Vulkan Cotopaxi, 5897m, Ecuador

Im Moment ist das Refugio unter dem Cotopaxi wegen Umbauarbeiten gesperrt. Die Arbeiten sollen offiziell bis im Juni dauern.
Wir ruhten uns den Tag über in einem Hostal auf 3900 müm aus. Um 10 Uhr Abends hiess es dann aufstehen und "Zmorge" essen. Kurz nach 11 Uhr Abends verliessen wir das Hostal und fuhren zum Parkplatz unterhalb des Cotopaxis hoch. Weil die Hütte im Moment gesperrt ist, dauert der Aufstieg auf den Krater rund eine Stunde länger.
Der erste Teil des Aufstiegs bis zur Hütte führt über rutschigen Lavasand. Nach ca. 1 1/2 h Aufstieg erreicht man den Gletscher auf ca. 4900 müm.
Hier seilten wir an und liefen bis zum Top auf dem Gletscher. Man läuft die Nacht durch. Während dem Aufstieg sieht man in der Ferne die Lichter von Quito.
Der gesamte Aufstieg ist relativ steil, mit einer Steigung von ca. 40-45%. Flachere Passagen, wo man wegen der dünnen Luft sich etwas erholen könnte, sind eher selten.
Der Cotopaxi darf nicht unterschätzt werden. Von den insgesamt 11 Berggänger (ohne Guides), haben nur 4 den Gipfel erreicht.
Für mich war der Aufstieg eine grosse mentale Herausforderung, vor allem wegen dem mangelden Sauerstoff, welcher immer weniger wird, je weiter man kommt. Dazu kam eine grosse Kälte und ein eisiger Wind in den ungeschützten Flanken.
Wer kann sollte sich unbedingt so gut wie möglich akklimatisieren. Wir waren auf die Höhe von Quito akklimatisiert, haben dann den Ilinizas gemacht und 2 Nächte auf 3500 müm übernachtet. Dies ist eher untere Grenze.
Ich kam als zweiter auf dem Gipfel an und musste wirklich sehr kämpfen, um überhaupt dort rauf zu kommen. Aber als sich dann der Blick auf das Hochland von Ecuador öffnete waren alle Strapazen vergessen und eine grosse Freude stieg in mir auf.