Kaltwasserkarspitze (2733m) - Best of Karwendel, Teil 1
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Die Überschreitung der Kaltwasserkarspitze zählt zu den lohnensten Unternehmungen im Karwendel, wenn nicht sogar zu den Top-Touren der Ostalpen. Der imposante Gipfelaufbau des Berges bildet zusammen mit seinem Südgrat, den Sägezähnen, eine faszinierende Einheit und dürfte damit so manche Begehrlichkeiten wecken. Typisch für diese Gruppe, ist das Gelände aber nicht ganz einfach und die langen Täler nur wenig erschlossen, was die doch recht moderaten Begehungszahlen, im Gegensatz dazu, erklärt. Das landschaftliche Erlebnis in absoluter Einsamkeit lässt aber kaum Wünsche offen und macht die Runde zu einem Highlight.
Da es sich bei der „Kawaka“ um einen meiner All-Time-Favoriten handelt und ich dazu ohnehin noch keinen Bericht auf meiner Hikr-Homepage habe, soll es heute, zum bereits dritten Mal, auf diesen tollen Berg gehen.
Vom P kurz vor Scharnitz geht es mit dem Bike, vorbei am Wiesenhof, ins Hinterautal bis zur Einmündung des Steigs, der von der Birkkarspitze hinunter führt (Adlerweg). Dort werde ich später im Abstieg wieder ankommen; das Fahrrad wird hier abgestellt.
Auf dem breiten Forstweg nun, vorbei an der Kastenalm, weiter Richtung Roßloch. Die Abzweigung zum Hallerangerhaus/-alm bleibt dabei unbeachtet. Dort wo der Moserkarbach das gleichnamige Kar verlässt, geht's an einer günstigen Stelle, zunächst weglos über das meist trockene Bachbett zu einem deutlichen, aber nicht markierten Steig. Auf der linken Seite des Bachs schlängelt er sich im lichten Wald bis zum Eingang des Kars. Sobald man das Kar erblickt, zweigt man ziemlich bald linkerhand, zur stark latschenbesetzten Südostflanke des Großen Heissenkopfs, ab (Steinmann). Wenn man die ersten roten Punkte sieht, sollte man richtig sein; ein gut ausgeschnittener Latschenpfad, der nicht in der Karte verzeichnet ist, leitet bis hinauf zum Grat, was aber vormittags ziemlich schweißtreibend sein kann (Südostseite).
Oben am Grat angekommen, enden alle Markierungen; aussichtsreich wird über den Südgrat, auf schrofigen Hängen der Große Heissenkopf angesteuert.
Sobald man dort eintrifft, rückt schon eine nächste sichtbare Erhebung, die kein eigenständiger Gipfel ist und die den Beginn der Sägezähne darstellt, ins Blickfeld. Diese Passage ist weit weniger schwierig, als es scheint; der Gegenanstieg ist unwesentlich und die Kletterstellen können ohne Probleme umgangen werden, allerdings ist das Gestein ab jetzt sehr brüchig.
Sowie man das erste Mal die Kaltwasserkarspitze erblickt, erreicht man auch die Sägezähne, ein Gratabschnitt mit zahlreichen Abbrüchen. Auch hier erweist sich die Sache nicht ganz so schwer, wie der erste Eindruck - oft erschließt sich der Routenverlauf erst bei Annäherung. Lediglich drei Umgehungen in den Flanken sind nötig (zwei auf der Ostseite und eine auf einem Band auf der Westseite). Viele „Markierungen“ durch Steinmännchen vereinfachen die Wegsuche. Der Anstieg auf den Gipfel ist auch nicht anspruchsvoller, als alles Bisherige.
Am höchsten Punkt angekommen wird man vergeblich nach einem Gipfelkreuz suchen, das alte wurde aus dem Betonfundament gerissen, aber ein neues Gipfelbuch liegt auf.
Für den Abstieg wählt man südlich des Gipfels die erste günstige Scharte und steigt schließlich auf der Westseite eine ziemlich schuttige Rinne hinunter zur Östlichen Hochjöchlspitze, welche überschritten wird und die nochmals einen einzigartigen Blick auf den bestiegenen Berg gewährt. Danach bleibt man an der sehr brüchigen Gratkante bis knapp oberhalb des Hochjöchls (weiter T5/II) und steigt hinab ins Östliche Birkkar. Dort rechterhand, wo der Südgrat der Birkkarspitze ausläuft um diesen herum und weiter auf dem gut markierten Adlerweg bis zur Abzweigung wo das Bike steht.
Schwierigkeiten:
Mit dem Bike zur Kastenalm: L (1 1/2 Stunde).
Weiter zum Gr. Heissenkopf: T3 (weglos, nur teilweise markiert; 4 Stunden).
Via Sägezähne zum Gipfel: T5/II (anspruchsvolles, brüchiges Gelände; mäßig ausgesetzt; 1 1/2 Stunde).
Abstieg über Östl. Birkkar: T5/II (ab dem Kar nur noch T3; 4 Stunden).
Fazit:
Optisch wohl der schönste Berg des Karwendels - für geübte Bergsteiger ein Muss. Gut 40km Wegstrecke, allein 30km davon mit dem Moutainbike, fordern allerdings die Kondition. Etwa 40 Gipfelbucheinträge, verteilt über das Jahr, machen noch einmal deutlich, dass man den Berg wahrscheinlich sogar für sich ganz allein hat. Außerdem abwechslungreiches Gelände mit den karwendeltypischen Tiefblicken, immer wieder eine nette Tour.
Anmerkung:
Neuerdings hängt am Eingang vom Hinterautal ein lächerliches Verbotsschild für Fahrräder (November bis März), obwohl es sich ohnehin um eine, der nur spärlich vorhandenen, freigegebenen Bikeforststraßen handelt. Mich würde brennend interessieren, wer sich nun wieder daran stört, dass Fahrräder im besten Bergmonat November ins Hinterautal fahren.
Da es sich bei der „Kawaka“ um einen meiner All-Time-Favoriten handelt und ich dazu ohnehin noch keinen Bericht auf meiner Hikr-Homepage habe, soll es heute, zum bereits dritten Mal, auf diesen tollen Berg gehen.
Vom P kurz vor Scharnitz geht es mit dem Bike, vorbei am Wiesenhof, ins Hinterautal bis zur Einmündung des Steigs, der von der Birkkarspitze hinunter führt (Adlerweg). Dort werde ich später im Abstieg wieder ankommen; das Fahrrad wird hier abgestellt.
Auf dem breiten Forstweg nun, vorbei an der Kastenalm, weiter Richtung Roßloch. Die Abzweigung zum Hallerangerhaus/-alm bleibt dabei unbeachtet. Dort wo der Moserkarbach das gleichnamige Kar verlässt, geht's an einer günstigen Stelle, zunächst weglos über das meist trockene Bachbett zu einem deutlichen, aber nicht markierten Steig. Auf der linken Seite des Bachs schlängelt er sich im lichten Wald bis zum Eingang des Kars. Sobald man das Kar erblickt, zweigt man ziemlich bald linkerhand, zur stark latschenbesetzten Südostflanke des Großen Heissenkopfs, ab (Steinmann). Wenn man die ersten roten Punkte sieht, sollte man richtig sein; ein gut ausgeschnittener Latschenpfad, der nicht in der Karte verzeichnet ist, leitet bis hinauf zum Grat, was aber vormittags ziemlich schweißtreibend sein kann (Südostseite).
Oben am Grat angekommen, enden alle Markierungen; aussichtsreich wird über den Südgrat, auf schrofigen Hängen der Große Heissenkopf angesteuert.
Sobald man dort eintrifft, rückt schon eine nächste sichtbare Erhebung, die kein eigenständiger Gipfel ist und die den Beginn der Sägezähne darstellt, ins Blickfeld. Diese Passage ist weit weniger schwierig, als es scheint; der Gegenanstieg ist unwesentlich und die Kletterstellen können ohne Probleme umgangen werden, allerdings ist das Gestein ab jetzt sehr brüchig.
Sowie man das erste Mal die Kaltwasserkarspitze erblickt, erreicht man auch die Sägezähne, ein Gratabschnitt mit zahlreichen Abbrüchen. Auch hier erweist sich die Sache nicht ganz so schwer, wie der erste Eindruck - oft erschließt sich der Routenverlauf erst bei Annäherung. Lediglich drei Umgehungen in den Flanken sind nötig (zwei auf der Ostseite und eine auf einem Band auf der Westseite). Viele „Markierungen“ durch Steinmännchen vereinfachen die Wegsuche. Der Anstieg auf den Gipfel ist auch nicht anspruchsvoller, als alles Bisherige.
Am höchsten Punkt angekommen wird man vergeblich nach einem Gipfelkreuz suchen, das alte wurde aus dem Betonfundament gerissen, aber ein neues Gipfelbuch liegt auf.
Für den Abstieg wählt man südlich des Gipfels die erste günstige Scharte und steigt schließlich auf der Westseite eine ziemlich schuttige Rinne hinunter zur Östlichen Hochjöchlspitze, welche überschritten wird und die nochmals einen einzigartigen Blick auf den bestiegenen Berg gewährt. Danach bleibt man an der sehr brüchigen Gratkante bis knapp oberhalb des Hochjöchls (weiter T5/II) und steigt hinab ins Östliche Birkkar. Dort rechterhand, wo der Südgrat der Birkkarspitze ausläuft um diesen herum und weiter auf dem gut markierten Adlerweg bis zur Abzweigung wo das Bike steht.
Schwierigkeiten:
Mit dem Bike zur Kastenalm: L (1 1/2 Stunde).
Weiter zum Gr. Heissenkopf: T3 (weglos, nur teilweise markiert; 4 Stunden).
Via Sägezähne zum Gipfel: T5/II (anspruchsvolles, brüchiges Gelände; mäßig ausgesetzt; 1 1/2 Stunde).
Abstieg über Östl. Birkkar: T5/II (ab dem Kar nur noch T3; 4 Stunden).
Fazit:
Optisch wohl der schönste Berg des Karwendels - für geübte Bergsteiger ein Muss. Gut 40km Wegstrecke, allein 30km davon mit dem Moutainbike, fordern allerdings die Kondition. Etwa 40 Gipfelbucheinträge, verteilt über das Jahr, machen noch einmal deutlich, dass man den Berg wahrscheinlich sogar für sich ganz allein hat. Außerdem abwechslungreiches Gelände mit den karwendeltypischen Tiefblicken, immer wieder eine nette Tour.
Anmerkung:
Neuerdings hängt am Eingang vom Hinterautal ein lächerliches Verbotsschild für Fahrräder (November bis März), obwohl es sich ohnehin um eine, der nur spärlich vorhandenen, freigegebenen Bikeforststraßen handelt. Mich würde brennend interessieren, wer sich nun wieder daran stört, dass Fahrräder im besten Bergmonat November ins Hinterautal fahren.
Tourengänger:
Daniel87
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Kommentare (10)