(Abgelöste) Gauschla durchs Malanser Couloir
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Aufgrund einer abendlichen Hochzeit reichte es heute nur für eine kürzere Unternehmung. Dennoch sollte die heutige Tour zum absoluten Höhepunkt der bisherigen Sommersaison werden - genug Spannung für eine ganze Handvoll von Wochenenden.
Malanser Couloir (1:20, T6- / II)
Beim Malanser Couloir handelt es sich um die prägnante Rinne in der Gauschla Südflanke, welche durchgehend bis in die Scharte vor der Abgelösten führt. Sie ist auf der LK eingezeichnet und gut vom Parkplatz erkennbar, im Zweifelsfall hilft das Foto im Clubführer. Das Couloir ist der logische und direkteste Aufstieg zur Abgelösten Gauschla, wird aber - wohl aufgrund der Steinschlaggefahr - eher selten begangen.
Den Einstieg auf circa. 1970m erreicht man vom Parkplatz beim Restaurant Palfris entweder direkt (mühsam) oder etwas angenehmer zunächst dem Weg Richtung Chemmi folgend. Nachdem ich mich an den zwei Torwächterinnen vorbei geschlichen habe, eröffnet sich eine herrliche Welt aus bizarren Felsformationen. Ich klettere immer weiter den steilen, oft engen Kamin hoch, der Fels meist von fraglicher Qualität. Alles ist in Bewegung hier und auf beiden Seiten drohen die hohen Steilwände.
Vogelschwärme ziehen kreischend übers Couloir, eine morbide Szenerie. Doch in den feuchten Steilwänden finden die Vögel ideale Brutplätze, in Ruhe gelassen vom Menschen. Der Jubel Trubel auf dem Alvier scheint hier meilenweit entfernt. Die Kletterei bewegt sich meist im Plaisir-Bereich, doch es gilt wirklich jeden Griff auf seine Festigkeit zu prüfen. Nur bei einem engen Durchstieg ungefähr in der Mitte komme ich ärger ins Schwitzen. Die Wand ist leicht überhängend, eigentlich wäre hier Schluss für mich. Doch glücklicherweise kann man sich mit dem Rücken auf der gegenüberliegenden Seite abstützen, so geht's trotzdem. Kurz vor der Scharte teilt sich das Couloir in zwei Rinnen. Ich wähle die linke (dunkel und feucht), welche direkt in die Scharte führt, zuletzt nochmals mit einigem Kraftaufwand. Demgegenüber mündet die rechte Rinne in den Weg, der von der Gauschla rüberführt.
Scharte - Abgelöste - Gauschla (0:30, T5+)
Von der Scharte steige ich in wenigen Minuten zur Abgelösten Gauschla (2299m) hoch - ein Traum geht in Erfüllung! Zunächst folge ich den vorhanden Wegspuren, anschliessend direkt die Flanke hoch. Das hatte ich mir deutlich schwieriger und vor allem exponierter vorgestellt. Das Gipfelbuch von 1970 beweist, dass der Zacken erstaunlich häufig bestiegen wird, aber fast nur von Einheimischen. Glücklich und erlöst geniesse ich das Wolkenspektakel am Alvier und begutachte noch rasch den Südabstieg.
Beim Wiederabstieg in die Scharte kreuze ich ein pensioniertes (!) Ehepaar, welches über die Chammegg hochgestiegen ist. Die ersten Meter des Ostausstiegs aus der Scharte erreichen fast T6-Niveau, dann aber einfache Querung zur Gauschla (2310m).
Gauschla - Girenspitz (0:30, T5)
Über den Normalweg steige ich bis circa 2100m ab, von wo ich weglos rüber Richtung Girenspitz quere. Trotz dichtem Nebel erreiche ich ziemlich punktgenau den Sattel auf der Westseite. Rechts (südlich) quere ich dem Wandfuss entlang auf die Ostseite, zum Steinmännchen. Die letzten Meter auf den Gipfel des Girenspitz (2099m) sind zwar exponiert, aber technisch gut machbar. Endlich öffnet sich auch die Wolkendecke wieder, so dass ich - zurück im Sattel - doch noch die obligate Foto schiessen kann.
Girenspitz - Palfris (1:25, T5)
Vom Sattel steige ich weglos in die Mulde vor den Flidachöpf ab, wo sich der Einstieg in die Schafhalde befindet. Dies ist die logische Route, wenn man im Sinne einer Rundtour zurück nach Palfris möchte - doch das gibt's nicht umsonst. Die Schafhalde ist Alpinwanderterrain in Reinkultur: steiles Schroffengelände, mühsam zu gehen, permanente Rutschgefahr. Endlich unten angekommen wartet die Querung übers Schafbödili als "Belohnung": rutschiges Geröll, wohin das Auge reicht. So bin ich mehr als froh, die Chammegg zu erreichen, von wo gute Wegspuren zurück zum Ausgangspunkt führen.
Fazit: Der einsame Aufstieg durchs Malanser Couloir ist ein Erlebnis sondergleichen: bizarre Felsformationen, schöne Kletterei bis in den II. Grad, Beobachtung durch Gemsen und Vögel. Dennoch gilt es die Steinschlägigkeit der Route im Kopf zu behalten. Ohne Helm gehört niemand in die Rinne. Heikel wird es, wenn mehrere Gruppen nacheinander aufsteigen, denn man tritt fast zwingend Steine los.
Malanser Couloir (1:20, T6- / II)
Beim Malanser Couloir handelt es sich um die prägnante Rinne in der Gauschla Südflanke, welche durchgehend bis in die Scharte vor der Abgelösten führt. Sie ist auf der LK eingezeichnet und gut vom Parkplatz erkennbar, im Zweifelsfall hilft das Foto im Clubführer. Das Couloir ist der logische und direkteste Aufstieg zur Abgelösten Gauschla, wird aber - wohl aufgrund der Steinschlaggefahr - eher selten begangen.
Den Einstieg auf circa. 1970m erreicht man vom Parkplatz beim Restaurant Palfris entweder direkt (mühsam) oder etwas angenehmer zunächst dem Weg Richtung Chemmi folgend. Nachdem ich mich an den zwei Torwächterinnen vorbei geschlichen habe, eröffnet sich eine herrliche Welt aus bizarren Felsformationen. Ich klettere immer weiter den steilen, oft engen Kamin hoch, der Fels meist von fraglicher Qualität. Alles ist in Bewegung hier und auf beiden Seiten drohen die hohen Steilwände.
Vogelschwärme ziehen kreischend übers Couloir, eine morbide Szenerie. Doch in den feuchten Steilwänden finden die Vögel ideale Brutplätze, in Ruhe gelassen vom Menschen. Der Jubel Trubel auf dem Alvier scheint hier meilenweit entfernt. Die Kletterei bewegt sich meist im Plaisir-Bereich, doch es gilt wirklich jeden Griff auf seine Festigkeit zu prüfen. Nur bei einem engen Durchstieg ungefähr in der Mitte komme ich ärger ins Schwitzen. Die Wand ist leicht überhängend, eigentlich wäre hier Schluss für mich. Doch glücklicherweise kann man sich mit dem Rücken auf der gegenüberliegenden Seite abstützen, so geht's trotzdem. Kurz vor der Scharte teilt sich das Couloir in zwei Rinnen. Ich wähle die linke (dunkel und feucht), welche direkt in die Scharte führt, zuletzt nochmals mit einigem Kraftaufwand. Demgegenüber mündet die rechte Rinne in den Weg, der von der Gauschla rüberführt.
Scharte - Abgelöste - Gauschla (0:30, T5+)
Von der Scharte steige ich in wenigen Minuten zur Abgelösten Gauschla (2299m) hoch - ein Traum geht in Erfüllung! Zunächst folge ich den vorhanden Wegspuren, anschliessend direkt die Flanke hoch. Das hatte ich mir deutlich schwieriger und vor allem exponierter vorgestellt. Das Gipfelbuch von 1970 beweist, dass der Zacken erstaunlich häufig bestiegen wird, aber fast nur von Einheimischen. Glücklich und erlöst geniesse ich das Wolkenspektakel am Alvier und begutachte noch rasch den Südabstieg.
Beim Wiederabstieg in die Scharte kreuze ich ein pensioniertes (!) Ehepaar, welches über die Chammegg hochgestiegen ist. Die ersten Meter des Ostausstiegs aus der Scharte erreichen fast T6-Niveau, dann aber einfache Querung zur Gauschla (2310m).
Gauschla - Girenspitz (0:30, T5)
Über den Normalweg steige ich bis circa 2100m ab, von wo ich weglos rüber Richtung Girenspitz quere. Trotz dichtem Nebel erreiche ich ziemlich punktgenau den Sattel auf der Westseite. Rechts (südlich) quere ich dem Wandfuss entlang auf die Ostseite, zum Steinmännchen. Die letzten Meter auf den Gipfel des Girenspitz (2099m) sind zwar exponiert, aber technisch gut machbar. Endlich öffnet sich auch die Wolkendecke wieder, so dass ich - zurück im Sattel - doch noch die obligate Foto schiessen kann.
Girenspitz - Palfris (1:25, T5)
Vom Sattel steige ich weglos in die Mulde vor den Flidachöpf ab, wo sich der Einstieg in die Schafhalde befindet. Dies ist die logische Route, wenn man im Sinne einer Rundtour zurück nach Palfris möchte - doch das gibt's nicht umsonst. Die Schafhalde ist Alpinwanderterrain in Reinkultur: steiles Schroffengelände, mühsam zu gehen, permanente Rutschgefahr. Endlich unten angekommen wartet die Querung übers Schafbödili als "Belohnung": rutschiges Geröll, wohin das Auge reicht. So bin ich mehr als froh, die Chammegg zu erreichen, von wo gute Wegspuren zurück zum Ausgangspunkt führen.
Fazit: Der einsame Aufstieg durchs Malanser Couloir ist ein Erlebnis sondergleichen: bizarre Felsformationen, schöne Kletterei bis in den II. Grad, Beobachtung durch Gemsen und Vögel. Dennoch gilt es die Steinschlägigkeit der Route im Kopf zu behalten. Ohne Helm gehört niemand in die Rinne. Heikel wird es, wenn mehrere Gruppen nacheinander aufsteigen, denn man tritt fast zwingend Steine los.
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: T6
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