Schiberg 2043,6 m - Südwestgrat und Überschreitung


Publiziert von Ivo66 , 9. September 2012 um 18:02.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1160 m
Abstieg: 1160 m
Strecke:Wägitalersee (P. 932 m) - Hohfläschenhütte - Südwestgrat - Schiberg (Nord-, Mittel- und Südgipfel, P. 2043,6 m, P. 2043 m) - Furgge - Hohfläschenmatt - Wägitalersee
Kartennummer:1:25'000 Klöntal

Der Schiberg liegt auf dem Bergkamm zwischen dem Schwyzer Wägital im Westen und dem Oberseetal im Osten, welches zum Kanton Glarus gehört. Der Kamm bildet über einen längeren Abschnitt die Kantonsgrenze. Der Berg ist eigentlich ein kleines Massiv, bestehend aus einigen nicht besonders markanten Gipfeln, flankiert von einer steilen Wand gegen das Oberseetal und mit bizarren, riesigen Schrattenkalkfeldern auf der West- und Südseite. Ein aussichtsreicher, gut begehbarer Bergkamm - der Südwestgrat - bietet einen landschaftlich sehr reizvollen und wenig begangenen Zustieg, auf dem die geologische Gestaltung dieser prächtigen Berglandschaft bewundert werden kann.

Das Wägital mit seinem schönen See präsentiert sich im Spätsommer in besonders schönem Licht, die Hitze ist nicht so erdrückend, wie sie im Hochsommer hier sein kann; ein idealer Zeitpunkt also, um diesem lieblichen Hochtal wieder einmal einen Besuch abzustatten. Im Aufstieg kamen wir zunächst zügig voran; auf dem Südwestgrat, der zwar keine besonderen Schwierigkeiten bietet, ging es dann etwas gemächlicher zu und her, was auf die Beschaffenheit des Terrains zurückzuführen war: Viel Vegetation machte die Begehung zum Teil etwas mühsam, da der Boden nicht immer zuverlässig eingesehen werden konnte. Auch die Karrenfelder mit ihren spitzen Rillen erforderten ein sorgfältiges Gehen.

Nachdem wir die Schlüsselstelle zwischen dem höchsten Punkt (2043, 6 m) und dem mit einem Gipfelkreuz versehenen und oft begangenen Südgipfel gemeistert hatten, konnten wir anschliessend auf dem Bergwanderweg bequem wieder zum Ausgangspunkt abzusteigen. Die Scharte unmittelbar nach dem höchsten Punkt erfordert sowohl im Abstieg, als auch im anschliessenden Gegenanstieg etwas Kletterei im 2. Schwierigkeitsgrad. Der Fels ist aber von hervorragender Qualität, weshalb die Passage mit etwas Gewandtheit gut zu meistern ist.

Routenbeschreibung:

Von P. 932 m am Wägitalersee folgt man dem markierten Bergwanderweg, der im untersten Teil oft etwas schlammig ist, über Aberli zur Hohfläschenhütte. Man steigt weiter hoch, um im Bereich der unteren Hütten von Hohfläschen direkt in nördlicher Richtung die wenig steilen Grashänge aufzusteigen und dort auf einem breiten, nicht markierten Weg etwas nach Nordwesten zu queren. Dann steht man bereits am Anfang des markanten, breiten Kamms, dem Südwestgrat (bis hier T2).

Man folgt dann stets dem breiten Südwestgrat, teilweise durch lichten Wald und hie und da auf Pfadspuren. Der Grat ist nirgendwo ausgesetzt. Erst nördlich von P. 1799 m wird der Grat felsig. Über zum Teil spitzige Schrattenkalkfelsen, die von hervorragender Qualität sind, steigt man weiter hoch; es sind hier viele Varianten möglich - wir wählten einige (fakultative) Kletterstellen im 2. Schwierigkeitsgrad, es ginge aber auch deutlich einfacher, meistens sogar in Gehgelände (T4).

Nach dem felsigen Teil wird das Gelände flacher und vermehrt grasdurchsetzt bis man über Weideglände vor dem letzten, oberen Grataufschwung steht, der allerdings wenig ausgeprägt ist. Beliebig steigt man bis zum Kamm hoch und folgt dort in südlicher Richtung gegen P. 2043 m (T4).

Unmittelbar nach einem von Norden aus gesehen wenig ausgeprägten Gipfel (mit einigen kreisförmig angelegten Steinen) folgt die Schlüsselstelle: Zum Teil auf Trittspuren geht es steil in südlicher Richtung zur Scharte hinunter, wobei die letzte Stelle vor der Scharte etwas Turnerei (II) erfordert. Die schwierigste Stelle ist aber nicht ausgesetzt. Der Gegenanstieg auf den höchsten Punkt am Schiberg (P. 2043,6 m) ist dann sehr steil, zum Teil fast senkrecht. In bestem Fels (etwas grasdurchsetzt) bietet die Stelle schöne Kletterei, wiederum im 2. Schwierigkeitsgrad (dieser Abschnitt T5).

Der Weiterweg zum Südgipfel ist dann einfach; eine kurze Stelle im Aufstieg (II) könnte wahrscheinlich grossräumig auf der Westseite umgangen werden (dann T3).

Der Abstieg vom Südgipfel absolvierten wir auf dem Bergwanderweg via Furgge (bis dort T3) und hinunter zum Wägitalersee (T2).

Tourengänger: Ivo66, Lena


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