Alvier (2343) - Abgelöste Gauschla (2299) - Gauschla (2310) - Girenspitz (2099)


Publiziert von dani_ , 2. September 2010 um 20:19.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 13:15
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Buchs - Eigentobel - Schwendi - Tobel - Imalschüel - Schöntobel - Barbielergrat - Alvier - Abgelöste Gauschla - Gauschla - Girenspitz - Flidaböden - Pania - Alp Stofel - Schaner Berg - Plätsch - Windegg - Hüseren - Birentobel - Chälchli - Eigentobel - Buchs
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Buchs Altendorf, mit öV auch möglich (von Buchs SBB oder Postbus Haltestellen Buchs Rathaus, Flösweg oder Kreuzgasse)
Kartennummer:2598 Werdenberg - Alvier

Am Samstag hatte es ordentlich geregnet und ich wollte gerne die vorhergesagte Regenpause am Sonntag für eine Wandertour nutzen. Am Sonntag morgen überlegte ich zwischen Drei Schwestern, Kreuzberge und Big Four of Alpstein hin und her. Da entdeckte ich in meinem Kalender, dass just an diesem Tag ein Gipfelgottesdienst auf dem Alvier stattfinden sollte. So habe ich mich zugunsten des Alviers umentschieden. Es war noch recht früh am Morgen. So dachte ich, machst eine schön naturschonende Tour und gehst vom Tal aus los, bis 11:00 ist ja noch viel Zeit.

Alvier

Beim Anstieg von Buchs war ich erst für 1000 Hm im Wald entlang des Tobelbachs unterwegs. Da es an den Tagen vorher ordentlich geregnet hatte, war viel Wasser unterwegs. Der Tobelbach hat ordentlich gerauscht und war auch optisch ansprechend (siehe). Ich dachte da öfter an White water rafting und ob es wohl möglich wäre, da mit einem Kajak herunter zu fahren. Öfter kam mir auch Wasser auf dem Weg entgegen (meist Rinnsale). Bei diesem Anblick habe ich aber dann schon gezögert: Ist das nun ein Bach oder der Weg? Nach 200m nahm die Wassermenge nach und nach ab und es stellte sich heraus, dass das schon der Weg war.

Rechts neben dem Weg entdeckte ich noch einen Wasserfall, der mir viel Wasser führend auch gut gefiel.

Als ich aus dem Wald herauskam, sah ich den Alvier, schneebedeckt. Da habe ich schon überlegt, ob der August eigentlich wirklich kalendarisch im Sommer liegt. Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass ich mich in der Höhe geirrt hätte. War der 4343m hoch? Aber nein, er hat wirklich nur 2343m.

In der Alvierhütte habe ich noch zwei Schitourenroutenbesichtiger getroffen. Die habe ich dann gefragt, ob sie die Schi schon dabei hätten, was sie verneinten.

Der Gottesdienst fiel leider aus, schad auch.

Angesichts des leichten Schnees auf den Gipfeln, die ich gen Süden begehen wollte, und meines Fröstelns bei 6 Grad, habe ich überlegt, ob es nicht besser ist, einfach wieder nach Buchs abzusteigen. Letztendlich ist dann doch die Sonne für eine Zeit hervorgekommen. Daher entschloss ich mich zu probieren, wie gut es Richtung Abgelöste Gauschla geht.

Vom Alvier aus bin ich zunächst auf dem Wanderweg weiter, bis dieser über den Grat in die Westwand der Alvierkette eintaucht. Von dem Punkt, wo der Wanderweg den Grat quert, bin ich auf dem Grat Richtung Süden weitergegangen. Ich war etwas skeptisch, wie gut es geht. Ich konnte aber die meiste Zeit direkt auf dem Grat gehen. Auch von Feuchtigkeit / Rutschen her war ich positiv überrascht. Es waren einige Kletterstellen im II. Grat dabei. Einige wenige Stellen hätten Klettern III erfordert, die bin ich mit wenigen Metern Umweg umgegangen. Ich war ganz begeistert, wie gut ich auf dem Grat bis zum Beginn Westaufstieg Abgelöste gekommen bin.

Abgelöste Gauschla

Im Westaufstieg hats etwas Schnee gehabt (siehe), was ihn noch etwas heikler gemacht hat. Ich bin aber doch recht gut hochgekommen. Bammel hatte ich bereits, wie wohl der Südabstieg gen Gauschla sein würde. Bei dieser Tour fand ich schon den Aufstieg aus der Scharte zur Gauschla heftig. Wie würde dann erst ein Abstieg werden? Letztendlich ging es viel besser, als ich erwartet hatte. Es gab auf den letzten Metern schon viel Luft unter den Füssen, aber die Adrenalinausschüttung hielt sich in Grenzen.

Gauschla

Vom Klemmblock zwischen Abgelöster und Gauschla bin ich dann hoch auf die Gauschla. Das erste Stück ist meiner Einschätzung nach ein Grad II Klettern, dort lag aber glücklicherweise kein Schnee. Nach der kurzen Klettereinlage kommt ein Trampelpfad, der zunächst nach Westen führt und dann Richtung Süden um die Ecke geht und parallel zum Grat der Gauschla verläuft. Kurz hinter der Ecke habe ich den Trampelpfad verlassen und bin direkt nach oben zur Nordspitze des Gauschlagrats aufgestiegen. Das ist vielleicht II Klettern, wegen des brüchigen Gesteins aber nicht zu empfehlen. Nach ein paar Fotos von der Scharte zwischen Abgelöster und Gauschla bin ich zum Gipfelsteinhaufen Gauschla und war froh, dass ich Abgelöste und Aufstieg von der Scharte auf die Gauschla geschafft hatte.

Girenspitz

Vom Gipfel Gauschla bin ich auf dem Grat Richtung Süden weiter bis zu dem äussersten Punkt, wo es dann nahezu senkrecht abbricht. Ich wollte mir von da Möglichkeiten ansehen, von der Gauschla Richtung Girenspitz abzusteigen. Leider hats da Nebel gehabt, Route erkunden gestaltete sich schwierig. Von diesem äussersten Punkt bin ich nordöstlich auf Gras abgestiegen und habe nach einer Möglichkeit gesucht, den Steilabsatz zu überwinden. Auf dem südlichsten Stück der Gauschla habe ich keine gefunden. So bin ich zurück auf den Grat, habe nach Norden gehend eine Felsstufe überwunden. Dahinter hats wieder Gras, das nach Osten abfällt. Dort bin ich herunter und habe schliesslich eine Möglichkeit gefunden, von der Gauschla abzusteigen. Später, von der Girenspitz aus gesehen, denke ich, dass das die südlichste Möglichkeit war, um elegant Richtung Girenspitz zu kommen (siehe).

In der Geröllhalde zwischen Gauschla und Girenspitz habe ich noch Überreste vom Rumballern entdeckt. Die Teile sind übrigens ziemlich schwer, also eben mal mit ins Tal nehmen is nich. 

Dann bin ich auf den Grat und von Westen auf die Girenspitz zugegangen. An der steilen, fast senkrechten Nase bin ich links vorbei und auf Gras zunächst auf das Niveau gestiegen, wo das Gipfelbuch unter einem Steinhaufen liegt. Von dort habe ich dann die letzten Meter in Angriff genommen. Insbesondere die letzten 5 fand ich heikel, da sehr ausgesetzt und ich den Eindruck hatte, dass da oben die Steine bloss aufeinander geschichtet waren. Als ich oben war, war ich sehr froh drüber, da ich gehört hatte, dass dies ein schwerer Gipfel ist.

Auf dem Rückweg habe ich mich noch in das Gipfelbuch eingetragen (wie immer feucht, das wusste ich ja schon aus diesem Bericht).

Nun war ich sehr froh, sogar beide anspruchsvollen Berge (Abgelöste und Girenspitz) bestiegen zu haben.

Abstieg nach Buchs

Es zogen von Westen zunehmend dunkle Wolken auf und ich hielt es für sinnvoll, zumindest einen Teil des Rückwegs in niedrigere Gefilde trocken zurückzulegen. Ich bin dann recht schnell zur Alp Stofel abgestiegen.

Von der Alp aus bin ich dann weiter auf einem Wanderweg (Schotterstrasse) Richtung Sevelen / Buchs. Eine Serpentine habe ich querfeldein abgekürzt. Dann kam der Abzweiger Richtung Buchs (bei p. 1119) und ich bin via Schaner Alp weiter und nach ordentlich Schotterstrasse und einer weiteren Querfeldeinabkürzung bei Widen schliesslich nach Hüseren gekommen. Von dort bin ich über den Birentobel abgestiegen. Der Weg ist nicht sonderlich gut markiert und ich bin das erste (und einzige) Mal auf der Tour vom Weg abgekommen. Als ich dann in einem kleinen Wald und durch Unterholz eine gescheite Abstiegsmöglichkeit gesucht habe, bin ich auch das erste (und einzige) Mal auf der Tour richtig ausgerutscht. Da war es zum Glück so flach, dass nichts passiert ist.

Dann bergauf auf Schotterstrasse via Chälchli Richtung Untere Tobelbrugg. Kurz vor Untere Tobelbrugg hatte es einen Erdrutsch gehabt, und zwar auf dem Weg, auf dem ich morgens noch erdrutschfrei gegangen war. So habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Erdrutsch gesehen, die Schotterstrasse war auf einer Länge von etwa 15 Metern komplett mit Erde und Bäumen bedeckt. Abstieg nach Buchs, das ich tatsächlich vor dem Regen erreicht habe.

So denke ich, dass ich die Regenpause am Sonntag gut genutzt habe. Ich hatte trotz wolkigen Wetters während der Wanderung am nächsten Tag sogar einen leichten Sonnenbrand.

Zeit

6:30 Buchs
10:20 Alvier
Danach habe ich es ruhiger angehen lassen,
erstmal mehr als 1 Std Pause gemacht.
13:20 Abgelöste Gauschla
14:05 Gauschla
16:20 Girenspitz
19:45 Buchs

Auf Abgelöster, Gauschla und Girenspitz habe ich niemanden getroffen (Auf der Girenspitz würde es da auch schon ganz schön eng werden:-).

Tourengänger: dani_


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