auf Tobi's Spuren: über die Sprossen zum Risetestock, via Stäfeliflue zur Brüedere-Quelle
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Endlich hat’s geklappt: nachdem Tobi hier die Anleitung zur „Sprossenwand“ gegeben hat, begeben wir uns ein weiteres Mal in die besagte Gegend – nach dem wir bereits damals auf dem Risetestock gewesen waren und die Sprossen gesichtet hatten.
Wir beginnen heute unsere Wanderung (wiederum) in Gfelle; nehmen jedoch den Wanderweg hinauf zur Mittlisthütte. Unterhalb des geschmackvollen neuen Stalles schreiten wir höher über Weidegelände, dann in den Wald hinein.
Hier staunen wir über den neuen Steg Widder-Weidli-Graben; da ist doch eine moderne Stahlbrücke mit eleganter Form über einen wilden Bachgraben gespannt worden. Bis kurz vor P. 1340, wo der steile Weg zum Tosse abzweigt, folgen wir dem schönen Waldweg über dem weit unten fliessenden Eybach. Hier, bei der gegen Norden ansteigenden senkrechten Felswand, sind die von Tobi fotografierten Eisenstange und die rote Markierung gut zu sehen. Da beginnt unser anspruchsvoller, mal sehr attraktiver, dann gelegentlich etwas „krampfiger“ Aufstieg – „immer den Felsen nach“ …
Mal ist das Band unter den Felswänden steiler, mal wieder sanfter ansteigend, meist von angenehmer Breite und unterhalb oft von Bäumen gesäumt, insgesamt ein attraktives Hochsteigen den beachtlichen Felswänden nach – oft auf einer Spur; wir schätzen sie als Wildpfade ein, welche jedoch gelegentlich von Berggängern benutzt werden. An einer kleinen Höhle vorbei gelangen wir in (noch) steileres Gelände, welches darüber hinaus sehr abschüssig ist; den Versuch, an der exponierten Stelle vorbeizugelangen, brechen wir ab, und steigen stattdessen steil und unwegsam nahe und im feuchten Gelände einer Bachrunse auf. Ein weitere Schlüsselstelle, nach wiederum genussvollem Felsband-Gelände, stellt der „Klemmbock“ in Sichtweite des offenen Weidegeländes unterhalb des Gipfels dar. Schon von weitem beeindruckte der bis zu den Felsen reichende rutschige Hang; den nahe der Felswand (noch) liegende Felsklotz umgehen wir zuerst am Beginn der abschüssigen Halde, danach robbend unter der Felswand selbst – wir denken nicht, dass dieser Brocken noch lange dort verweilen wird, so erosionsgefährdet dieser Abhang ist.
Eine weitere Band- und eine Gratpassage folgt, bevor wir in den Schlusshang, auch er recht steil und rutschig, gelangen, welcher zum Übergang in den Sattel unterhalb des Risetestockes führt – er wird wohl auch von den Berggängern wie bergler72 (www.bergtour.ch) benutzt, welche direkt, weglos nach der Mittlisthütte im Wald hierhin hochsteigen.
Nach dem Abstecher zur nordwestseitig vorgelagerten Erhebung steigen wir an der Gratkante auf zur „Sprossenwand“ – sie erheischt von mir auf den ersten Blick schon Respekt, sind doch die ersten Meter beinahe etwas überhängend, abdrängend. Doch nichts wie los - nur zu schnell gelangen wir nach den ersten, teils senkrechten Metern im Fels auf zurückliegenderes grasigeres Gelände. Und so sind wir rasch, nach einer kurzen, nur leicht exponierten Stelle am Gratabbruch auf dem Gipfel angelangt – welche Freude! (Auch wenn das Wetter sich von der eher diesigen, nicht sehr klaren Sicht zeigt; immerhin sind weite Teile der umliegenden Berge bis zu Grossen im BO und zum Jura erkennbar, wenn auch nur leicht getrübt.)
Wir geniessen hier, zwar nur kurz, unseren Erfolg über die attraktive Route und den kurzen Eisensteig, bevor wir uns über den Grat aufmachen zu unserem zweiten Gipfelziel. An der Nordseite des Grates liegt, nicht überaus erstaunlich, doch noch recht Schnee – ein konzentriertes Gehen an den teilweise sehr abschüssigen Bordflanken ist angesagt; bis wir dann auf die Ebene emporkommen und leicht zum Gipfelkreuz des Blaue Tosse gelangen – hier treffen wir auch die ersten Wanderer an, welche auf dem Normalweg via Alpeli heraufsteigen. Die Ausblicke von dessen Gipfelkreuz geniessend, machen wir uns auf, oft auch hier in den flachen Abschnitten mit Schneeauflage, und streben erst sanft, dann in den felsigeren Partien ansteigend, angenehm auf – der grosse Steinmann ist von Weitem ersichtlich. Und zwischendurch haben wir einen prächtigen Blick auf das „Kanapée“ hinunter.
Schliesslich gelangen wir, genussvoll gratwandernd, zum Bänkli und der „Gipfelstange“ der Stäfeliflue. Hier ist die Sicht gegen Osten besonders schön, weil dort blaue Abschnitte vorherrschen – und sich somit die Berge ausdrucksstärker zeigen. Nach einer kurzen Mittagsrast suchen wir den im SAC-Clubführer erwähnten direkten Abstieg zum Weg nach der Wasserscheide bei P. 1641, Rickmettlen. (Auf der Landkarte gibt es keine Signatur für mühsames „Bodengestrüpp-Gelände“ – durch dieses steigen wir weglos, immer auf allfällige Löcher im Schnee oder in den Stauden achtend, doch relativ unproblematisch ab zum Verbindungsweg.)
Auf diesem gelangen wir einfach über Weidegelände zurück in den Wald, wo die Abzweigung zum Alpeli deutlich zu erkennen ist, und zurück in die Nähe des P. 1340. Hier unternehmen wir den Abstecher zu den Militäranlagen, auf welche uns ebenfalls Tobi aufmerksam gemacht hat.
Weil wir einerseits hier von dieser Quelle gelesen haben, und anderseits im Aufstieg einen neu instand gestellten Weg, welcher in diese Richtung führen könnte, gesehen haben, machen wir uns später auf zur Erkundigung eines neues Zieles. Das zahlt sich aus: in etwa auf gleichbleibender Höhe geht es wieder taleinwärts, dann zuletzt steiler zum Eybach hinunter. Noch fragen wir uns, wo denn die Quelle wohl zu finden sein wird – (im SAC-Führer findet sich eine Höhenangabe und die Hinweise „unter einer 100 Meter hohen Felswand, südlich des Baches) … wir werden fündig – und steigen am andern Ufer wieder auf zu den alten und neuen Fassungen der bedeutsamen Brüedere-Quelle. Beinahe unglaublich, dass hier seit weit mehr als Hundert Jahren Wasser gefasst und via Eigental Mo6451!) in die Stadt Luzern geleitet wird! (Danke dir für die Infos
Nach dem Bestaunen der Wasserfassung unter der beachtlichen Felswand streben wir auf demselben Weg zurück zur Abzweigung und via Mittlisthütte hinunter nach Gfelle – ein ereignisreicher, spannender Bergtag geht hier, mit besten Eindrücken versehen, zu Ende.
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