst Das Lied der Steine, nicht Die Töne der Steine und auch nicht Die Klänge der Steine.

Mit den Millionen Jahre alten Liedern der unzähligen, oft riesigen Felsbrocken im Gebirge, die niemand hören kann, weil die Frequenzen der Töne dieser Lieder viel zu tief sind für menschliche Ohren, haben diese Steinxylophone nichts zu tun.

Ich habe übrigens in meinem Bericht noch eine andere These aufgestellt:

> Es gibt übrigens noch eine andere These, die besagt, dass die Steine nur singen, wenn es niemand hört - das heisst also im Klartext: Im Prinzip wäre es schon möglich, die Steine singen zu hören, denn unsere Ohren wären dazu sehr wohl imstande, aber weil die Steine eben nur singen, wenn niemand herum ist, um sie singen zu hören, ist es gar nicht möglich, sie singen zu hören...!!! Ich habe diese These bis jetzt nicht weiter verfolgt, werde aber davon berichten, sobald ich mehr darüber herausfinde.

Na ja, ich denke, das Geheimnis der Steine wird so schnell niemand lüften.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2016 um 18:43
und wenn man gar nicht zuschaut, dann rasieren, duschen und kämmen sich die steine auch. manch ungezogener brocken bohrt sich gar manchmal in der nase. ja, ja, so sind sie die steine. eben auch nur menschen.

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2016 um 22:10
Die Steine haben gesagt:

"Hallo kopfsalat
Wir haben deinen Sarkasmus registriert.
Ist ja schön, dass du überhaupt an uns denkst.
Aber jetzt lass uns wieder in Ruhe.
Wir haben keine Lust, uns rumzustreiten.
Wir sind in GeoTrance.

Lieber Gruss
Die Steine ♬♫♬"

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2016 um 22:20
interessant. mir haben sie vorhin gerade erzählt, dass sie sich am schön machen sind, um in der basler ausgehmeile der steinenvorstadt einen drauf machen zu gehen oder genauer zu rollen.

Nyn hat gesagt: Tolle Einsichten!
Gesendet am 1. Dezember 2020 um 13:28
Hallo mong, mit viel Genuß hab ich deinen Essay gelesen!
Die schelmische Art und Weise, mit der du die Steine uns menschliche Kleingeister und anderen Unbill stoisch erträgen lässt - ist nicht nur humorvoll, sondern macht auch (hoffentlich nicht nur mich) nachdenklich.

Geradeso, wie wir aus unserer Perspektive eine Eintagsfliege kaum beachten, so mag es den Steinen gehen, wenn da mal einer unserer achsoeingebildeten Spezies Homo Sapiens vorbeikommt.

Was wird bleiben in wer weiss bald oder wenigen hundert Jahren, wenn der Mensch es endlich geschafft hat, sich und seinen eigenen Lebensraum vollends zu zerstören? Danach? Nicht viel...von uns jedenfalls kaum etwas....

Die Insekten werden ziemlich sicher weiter exsistieren, die Steine werden weiter ihre jahrtausendelangen Lieder singen....tja...


btw: "stoisch" - kommt das nicht auch von Stoanisch /steinisch? Hört sich zumindest so an :D

VG, Nyn

mong hat gesagt: RE:Tolle Einsichten!
Gesendet am 2. Dezember 2020 um 05:14
Hallo Nyn

Danke! Es freut mich, dass dir mein Bericht gefällt. Ich denke, das menschliche Bewusstsein ist aus dem gleichen Stoff gemacht wie jenes der Natur, also auch der Steine. Der Unterschied liegt nur in den Frequenzen. Ob die Welt noch existiert, wenn es niemanden mehr gibt, der sie wahrnimmt, ist eine meiner Lieblingsgrübeleien. Vielleicht ist der menschliche Denkapparat zu wenig weit entwickelt, um darauf eine Antwort geben zu können.

> "stoisch" - kommt das nicht auch von Stoanisch /steinisch?
Gut möglich, ich weiss es nicht. In meinem Dialekt sagen wir dem Stein 'Stei', also nicht 'Stoa'. ;-)

Habe eben gesehen, dass du deinen Nickname von einer Romanfigur ableitest.
Ich höre zum ersten Mal von Robert Jordan. Sein Wikipedia-Eintrag macht mich neugierig.

LG, Jerry


Nyn hat gesagt: RE: Denkapparate und Atome
Gesendet am 2. Dezember 2020 um 07:51
Gemeinhin spricht man ja von belebter und unbelebter Natur. Das ist aber eine typisch menschliche und eigentlich nicht korrekte, vereinfachende Kategorisierung, basiernd auf unserem eingeschränkten Zeitzyklus (Menschenleben, Sonnenjahr, TaguNacht usw) und stark begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten (Spektrum, Frequenzbereich, ..usw)

Für mich ist Natur ziemlich umfassend, eigentlich zunächst Alles, was mich umgibt.
religiös genannt: Erde und Himmel
biophysikalisch: Menschen, Tiere, Pflanzen, Materie, Wellen, Licht, Gerüche,....

Dann kommen Metabenen: Schwingungen,Gefühle, Ausdruck, Gedanken....
Ab da wirds schon SEHR spannend und philosophisch -wie Du oben anmerkst:
Existiert das Alles unabhängig eines "Betrachters", eines Wahrnehmenden?

Wir können nur innerhalb unseres 3er Systems denken. Selbst die mglweise 4te, die Zeit, da wirds schon uneinheitlich und hypothetisch...Was ist dann die 5te Dimension?

In einem Fantasyroman von hmm...weiss nicht mehr..tauchen als Illustration bzw Gedankenspiel 2!-dimensionale Wesen auf, die quasi nur 1 Molkül "hoch" sind. Treffen sich zwei, dann können sie nicht übereinander , sondern nur nebeneinander ....alle möglichen weiteren Probleme wie Stoffwechsel, Fortpflanzung usw werden nach und nach deutlich, wenn man allein das durchdächte...



mong hat gesagt: RE: Denkapparate und Atome
Gesendet am 2. Dezember 2020 um 20:22
Meine Erfahrung: Realität = Phantasie

Aber schon klar: "Ich weiss, dass ich nichts weiss" ;-)

Oder: Die Wahrheit liegt im Dialog (Hannah Arendt


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