Gauschla Chammegg ab Sargans mit Zugaben


Publiziert von Delta Pro , 18. Juni 2021 um 21:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 2700 m

Ein heisser Sommermorgen auf den Routen-Klassikern über Sargans

Es ist wieder einmal der 18.6. und die Tour mit Kollege 3614adrian ist bei - wie immer - gutem Wetter Programm. Dieses Jahr ging's wiedermal zu den Paradegipfeln über Sargans, wo ich früher oft unterwegs war. Verschiedene, auf Hikr gut dokumentierte und sehr spannende Routen in steilem alpinen Gelände warten dort (Tschuggen Süd, Gauschla Chammegg, Follaplatten). Wenn man sie alle an einem Tag kombiniert ergibt sich eine lange Top-Tour, die nicht viel auslässt. Auf weiten Strecken kann man die Runde aufgrund der Steilheit nicht mehr als Trailrun bezeichnen, auch wenn wir natürlich mit leichten Schuhen und Gepäck unterwegs waren - schon ein Unterschied zum Begehungsstil von vor 10 Jahren... Wir erwischten perfekte Verhältnisse: komplett trocken, kaum mehr störende Schneefelder und eine Brise, welche die schon morgens warmen Temperaturen ertragbar machte.

Für unsere Verhältnisse relativ spät starten wir etwas vor 6 Uhr beim Schloss Sargans. Zuerst auf dem Höhenweg über dem Dorf, dann aber steil hinauf nach Vorderspina. Schon nach wenigen Minuten tropft der Schweiss. Nach der Alp kommt aber ein teils recht kräftiger, aber sehr wohltuender Wind auf. Der Weg windet sich Weiden hinauf gegen den Rundchopf. Auf knapp 1500 m.ü.M. horizontal in einen Kessel und diesen bis zum Ende hoch. Dort überwinden deutliche Wegspuren eine kleine Stufe. Nach vor Erreichen des Kamms müsste man schon wieder rechts hinüber in offenes Gelände. Wir landen aber etwas zu weit oben im Legföhrendickicht. Weiter rechts direkt unter eine Felsstufe, welche in leichter Kletterei überwunden wird. Anschliessend in steilem, aber gut begehbaren Gelände in der Direttissima bis zum Fixseil und diesem entlang zum Gipfel (T5/T5+). Ein sehr schöner Aufstieg, wenn man Höhenmeter mag!

Ohne Pause nehmen wir die Laufpassage zur Chammegg in Angriff. Anfangs ist das Gelände lieblich und es gibt gute Wegspuren. Die Wiese wird steiler und beim Aufschwung quert man links in eine offene Rinne hinein (ab hier mit Pickel in der Hand). Bei Trockenheit geht das gut und man findet sichere Tritte im erdigen/felsigen Untergrund. Von einer kleinen Schulter wird das Gras dann richtig steil und eine Rampe führt schräg rechts ausgesetzt hinauf. Da es sehr gute Tritte und sogar ein Fixseil gibt, ist das ganze aber halb so wild (T5+) und bald können wir genussreich auf dem Grat gegen die Gauschla ziehen (ein paar exponiertere, felsige Stellen, T5). Nach 2.5 Stunden Aufstieg ist der Gipfel erreicht und wir geniessen die Aussicht. Wir folgen einem deutlichen Weglein in der Südflanke zur Abgelösten Gauschla. Der Abstieg in die Scharte ist etwas exponiert. Dank einer mächtigen Schneewächte kommt man im Moment gut auf die Abgelöste hinüber. Wir nehmen kurz die extrem steile Route durch die Südwand in Augenschein, die ich schon mal aufwärts begangen hatte. Mir ist sie im Abstieg heute zu wild und wir steigen zurück auf die Gauschla und folgen dem Wanderweg, unten auf ausgedehnten Schneefeldern, zum Alvier. 

Nach einer Rast steigen wir zügig auf dem schönen Chemmi-Wanderweg nach Palfris ab. Die Laufdistanz zum Gonzen ist beträchtlich, ist aber doch schnell zurückgelegt. Die Gegensteigung zum Gonzen ist aufgrund der Hitze schon langsam anstrengend. Wir entscheiden uns für die Follaplatten-Route um die Tour abzuschliessen. Dieser Weg gefällt mir besonders, da sehr abwechslungsreich und spannend. Der Einstieg in den Follawald ist im Abstieg nicht ganz offensichtlich. Dann geht's aber schnell bis zum Klemmblock. Der Abstecher von dort in die Gletschergrube darf nicht fehlen: Die Höhle ist immer wieder eindrücklich und momentan liegt tatsächlich ein mächtiges Schneefeld im Berg, über welches wir mit Pickel ca. 20 Höhenmeter auf den Grund absteigen - einfach genial! Auch die Kraxelpassagen unter dem Klemmblock durch und in den Follaplatten sind sehr schön (T5). Dann heisses Auslaufen zurück nach Sargans.

Durchgangszeiten: 
Sargans (Schloss): 5.43
Tschuggen: 7.16
Gauschla: 8.15
Alvier (mit Abstecher Abgelöste): 9.16
Gonzen: 10.21
Sargans (via Follaplatten, Gletschergrube): 11.49

Tourengänger: Delta, 3614adrian


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