Rundwanderung zu Piz Surgonda Ostgipfel (3196 m) und Muot Cotschen (2864 m)
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Da ich den Piz Julier im Visier hatte/habe und zwei Tage Zeit, ging es darum, einen zweiten interessanten Berg im Oberhalbstein zu finden. Ich habe zwar gesucht, wurde aber nicht fündig, irgendwie. Da habe ich dann gefragt, bei einem der die Gegend kennt, wie seine Hosentasche - kein Wunder, führt er doch auch Tinizong in der Adresse:
Ivo66 war freundlicherweise wieder bereit, mich per Mail zu coachen und empfahl mir (unter Anderen) den Piz Surgonda Ostgipfel. Da hielt mich nichts mehr im Flachland, so schnell wie möglich machte ich mich auf an den Julier!
Kurz vor der Passhöhe (in Richtung Engadin) bietet sich das Hospiz La Veduta als Ausgangspunkt an, für diese Tour in karge, aber um so dramatischere Mondlandschaften, eine Gegend in der die bizarrsten Steinformationen herumstehen, als wäre das da ein Museum dafür. Eine Gegend auch, in der die Farben des Gesteins oft innerhalb weniger Meter von Rosa auf Grün, von Grün auf Schwarz und Schwarz auf Hellbraun wechseln. Der Piz Surgonda ist eigentlich ein klassischer Skitourenberg, ich kann aber mit Nachdruck verkünden, dass er auch ohne Schnee sehr viel hergibt.
Von La Veduta aus geht man auf dem Bergwanderweg mal ein schönes, langes Stück in Richtung Jenatschhütte durchs Val d'Agnel. Man gewinnt etwas an Höhe. Ab ca. 2650 m gilt es dann, den Wanderweg - heute war er stark frequentiert - in die Einsamkeit und Einöde zu verlassen. Wo genau und in welche Richtung ist bei den Fotos dokumentiert. Ist man auf dem Südgrat am Fuss des namenlosen Vorgipfels P. 3160 eingetroffen (kleines Steimanndli), bieten sich zwei Varianten für den Gipfelangriff. Entweder steil geradeaus auf den Vorgipfel und von dort über den Gipfelgrat zum Ziel. Oder man schlängelt sich schräg ansteigend an der Südflanke durch eine steile Schutthalde zum Sattel zwischen Vorgipfel und dem Ostgipfel des Piz Surgonda. Ich habe für den Aufstieg letztere Variante gewählt und das ging auch ganz einfach - weil ich Stöcke dabei hatte. Ohne, würde man wohl auf jeden Schritt einen halben wieder zurückrutschen, denn man tendiert in dem oft recht feingebröselten Schutt zu 'schwimmen'. Vom Sattel aus ist der Gipfel dann in wenigen Minuten einfachen Gehens auf dem Grat erreicht. Wunderbare Aussicht in alle Richtungen, Den Piz Julier mit der Bündner Prominenz im Hintergrund, Tiefblicke in die Mondlandschaft unter einem, Sicht auf die Firnfelder auf der anderen Seite unterhalb Piz Surgondas und des benachbarten Piz d'Agnel.
Hier gäbe es auch einen Übergang zum nur ca. 250 m entfernten Westgipfel. Allerdings scheint mir der sehr scharfe Grat zwischen den Gipfeln extrem schmal und sehr brüchig. Kein Wunder, ist eine knapp sichtbare Trampelspur zu sehen, die vom Ostgipfel weit in die Südflanke hinunter geht und den Grat dann ca. 50 Hm tiefer umgeht. Das scheint die Normalroute für den Übergang zu sein. Ich habe mich auf den Ostgipfel beschränkt, weil ich andere Pläne hatte. Zudem hatte ich auf dem Südgrat beim Steinmanndli vor dem P. 3160 meinen Rucksack deponiert - und ich hatte Hunger!
Im Abstieg konnte ich mir dann nicht verkneifen, den Vorgipfel doch auch noch zu besteigen und somit auf der anderen möglichen Route wieder zu meinem Proviant zu kommen. Würde man P. 3160 nicht besteigen, hätte man glaube ich irgendwie das Gefühl nicht richtig oben gewesen zu sein, obwohl der eigentliche Ostgipfel ja noch 36 m höher ist. Von dieser Seite her ist P. 3160 mit kurzer, leichter und nicht ausgesetzter Kletterei verbunden. Der Abstieg zurück auf den Südgrat ist unproblematisch, wobei auch hier die Stöcke doch sehr gut zum Einsatz kamen.
Statt wie ursprünglich geplant direkt via Fuorcla Alva und Muottin ins Juliertal abzusteigen, baute ich aus Tatendrang spontan noch den fast 'gratis' zu habenden Muot Cotschen in die Tour ein. Das war ein glücklicher Entscheid, denn der Aufstieg auf den vis-à-vis vom Piz Valletta liegenden Spitz hat mir seit langem wieder einmal den Anblick von Edelweiss beschert. Da es inzwischen etwas nieselte, gesellte sich dann weit unter mir im Tal ein breiter Regenbogen zur sonst schon spektakulären Aussicht auf den Piz Julier. Also, wenn man eh schon dort durch kommt, sind die paar Hm eine gute Investition!
Der lange Abstieg entlang der Julia, einem hier glasklaren, wunderschönen Bergbach, kann etwas in die Knie gehen. Befor die Menisken platzen ist allerdings die Julier-Passstrasse erreicht, entlang der man schnell und bequem wieder zurück zum Parkplatz bei La Veduta kommt.
Eine super schöne Tour war das! Bleibt, mich ganz herzlich bei
Ivo66 zu bedanken. Deine Detailbemerkungen zur Route waren dermassen präzise, dass ich davon ausgehen muss, dass Du da oben wirklich jeden Stein kennst - und da hat's bekanntlich viele!

Kurz vor der Passhöhe (in Richtung Engadin) bietet sich das Hospiz La Veduta als Ausgangspunkt an, für diese Tour in karge, aber um so dramatischere Mondlandschaften, eine Gegend in der die bizarrsten Steinformationen herumstehen, als wäre das da ein Museum dafür. Eine Gegend auch, in der die Farben des Gesteins oft innerhalb weniger Meter von Rosa auf Grün, von Grün auf Schwarz und Schwarz auf Hellbraun wechseln. Der Piz Surgonda ist eigentlich ein klassischer Skitourenberg, ich kann aber mit Nachdruck verkünden, dass er auch ohne Schnee sehr viel hergibt.
Von La Veduta aus geht man auf dem Bergwanderweg mal ein schönes, langes Stück in Richtung Jenatschhütte durchs Val d'Agnel. Man gewinnt etwas an Höhe. Ab ca. 2650 m gilt es dann, den Wanderweg - heute war er stark frequentiert - in die Einsamkeit und Einöde zu verlassen. Wo genau und in welche Richtung ist bei den Fotos dokumentiert. Ist man auf dem Südgrat am Fuss des namenlosen Vorgipfels P. 3160 eingetroffen (kleines Steimanndli), bieten sich zwei Varianten für den Gipfelangriff. Entweder steil geradeaus auf den Vorgipfel und von dort über den Gipfelgrat zum Ziel. Oder man schlängelt sich schräg ansteigend an der Südflanke durch eine steile Schutthalde zum Sattel zwischen Vorgipfel und dem Ostgipfel des Piz Surgonda. Ich habe für den Aufstieg letztere Variante gewählt und das ging auch ganz einfach - weil ich Stöcke dabei hatte. Ohne, würde man wohl auf jeden Schritt einen halben wieder zurückrutschen, denn man tendiert in dem oft recht feingebröselten Schutt zu 'schwimmen'. Vom Sattel aus ist der Gipfel dann in wenigen Minuten einfachen Gehens auf dem Grat erreicht. Wunderbare Aussicht in alle Richtungen, Den Piz Julier mit der Bündner Prominenz im Hintergrund, Tiefblicke in die Mondlandschaft unter einem, Sicht auf die Firnfelder auf der anderen Seite unterhalb Piz Surgondas und des benachbarten Piz d'Agnel.
Hier gäbe es auch einen Übergang zum nur ca. 250 m entfernten Westgipfel. Allerdings scheint mir der sehr scharfe Grat zwischen den Gipfeln extrem schmal und sehr brüchig. Kein Wunder, ist eine knapp sichtbare Trampelspur zu sehen, die vom Ostgipfel weit in die Südflanke hinunter geht und den Grat dann ca. 50 Hm tiefer umgeht. Das scheint die Normalroute für den Übergang zu sein. Ich habe mich auf den Ostgipfel beschränkt, weil ich andere Pläne hatte. Zudem hatte ich auf dem Südgrat beim Steinmanndli vor dem P. 3160 meinen Rucksack deponiert - und ich hatte Hunger!
Im Abstieg konnte ich mir dann nicht verkneifen, den Vorgipfel doch auch noch zu besteigen und somit auf der anderen möglichen Route wieder zu meinem Proviant zu kommen. Würde man P. 3160 nicht besteigen, hätte man glaube ich irgendwie das Gefühl nicht richtig oben gewesen zu sein, obwohl der eigentliche Ostgipfel ja noch 36 m höher ist. Von dieser Seite her ist P. 3160 mit kurzer, leichter und nicht ausgesetzter Kletterei verbunden. Der Abstieg zurück auf den Südgrat ist unproblematisch, wobei auch hier die Stöcke doch sehr gut zum Einsatz kamen.
Statt wie ursprünglich geplant direkt via Fuorcla Alva und Muottin ins Juliertal abzusteigen, baute ich aus Tatendrang spontan noch den fast 'gratis' zu habenden Muot Cotschen in die Tour ein. Das war ein glücklicher Entscheid, denn der Aufstieg auf den vis-à-vis vom Piz Valletta liegenden Spitz hat mir seit langem wieder einmal den Anblick von Edelweiss beschert. Da es inzwischen etwas nieselte, gesellte sich dann weit unter mir im Tal ein breiter Regenbogen zur sonst schon spektakulären Aussicht auf den Piz Julier. Also, wenn man eh schon dort durch kommt, sind die paar Hm eine gute Investition!
Der lange Abstieg entlang der Julia, einem hier glasklaren, wunderschönen Bergbach, kann etwas in die Knie gehen. Befor die Menisken platzen ist allerdings die Julier-Passstrasse erreicht, entlang der man schnell und bequem wieder zurück zum Parkplatz bei La Veduta kommt.
Eine super schöne Tour war das! Bleibt, mich ganz herzlich bei

Tourengänger:
rkroebl

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Kommentare (7)