Cotopaxi 5897m
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COTOPAXI - EIN VULKAN WIE AUS DEM BILDERBUCH.
Dar Cotopaxi war zwar nicht der höchste Berg Ecuadors den wir besteigen wollten, doch wegen seinem Aussehen als fast perfekter Kegel mit Eiskappe der schönste. Als wir auf dem Parkplatz unterhalb der Hütte ankamen ging in dichtem Nebel gerade ein Graupelschauer nieder. Auf dem Hüttenweg besserte sich das Wetter allerdings wieder doch der Gipfel blieb in den Wolken versteckt. Die Hilfsbergführer kochten in der Hütte feinen Tee und das Nachtessen bevor wir dann früh in die Schlafsäcke krochen. Um Mitternacht hiess es dann aufstehen und frühstücken so dass wir noch vor ein Uhr morgens in einem gemütlichen Schritttempo losliefen. Zuerst war ich mit Oli in einer Seilschaft doch auf halber Strecke meinte der Führer wir sollten die Seilschaften wechseln so dass ich mit Hilfsführer Raúl und Susanne gemeinsam am Seil weiter ging. Während des Aufstieges sah man wegen der Dunkelheit nicht viel und es wurde erst hell als wir schon fast den Kraterrand erreichten. Die letzten Meter zum Gipfel waren dann wunderschön und ich war so fit dass ich wohl locker noch hunderte Höhenmeter hätte weitergehen können. Die Aussicht vom Gipfel war grossartig, aber es sollte mein letztes Gipfelerlebnis vom Ecuadorurlaub bleiben was ich natürlich noch nicht wusste. Den Abstieg durch die Gletscherformationen bei Tageslicht war einmalig schön so dass ich jeden Meter genoss. Leider aber war an diesem morgen die Strasse zum Parkplatz wegen Bauarbeiten gesperrt und wir mussten noch einige Höhenmeter weiter absteigen wo unser Chauffeur Marco mit seinem Bus wartete. Wir fuhren dann nachmittags weiter nach Latacunga wo wir übernachteten. Für die weiteren Reiseziele in Ecuador fasse ich min nun aber kurz:
Tag 12 - Laguna Quilotoa: Mit dem Bus fuhren wir zum grossen Kratersee zu dem wir vom Kraterrand fast 400m hinunter stiegen. Der Vulkankrater ist sehr schön und es lohnt sich ihn anzusehen, mit einem grösseren Zeitfenster könnte man ihn umwandern. Nach dem Ausflug fuhren wir nach Baños um uns einen Tag zu erholen.
Tag 13 - Baños: In der touristischen Kleinstadt liessen wir es uns einen Tag richtig gut gehen und einige von uns versuchten sich an der ecuadorianischen Spezialität gegrilltes Meerschweinchen. Natürlich probierte ich es, aber so richtig konnte ich mich wegen dem Nachgeschmack nicht anfreunden. In einem Schweizer Restaurant genossen wir schliesslich am Abend ein superfeines Fondue.
Tag 14 - Carihuairazo: Dass man die extrem schwierige Gipfelnadel vom Carihuairazo mit unserer Ausrüstung nicht besteigen kann war uns schon zuvor klar, weshalb hat man eigentlich dann diesen Berg im Reiseprogramm? Mir war's egal unerwartet stark erkältet und so mit Mario, Jens und Thomas nur eine kleinere Wanderung in der Umgebung unternahm. Immerhin hatten wir bei unserer Wanderung eine schöne Aussicht auf den Chimborazo.
Tag 15 und 16 - Riobamba: Da ich mich für eine 6000er Besteigung auf meinen Traumberg Chimborazo wegen der verfluchten Erkältung nicht fit genug fühlte blieb ich in Riobamba und schaute mir die eher hässliche Stadt an. Von unserer zwölfköpfigen Reisegruppe erreichten übrigens nur vier den Chimborazo Hauptgipfel. Im Januar 2014 werde ich nochmals nach Riobamba kommen um dann endlich meinen ersten 6000er zu besteigen!
Tag 17 - Zugfahrt bei Alausí: Mit dem Auto fuhren wir nach Alausí um mit dem Zug in einem Panoramawagen zur Teufelsnase (Nariz del Diavolo) durch eine spektakuläres Tal zu machen. Die Zugfahrt war zwar landschaftlich schön, doch so wild wie sie beschrieben wird ist sie nicht verglichen mit einigen Strecken in der Schweiz. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Quito.
Tag 18 - Quito / Heimreise: Nach einem feuchtfröhlichen Vorabend in Quito war fast die ganze Reisegruppe etwas verkatert und wir packten unsere Sachen zusammen. Am Nachmittag ging es dann zum Flughafen wo ich wieder wie beim Hinflug eine Wuchertaxe von 222$ zahlen musste weil ich zwei Gepäckstücke dabei hatte. Über Bogotá flogen wir zurück nach Deutschland wo uns am nächsten Tag ein Schneesturm empfing.
Allgemeines zum Cotopaxi
Der 5897m hohe Cotopaxi ist der zweithöchste Berg von Ecuador, er liegt etwa 55km südlich von Quito und ist einer der höchsten aktiven Vulkanen der Erde. Wegen seiner nahezu regelmässigen Kegelform mit Eiskappe hat er das Idealbild eines Stratovulkans. Am Gipfel hat der Cotopaxi einen 800m • 550m grossen Krater der 250m tief ist. Der Krater besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Kraterrändern. Der äussere Kraterrand ist teilweise schneefrei und unregelmässig, der Innere ist mit Eiswechten überzogen und eher eben. Der höchste Punkt ist auf dem äusseren Kraterrand auf der Nordseite.
Seit dem ersten historisch erfassten Ausbruch 1534 brach der Vulkan mehr als 50 Mal aus. Die gewaltigsten Eruptionen waren sich 1742, 1744, 1768 und 1877. Die heftigste Eruption ereignete sich am 26.6.1877 als die gesamte Eiskappe abschmolz und die daraus entstandenen Schlammlawinen das umliegende Land bis über 100km weit überfluteten. Die Stadt Latacunga wurde wegen den Laharen völlig dem Erdboden gleich gemacht. Die letzte grössere Aktivität zeigte der Cotopaxi 1975 bis 1976. Seitdem ruht der Vulkan und zeigt lediglich einige Fumarole am Kraterrand und seltener Rauchausstoss im Krater. Da der Feuerberg durchschnittlich alle 117 Jahre mit heftigen Eruptionen erwacht gilt er wegen einer erwarteten Aktivitätsphase als sehr gefährlich, ein heftiger Ausbruch würde die zur Zeit mächtige Eiskappe sofort abschmelzen und zerstörerische Lahare wie 1877 auslösen.
Die Geschichte der Besteigung begann 1802 als Alexander von Humboldt eine Höhe von etwa 4500m erreichte.1858 erforschte Moritz Wagner den Cotopaxi aber auch er konnte nicht bis zum Gipfel vorstossen. 1872 erreichten Wilhelm Reiß und Angel Escobar erstmals den Kraterrand. Der höchste Punkt wurde schliesslich am 9.9.1877 von Theodor Wolf, Alejandro Sandoval und zwei unbekannten ecuadorianischen Trägern bestiegen. Da zu dieser Zeit nahezu der ganze Berg nach der grossen Eruption im Sommer schneefrei war konnte die Gruppe ohne Gletscherausrüstung über Sand und Lavafelsen den Cotopaxi besteigen.
Wegen momentan geringer Aktivität kann der Stratovulkan zur Zeit bestiegen werden sofern der Bergsteiger wegen der grossen Gipfelhöhe genügend akklimatisiert ist. Als Ausgangspunkt dient die nordseitig gelegene Schutzhütte Refugio José Félix Ribas auf 4800m. Von der Hütte steigt man bis zirka 5100m zunächst über einen Sand- und Geröllhang über dem dann der Gletscher betreten wird. Je nach Zustand des Gletschers müssen zum Gipfel hin grössere Spaltenzonen durchstiegen oder umgangen werden. Steilere und flachere Passagen wechseln sich mehrmals ab wobei die Gipfelfelswand Yanasacha immer westseitig über einen steilen Firnaufschwung umgangen wird. Im Allgemeinen kann der Schwierigkeitsgrad mit WS bis WS+ angegeben werden und die steilen Passagen haben eine Neigung bis 50°.
ACHTUNG: Seit dem 12.11.2012 dürfen wegen gehäuften Unfällen keine Gipfel in Ecuador über 5000m ohne lizenzierten Führer bestiegen werden. Wie weit die Bestimmung kontrolliert wird ist aber noch unklar.
Anmerkung: Ein Ausschnitt der 1:50000 Karten Cotopaxi und Sincholagua mit der Cotopaxiroute werde ich Ende Januar 2013 zum Bericht hinzufügen.
Dar Cotopaxi war zwar nicht der höchste Berg Ecuadors den wir besteigen wollten, doch wegen seinem Aussehen als fast perfekter Kegel mit Eiskappe der schönste. Als wir auf dem Parkplatz unterhalb der Hütte ankamen ging in dichtem Nebel gerade ein Graupelschauer nieder. Auf dem Hüttenweg besserte sich das Wetter allerdings wieder doch der Gipfel blieb in den Wolken versteckt. Die Hilfsbergführer kochten in der Hütte feinen Tee und das Nachtessen bevor wir dann früh in die Schlafsäcke krochen. Um Mitternacht hiess es dann aufstehen und frühstücken so dass wir noch vor ein Uhr morgens in einem gemütlichen Schritttempo losliefen. Zuerst war ich mit Oli in einer Seilschaft doch auf halber Strecke meinte der Führer wir sollten die Seilschaften wechseln so dass ich mit Hilfsführer Raúl und Susanne gemeinsam am Seil weiter ging. Während des Aufstieges sah man wegen der Dunkelheit nicht viel und es wurde erst hell als wir schon fast den Kraterrand erreichten. Die letzten Meter zum Gipfel waren dann wunderschön und ich war so fit dass ich wohl locker noch hunderte Höhenmeter hätte weitergehen können. Die Aussicht vom Gipfel war grossartig, aber es sollte mein letztes Gipfelerlebnis vom Ecuadorurlaub bleiben was ich natürlich noch nicht wusste. Den Abstieg durch die Gletscherformationen bei Tageslicht war einmalig schön so dass ich jeden Meter genoss. Leider aber war an diesem morgen die Strasse zum Parkplatz wegen Bauarbeiten gesperrt und wir mussten noch einige Höhenmeter weiter absteigen wo unser Chauffeur Marco mit seinem Bus wartete. Wir fuhren dann nachmittags weiter nach Latacunga wo wir übernachteten. Für die weiteren Reiseziele in Ecuador fasse ich min nun aber kurz:
Tag 12 - Laguna Quilotoa: Mit dem Bus fuhren wir zum grossen Kratersee zu dem wir vom Kraterrand fast 400m hinunter stiegen. Der Vulkankrater ist sehr schön und es lohnt sich ihn anzusehen, mit einem grösseren Zeitfenster könnte man ihn umwandern. Nach dem Ausflug fuhren wir nach Baños um uns einen Tag zu erholen.
Tag 13 - Baños: In der touristischen Kleinstadt liessen wir es uns einen Tag richtig gut gehen und einige von uns versuchten sich an der ecuadorianischen Spezialität gegrilltes Meerschweinchen. Natürlich probierte ich es, aber so richtig konnte ich mich wegen dem Nachgeschmack nicht anfreunden. In einem Schweizer Restaurant genossen wir schliesslich am Abend ein superfeines Fondue.
Tag 14 - Carihuairazo: Dass man die extrem schwierige Gipfelnadel vom Carihuairazo mit unserer Ausrüstung nicht besteigen kann war uns schon zuvor klar, weshalb hat man eigentlich dann diesen Berg im Reiseprogramm? Mir war's egal unerwartet stark erkältet und so mit Mario, Jens und Thomas nur eine kleinere Wanderung in der Umgebung unternahm. Immerhin hatten wir bei unserer Wanderung eine schöne Aussicht auf den Chimborazo.
Tag 15 und 16 - Riobamba: Da ich mich für eine 6000er Besteigung auf meinen Traumberg Chimborazo wegen der verfluchten Erkältung nicht fit genug fühlte blieb ich in Riobamba und schaute mir die eher hässliche Stadt an. Von unserer zwölfköpfigen Reisegruppe erreichten übrigens nur vier den Chimborazo Hauptgipfel. Im Januar 2014 werde ich nochmals nach Riobamba kommen um dann endlich meinen ersten 6000er zu besteigen!
Tag 17 - Zugfahrt bei Alausí: Mit dem Auto fuhren wir nach Alausí um mit dem Zug in einem Panoramawagen zur Teufelsnase (Nariz del Diavolo) durch eine spektakuläres Tal zu machen. Die Zugfahrt war zwar landschaftlich schön, doch so wild wie sie beschrieben wird ist sie nicht verglichen mit einigen Strecken in der Schweiz. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Quito.
Tag 18 - Quito / Heimreise: Nach einem feuchtfröhlichen Vorabend in Quito war fast die ganze Reisegruppe etwas verkatert und wir packten unsere Sachen zusammen. Am Nachmittag ging es dann zum Flughafen wo ich wieder wie beim Hinflug eine Wuchertaxe von 222$ zahlen musste weil ich zwei Gepäckstücke dabei hatte. Über Bogotá flogen wir zurück nach Deutschland wo uns am nächsten Tag ein Schneesturm empfing.
Allgemeines zum Cotopaxi
Der 5897m hohe Cotopaxi ist der zweithöchste Berg von Ecuador, er liegt etwa 55km südlich von Quito und ist einer der höchsten aktiven Vulkanen der Erde. Wegen seiner nahezu regelmässigen Kegelform mit Eiskappe hat er das Idealbild eines Stratovulkans. Am Gipfel hat der Cotopaxi einen 800m • 550m grossen Krater der 250m tief ist. Der Krater besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Kraterrändern. Der äussere Kraterrand ist teilweise schneefrei und unregelmässig, der Innere ist mit Eiswechten überzogen und eher eben. Der höchste Punkt ist auf dem äusseren Kraterrand auf der Nordseite.
Seit dem ersten historisch erfassten Ausbruch 1534 brach der Vulkan mehr als 50 Mal aus. Die gewaltigsten Eruptionen waren sich 1742, 1744, 1768 und 1877. Die heftigste Eruption ereignete sich am 26.6.1877 als die gesamte Eiskappe abschmolz und die daraus entstandenen Schlammlawinen das umliegende Land bis über 100km weit überfluteten. Die Stadt Latacunga wurde wegen den Laharen völlig dem Erdboden gleich gemacht. Die letzte grössere Aktivität zeigte der Cotopaxi 1975 bis 1976. Seitdem ruht der Vulkan und zeigt lediglich einige Fumarole am Kraterrand und seltener Rauchausstoss im Krater. Da der Feuerberg durchschnittlich alle 117 Jahre mit heftigen Eruptionen erwacht gilt er wegen einer erwarteten Aktivitätsphase als sehr gefährlich, ein heftiger Ausbruch würde die zur Zeit mächtige Eiskappe sofort abschmelzen und zerstörerische Lahare wie 1877 auslösen.
Die Geschichte der Besteigung begann 1802 als Alexander von Humboldt eine Höhe von etwa 4500m erreichte.1858 erforschte Moritz Wagner den Cotopaxi aber auch er konnte nicht bis zum Gipfel vorstossen. 1872 erreichten Wilhelm Reiß und Angel Escobar erstmals den Kraterrand. Der höchste Punkt wurde schliesslich am 9.9.1877 von Theodor Wolf, Alejandro Sandoval und zwei unbekannten ecuadorianischen Trägern bestiegen. Da zu dieser Zeit nahezu der ganze Berg nach der grossen Eruption im Sommer schneefrei war konnte die Gruppe ohne Gletscherausrüstung über Sand und Lavafelsen den Cotopaxi besteigen.
Wegen momentan geringer Aktivität kann der Stratovulkan zur Zeit bestiegen werden sofern der Bergsteiger wegen der grossen Gipfelhöhe genügend akklimatisiert ist. Als Ausgangspunkt dient die nordseitig gelegene Schutzhütte Refugio José Félix Ribas auf 4800m. Von der Hütte steigt man bis zirka 5100m zunächst über einen Sand- und Geröllhang über dem dann der Gletscher betreten wird. Je nach Zustand des Gletschers müssen zum Gipfel hin grössere Spaltenzonen durchstiegen oder umgangen werden. Steilere und flachere Passagen wechseln sich mehrmals ab wobei die Gipfelfelswand Yanasacha immer westseitig über einen steilen Firnaufschwung umgangen wird. Im Allgemeinen kann der Schwierigkeitsgrad mit WS bis WS+ angegeben werden und die steilen Passagen haben eine Neigung bis 50°.
ACHTUNG: Seit dem 12.11.2012 dürfen wegen gehäuften Unfällen keine Gipfel in Ecuador über 5000m ohne lizenzierten Führer bestiegen werden. Wie weit die Bestimmung kontrolliert wird ist aber noch unklar.
Anmerkung: Ein Ausschnitt der 1:50000 Karten Cotopaxi und Sincholagua mit der Cotopaxiroute werde ich Ende Januar 2013 zum Bericht hinzufügen.
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