Kaltwasserkarspitze über Sägezähne, Abstieg Östliches Birkkar


Publiziert von peropoco , 5. Oktober 2012 um 18:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 3 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Am Tag der Deutschen Einheit waren wir in Österreich. Wir waren auf der Kaltwasserkarspitze über die selbe Route wie von marbon hier in hikr beschrieben:

Radlfahrt von Scharnitz zur Kastenalm (16 Km), dann zu Fuß auf den Sattel zwischen Kl. und Gr. Heissenkopf (ca 800 Hm) und auf dem langen Grat der Sägezähne bis zum Gipfel der Kaltwasserkarspitze (nochmal fast 700 Hm). Abstieg über die erste Rinne nach Westen, dann nach Nordwesten zum Hochjöchl und von dort nach Süden das ganze Birkkar zurück zu den Fahrrädern.

Die Tour ist in hikr beschrieben, aber ich möchte auch meinen Senf dazu geben und ein paar zusätzliche Fotos so wie einen GPS Track beitragen.

Hier der Senf:

Den Steig ins Moserkar kann man leicht verpassen, weil er auf der nödlichen Seite des trockenen Bachbetts anfängt und er von der anderen Seite nicht leicht zu erkennen ist. Hier spart ein GPS die Suche.

Der Steig durch die Latschen in Richtung Heissenköpfe ist in gutem Zustand und leicht passierbar. Die Latschen stören nur leicht an ein paar Stellen. Aber 800 Hm durch Latschen, das erlebt man selten.

Der Grat über die Sägezähne bis zur Kaltwasserkarspitze ist schön und spannend, nur an wenigen Stellen etwas schwierig (maximal II). Aber laaang. Vom Sattel zwischen Kl. und Gr. Heissenkopf sieht man den Gipfel nicht, vom Gr. Heissenkopf immer noch nicht. Erst kurz vor dem höchsten Punkt der Sägezähnen erblickt man zum ersten Mal den Gipfel, und der ist immer noch sehr weit. Die Hindernisse am Grat sorgen für Abwechslung. Immer wieder muss man kurz hoch- oder abklettern, manchmal in die Flanken abweichen (am Anfang öfter nach links, gegen Ende öfter nach rechts) und nach jeder im Nachhinein halb so schlimme Schwierigkeit steht man voller Bewunderung vor neuen Aufgaben.

Für den Abstieg geht man auf der Aufstiegsroute zurück bis zur ersten tiefen Scharte und dort die Rinne nach rechts (Westen) hinab. Dieser Abstieg ist alles andere als bequem und deswegen bewerte ich diese Route als T6-. Richtig schwierig ist es nirgendwo, aber es ist alles lose. Man sucht den nächstgelegenen größeren, festwirkenden Stein, klammert sich da fest, macht vorsichtig ein paar Schritte im losen Schutt und sucht dann nach den nächsten festwirkenden Stein, in der Hoffnung, dass er auch fest ist, was nicht immer stimmt. So hangelt sich man die Rinne und den anschliessenden Hang hinunter in Richtung Östliche Hochjöchlspitze (in den Karten auch als "P 2552" zu finden). Zum Glück sind es nur ca. 200 Hm, mehr davon möchte man nicht haben. Im Aufstieg stelle ich mir diesen Abschnitt extrem mühsam, aber wahrscheinlich leichter vor.

Auch nach Erreichen der Östlichen Hochjöchlspitze ist noch nicht alles getan: der Abstieg bis zum Hochjöchl erfordert wieder vorsichtiges Gehen in losem Schutt und brüchigem Gestein. Psychisch anstrengend, aber objektiv etwas leichter als der erster Teil des Abstiegs. Zu bemerken ist, dass wir nicht wie auf der Routenskizze von marbon von der Östlichen Hochjöchlspitze nach Súden und dann wieder auf den Grat gegangen sind, sondern wir sind immer am Grat oder nah am Grat entlang abgestiegen, was uns logischer und einfacher vorkam.

Am Hochjöchl angekommen kann man aufatmen und die Stöcke wieder auspacken. Es bleibt nur der lange aber leichte Abstieg ins Tal. Hier ist es günstig, sich leicht rechts zu halten und nach Passieren des Südgrats der Birkkarspitze noch oberhalb der ersten Latschen nach rechts zu queren, bis man den "Adlerweg" (der zur Birkkarspitze führt) auf ca. 1900m erreicht. Sonst wird es wegen den Latschen und wegen ein paar Abbrüchen am Bach unnötig kompliziert.

Der reine Höhenunterschied zwischen Scharnitz und Gipfel beträgt 1770m, aber mit dem wiederholtem Auf und Ab am Grat summiert sich das Ganze auf (laut GPS) fast genau 2000 Hm. Das langsame, vorsichtige Gehen im oberen Teil sowohl im Auf- als auch im Abstieg und die Zufahrt mit dem Rad brauchen Zeit. Wir sind vom Auto (an der deutschen Grenze) losgeradelt, als es noch nicht hell war und waren erst wieder am Auto, als es wieder dunkel war, alles zusammen 13 Stunden.

Trotz allen Strapazen eine sensationell schöne Tour, von der man lange zehren kann.

Tourengänger: peropoco


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Geodaten
 13293.gpx GPS Track der gesamten Tour

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Kommentare (1)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 5. Oktober 2012 um 21:10
Da sind wir morgens wohl vom selben Parkplatz gestartet... schade, dass in Scharnitz derartig gewuchert wird.


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