via Kanapee zur Stäfeliflue und weiter zum Blaue Tosse und Risetestock


Publiziert von Felix , 17. Juni 2011 um 23:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:15 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW 
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 980 m
Strecke:Gfelle, P. 1007 - Gfelleschilt - Rossweid - Risete - P. 1534 - Kanapee (P. 1827) - Stäfeliflue - Blaue Tosse - Risetestock - Risete - Rossweid - Gfelleschilt - Gfelle, P. 1007
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Entlebuch nach Gfelle, P. 1007
Kartennummer:1169/70

Kanapee: scheint neu auf den Wegweisern bezeichnet - repräsentiert den P. 1827 nordseitig vor der Stäfeliflue, wo sich die Wege im Sattel teilen. Der Punkt befindet sich allerdings exakt auf der 1820er-Höhenkurve ...
Eine Kurztour war angesagt, wusste ich doch noch nicht, ob ich am Abend arbeiten musste - deshalb wieder einmal ins Gebiet Pilatus-Massiv - Entlebucher Flüe.


Wir starten kurz vor Gfelle, beim P.1007, wo uns der Wegweiser auf den Wander- und späteren Berg-Weg zur Stäfeliflue und Risetestock einweist; vom Wanderweg ist auf längeren Abschnitten jedoch nichts zu sehen: auf den ansteigenden Wiesen kann man sich an entfernt erkennbaren Wanderweg-Zeichen - und an Hag-Durchlässen - orientieren; sonst kann man hier lang oder da lang ... Insgesamt ist von der Topografie und der LK her die Richtung des Aufstieges klar - auf der LK sind teilweise sogar Spuren eingezeichnet. So gelangen wir über Gfelleschilt und Rossweid gemütlich zur Alp Risete - dazwischen an einigen grösseren, Orchideen-besiedelten Wiesen- und Wegrand-Flächen vorbei. Von der schön gelegenen Alp aus ist das Massiv Stäfeliflue - Blaue Tosse - Risetestock zum ersten Mal in der vollen Grösse einsehbar: die Nordflanken sind doch beträchtlich ... doch es hat zwei anregende Bergwege hinauf und hinunter ...
Erst einmal wandern wir genüsslich auf breitem Fahrweg (die unzähligen Kuhfladen mit Tausenden von Fliegen obendrauf sind's weniger ...) bis zur Gratkante oberhalb Risetenegg, wo eine steiles Weglein gut angelegt durch den Wald hochführt. Etwas feucht ist's schon, gelegentlich hört man sogar das Herausziehen der Schuhe aus dem schlammigen Untergrund. Doch bereits hier ist der Aufstieg zu den Felsbändern genussvoll - er wirds noch mehr, wenn wir diese selbst überwinden werden. Doch noch vor Ende der Waldpassage erkennen wir eine Spur, welche rechts, also südwestlich, in die Bänder Richtung Risetestock führt (beim Abstieg sehen wir sie in den Bergweg einmünden: sehr, sehr steil die Grashänge - und die Spur schmal, insgesamt doch recht ausgesetzt ...)
Auf jeden Fall wirkt die Kulisse unter den nun erreichten Felsbändern äusserst anregend: durch das erste Band ist ein knapp meterbreiter Steig mit Treppenstufen und Seil eingefügt, den zu begehen sehr viel Spass macht. Kurz darauf erreichen wir das lang ersehnte (wo ist's, was ist's?) Kanapee: ein flacher Sattel (daher wohl der Name) vor den Nordfluchten der Stäfeliflue, von wo diese links oder rechts herum zu erreichen ist. Wir nehmen den direkten, also östlichen Aufstieg; noch einmal ist ein grasig-felsiges Band einfach zu überwinden, bevor man auf dem Grat anlangt. Nun, wo ist denn genau der Gipfel? Dies fragten wir uns in Anbetracht des grossen Gipfelsteinmannes in SW-Richtung, doch nordöstlich schien uns der Grat etwas höher aufzuschwingen - zu diesem Zeitpunkt war die Gipfelstange in den gelegentlich aufziehenden Nebelschwaden hinter den Felsblöcken noch verborgen ... Doch innert weniger Minuten waren wir über den höchsten Punkt (ca. 1 Meter über der offiziellen Kote) zur Stange mit Gipfelbuch und Bänklein gekraxelt - die Stäfeliflue erreicht, rinsgum sehr oft aufziehende Nebel, bei uns meist sonnig - mit einem "Fenster" Richtung Stanserhorn.

Nach der sonnig-warmen Mittagsrast (trotz all der vielen Nebel rings um uns herum) zieht es uns weiter - hinab auf leicht begehbarem Weg, an vielen hübschen Alpenblumen (Alpenastern sind derzeit gross in Mode - vgl. das Foto, welches Ursula an deren "Einfangen" zeigt) vorbei zum Blaue Tosse. Hier verweilen wir nur kurz; wir wollen dieses Mal auch noch zum niedrigen Ausläufer der Kettte.

Wenige Dutzend Meter dem Grat entlang, auf gutem Wiesenweglein, sehen wir die Spur, gut markiert, welche wieder nordseitig hinunterführen würde - wir verfolgen jedoch den Grat; und werden später in diesen Bergweg "einspuren". Ab hier ist nun die Wegspur, die zwar meist gut erkennbar ist, nicht mehr markiert; umso anregender präsentiert sie sich ... Mal rechts, mal links vom Grätchen bewegen wir uns dem tiefer liegenden Risetestock zu - auf einem Vorgipfel angelangt, müssen wir weglos in einen Sattel absteigen, um schliesslich einfach zum Risetestock zu gelangen. Ganz schön unterhaltsam, diese Begehung; es bewahrheitete sich einmal mehr, dass die auf swisstopo nicht eingefärbten Wege die spannendsten sind! Und auf dem Gipfel angelangt, sehen wir, dass zum nächsten Sattel eine atemberaubende klettersteigähnliche Anlage führen würde - wohin sie denn weiterleiten würde?...

Da wir jedoch den von Ursi bereits inspizierten interessanten Abstieg durch die Riseteflue für den Rückweg auserwählt hatten, nehmen wir den Weg über die wenigen, doch spannenden Felschen dem Grat entlang Richtung Blaue Tosse unter die Füsse - und inspizieren zudem noch die kleine Bunkeranlage unterwegs ... Bald nehmen wir den Verbindungsweg zum signalisierten Bergweg in die Nordflanke und treffen kurz darauf auf diesen. Es geht anschliessend recht steil und lange hinunter, immer bestens eingerichtet; doch trittsicher darf man schon sein ... die steilsten Passagen sind auch hier seilgesichert. Lohnenswert ist diese Abstiegsvariante auf jeden Fall - so ergibt sich, nordseitig - eine interessante, empfehlenswerte kurze Rundtour auf diese drei benachbarten Gipfel!

Etwas oberhalb der auf der LK eingezeichneten Wegkreuzung auf knapp über 1420 Metern wenden wir uns westsüdwestlich erst auf der knapp erkennbaren Spur, dann direkt weglos hinunter der Alp Risete zu. Weiter, bei schönem Wetter, folgen wir unserer Aufstiegsroute, auf welcher nun doch im hohen Gras Spuren anderer Bergänger auszumachen sind, und streben wieder unserem Ausgangspunkt zu - zufrieden sind wir; haben wir einmal mehr eine tolle Bergwanderung in etwas näherer Umgebung absolvieren können!

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 18. Juni 2011 um 16:03
Salü Felix,

Scheint eine richtige Fotosafari gewesen zu sein, einige Bilder haben mir sehr gefallen! Die Pilatuskette bietet halt schon unzählige tolle Berwanderungen, ich war im Gebiet ja auch schon einige Mal unterwegs ;-)

Liebe Grüsse,

Andi

ohkami hat gesagt: Erinnerungen kommen auf
Gesendet am 19. Juni 2011 um 14:14
Ciao Ursula und Felix
Vielseitig und erlebnisreich, diese Voralpenkette, gäll. 2010 habe ich viel Zeit dort verbracht. Erlebt noch viele solcher Touren voll Freude und Genuss!
Bin gerade von der VAVM zurückgekehrt. Seit Februar fast ausschliesslich im Tessin unterwegs.

Frohe Grüsse
Wolfgang


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