Val di Lodrino – Visghed wie’s geht
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Frank Seeger in www.alpi-ticinesi.ch schreibt: Ferner zweigt bei P.721 ein Pfad nach Bergnauri ab. Wenig nach Durèda folgen links die beiden gut sichtbaren Abzweigungen nach Pronzolo, die sich wenig weiter oben wieder vereinigen. Der Weg scheint in akzeptablem Zustand, wurde aber ebenfalls noch nicht geprüft.
Das hat mich schon lange Zeit beschäftigt. Auch wenn ich Frank keinen Ton davon erzählte. Nun stehe ich in einem meiner Lieblingstäler – dem Val di Lodrino, Hängetal hoch über der Leventina. Wenn die Autobahnraser wüssten, wie schön es hier oben ist….aber zum Glück ist das Tal wenig bekannt, da zu ruppig und zu steil und teils knapp unterhaltene „Wanderwege“. Doch meine Welt.
Und in aller Herrgottsfrühe (damit ich nicht wieder eine Stirnlampentour mache) auf Legri Parkplatz 580m. Nun auf gut erkennbarem Weg hinunter zum Riale zur Brücke Pönn 473m und die verlorenen Höhenmeter effizient nachholend nach Pönn 634m. Nette, neuerstellte Häuser und eine Holzbank für müde Wanderer mit Ausblick ins Tal und auf die imposanten Berge „gleich gegenüber“.
Spitzkurve nach rechts und in den Wald hinein angenehm steigend nach Dureda 892m, auf einer geräumigen Waldwiese gelegen mit Heli Landeplatz anstelle einer Ruine. Kurze Rast mit Ausblick auf „mein“Carugo.
Nun 400m weiter zum zweiten Bacheinschnitt – heute sind die Bäche ausgeprägt dank Regen während der vergangenen Nacht – wo gleich folgend nach links eine imposante Steintreppe gewesen sein muss. Eher einem Steinhaufen gleich. Heute immerhin noch einigermassen begehbar und der Anfang des Weges nach Pronzolo 1213m. Kaum um die erste Kehre und ich glaub’s nicht: Der Weg ist picco-bello herausgeputzt und die wenigen Wiesenabschnitte heraus gemäht! Unterwegs noch eine Quelle, welche aus einem Rohr bestes Wasser hergibt. „huff – huff – huff“ hinter mir. Ein Jagdhund holt mich ein, stellt sich quer vor mich und will flattiert werden. Der Jäger kommt nach. Er besucht seinen Kollegen auf Pronzolo. Und wieder passiert eine Plauderstunde mit Kaffee und Grappa.
Molto grazie per l’ospitalità!
Mit den Angaben der Jäger geht’s weiter nach Scengio delle Vacche 1482m. Der direkte Weg dorthin ist nicht einfach zu finden und auf der neuen LK nicht angegeben, auf der alten jedoch schon. Der Lesende kann sich auf meinem Kartenausschnitt (siehe unten) informieren. Was auffällt, sind die vielen Steintreppchen und –treppen. Das muss ein breiter, schöner Weg gewesen sein. „Strada delle vacche“, wie sie es in der Alpsprache genannt hatten. Nun ein 20 cm breiter „Streifen“ im Unterholz. Ankunft und Essen im Innern der liebevoll renovierten Hütte: Menü 1 mit Schoggiwaffeln.
Der Weg nach Alpe di Pianezzo 1684m ist auf der LK exakt wiedergegeben. Direkt leicht rechts hangwärts beginnt er zusammen mit dem wilden Weg nach Alpe Foch, welcher bald nach rechts sich unter den Felsbändern durchschlängelt. Dorthin habe ich mich dann auch kurz verirrt, da dieser ausgesprochener ist. Mein heutiger Weg führt entschieden steil links hoch und kann sehr gut erkannt werden. Viele Steintritte und recht breit. Alles im Wald. Im oberen Teil eine Felswand rechts umgehend auf die wunderschöne, flache Waldwiese mit den urtümlichen Alpgebäuden. Eines davon scheint ausgebaut zu werden. Präventiv hat sein beherzter Besitzer den Firstbalken gestippert. Wie freue ich mich für jedes gerettete Haus, respektive dessen Steindach!
Zwischen den Gebäuden hindurch vorerst direkt Richtung Cima di Visghet , etwas weiter vorne der linken Flanke entlang. Blasse rotweisse Markierungen, welche mir wie ein guter Witz reinkommen: Dort wo sie nötig wären fehlen sie und dort wo alles paletti ist, scheinen sie noch nachgemalt geworden zu sein. Summasummarum ein nicht leicht zu findender Weg in übersichtlichen Verhältnissen. Sehr zeitraubend. So bin ich nicht unglücklich, aus dem Wald heraus die hübschen herausgeputzten Häuser von Alpe di Visghed 1721m zu erblicken. Dort mache ich statt des Aufstieges der Cima eine ausgedehnte Rast mit Ausblick ins Val Moleno und den oberen Teil des Val di Lodrino. Die Rundsicht ist kaum zu beschreiben: In der Tiefe der Alltag – in der Höhe das Licht. Und für einen Ohrengenuss das Gebimmel der Schafsglöckchen….Sekundenschlaf.
Irgendwann erwache ich und raffe mich zur Heimkehr auf. Der Weg nach Pianascio 1317m beginnt bei den unteren Häuser der Alpe Richtung links unten. Merkpunkt: gelbe Pfähle einer Junglärchen-Einfriedung. Die Schafe haben den Weg sehr sichtbar gemacht. Zu sichtbar. Prompt verpasse ich die Kurve auf 1600m und lande im Gjätt. Ich verzeihe den Schafen. Zurück und hinab. Hier hat es halt keine Markierung – wo sie nützlich wäre. Dank LK finde ich die nicht triviale Routenführung im Wald. Jedenfalls erreiche ich die flache Wiese von Pianascio mit vielen alten, gut erhaltenen Alpgebäuden.
Beim untersten Haus nach links in den Wald hinein beginnt nach der Holzbank auf exponiertem Felsen mit traumatischer Tiefsicht der gut erkennbare Weg nach Bergnauri 1103m. Doch kurz vor Bergnauri ist er überwachsen und die Traverse nach rechts zum Zubringer von Stuello her kann ich nur dank der Karte finden.
Bergnauri kenne ich gut und riskiere deshalb den Abstieg durch seinen spektakulären Weg direkt zum Pt. 721 hinunter. Auf der Höhe Seilbahnstation gegen den Wald und in diesem absteigen, bis dann irgendwann ein Weg quert. Nicht zur Quelle mit Naturbrunnen, sondern auf gleicher Höhe nach links hinaus auf die Rippe, um diese herum und siehe da: Über einer Felswand führ der Weg in den Graben hinein. Sehr ungepflegter und schwer zu findender Pfad meist an der linken Kante unter den hohen Felsabschüssen hindurch und hinunter….hinunter….hinunter. Auf 780m verlässt er den Canon nach links und führt zum Talweg.
Nun schlendere ich gemütlich nach Pönn 634m, etwas abgekämpft zur Brücke Pönn 473m hinunter und wieder zum Legri Parkplatz 580m hinauf.
Bald bin ich wieder hier.
Promesso!
Das hat mich schon lange Zeit beschäftigt. Auch wenn ich Frank keinen Ton davon erzählte. Nun stehe ich in einem meiner Lieblingstäler – dem Val di Lodrino, Hängetal hoch über der Leventina. Wenn die Autobahnraser wüssten, wie schön es hier oben ist….aber zum Glück ist das Tal wenig bekannt, da zu ruppig und zu steil und teils knapp unterhaltene „Wanderwege“. Doch meine Welt.
Und in aller Herrgottsfrühe (damit ich nicht wieder eine Stirnlampentour mache) auf Legri Parkplatz 580m. Nun auf gut erkennbarem Weg hinunter zum Riale zur Brücke Pönn 473m und die verlorenen Höhenmeter effizient nachholend nach Pönn 634m. Nette, neuerstellte Häuser und eine Holzbank für müde Wanderer mit Ausblick ins Tal und auf die imposanten Berge „gleich gegenüber“.
Spitzkurve nach rechts und in den Wald hinein angenehm steigend nach Dureda 892m, auf einer geräumigen Waldwiese gelegen mit Heli Landeplatz anstelle einer Ruine. Kurze Rast mit Ausblick auf „mein“Carugo.
Nun 400m weiter zum zweiten Bacheinschnitt – heute sind die Bäche ausgeprägt dank Regen während der vergangenen Nacht – wo gleich folgend nach links eine imposante Steintreppe gewesen sein muss. Eher einem Steinhaufen gleich. Heute immerhin noch einigermassen begehbar und der Anfang des Weges nach Pronzolo 1213m. Kaum um die erste Kehre und ich glaub’s nicht: Der Weg ist picco-bello herausgeputzt und die wenigen Wiesenabschnitte heraus gemäht! Unterwegs noch eine Quelle, welche aus einem Rohr bestes Wasser hergibt. „huff – huff – huff“ hinter mir. Ein Jagdhund holt mich ein, stellt sich quer vor mich und will flattiert werden. Der Jäger kommt nach. Er besucht seinen Kollegen auf Pronzolo. Und wieder passiert eine Plauderstunde mit Kaffee und Grappa.
Molto grazie per l’ospitalità!
Mit den Angaben der Jäger geht’s weiter nach Scengio delle Vacche 1482m. Der direkte Weg dorthin ist nicht einfach zu finden und auf der neuen LK nicht angegeben, auf der alten jedoch schon. Der Lesende kann sich auf meinem Kartenausschnitt (siehe unten) informieren. Was auffällt, sind die vielen Steintreppchen und –treppen. Das muss ein breiter, schöner Weg gewesen sein. „Strada delle vacche“, wie sie es in der Alpsprache genannt hatten. Nun ein 20 cm breiter „Streifen“ im Unterholz. Ankunft und Essen im Innern der liebevoll renovierten Hütte: Menü 1 mit Schoggiwaffeln.
Der Weg nach Alpe di Pianezzo 1684m ist auf der LK exakt wiedergegeben. Direkt leicht rechts hangwärts beginnt er zusammen mit dem wilden Weg nach Alpe Foch, welcher bald nach rechts sich unter den Felsbändern durchschlängelt. Dorthin habe ich mich dann auch kurz verirrt, da dieser ausgesprochener ist. Mein heutiger Weg führt entschieden steil links hoch und kann sehr gut erkannt werden. Viele Steintritte und recht breit. Alles im Wald. Im oberen Teil eine Felswand rechts umgehend auf die wunderschöne, flache Waldwiese mit den urtümlichen Alpgebäuden. Eines davon scheint ausgebaut zu werden. Präventiv hat sein beherzter Besitzer den Firstbalken gestippert. Wie freue ich mich für jedes gerettete Haus, respektive dessen Steindach!
Zwischen den Gebäuden hindurch vorerst direkt Richtung Cima di Visghet , etwas weiter vorne der linken Flanke entlang. Blasse rotweisse Markierungen, welche mir wie ein guter Witz reinkommen: Dort wo sie nötig wären fehlen sie und dort wo alles paletti ist, scheinen sie noch nachgemalt geworden zu sein. Summasummarum ein nicht leicht zu findender Weg in übersichtlichen Verhältnissen. Sehr zeitraubend. So bin ich nicht unglücklich, aus dem Wald heraus die hübschen herausgeputzten Häuser von Alpe di Visghed 1721m zu erblicken. Dort mache ich statt des Aufstieges der Cima eine ausgedehnte Rast mit Ausblick ins Val Moleno und den oberen Teil des Val di Lodrino. Die Rundsicht ist kaum zu beschreiben: In der Tiefe der Alltag – in der Höhe das Licht. Und für einen Ohrengenuss das Gebimmel der Schafsglöckchen….Sekundenschlaf.
Irgendwann erwache ich und raffe mich zur Heimkehr auf. Der Weg nach Pianascio 1317m beginnt bei den unteren Häuser der Alpe Richtung links unten. Merkpunkt: gelbe Pfähle einer Junglärchen-Einfriedung. Die Schafe haben den Weg sehr sichtbar gemacht. Zu sichtbar. Prompt verpasse ich die Kurve auf 1600m und lande im Gjätt. Ich verzeihe den Schafen. Zurück und hinab. Hier hat es halt keine Markierung – wo sie nützlich wäre. Dank LK finde ich die nicht triviale Routenführung im Wald. Jedenfalls erreiche ich die flache Wiese von Pianascio mit vielen alten, gut erhaltenen Alpgebäuden.
Beim untersten Haus nach links in den Wald hinein beginnt nach der Holzbank auf exponiertem Felsen mit traumatischer Tiefsicht der gut erkennbare Weg nach Bergnauri 1103m. Doch kurz vor Bergnauri ist er überwachsen und die Traverse nach rechts zum Zubringer von Stuello her kann ich nur dank der Karte finden.
Bergnauri kenne ich gut und riskiere deshalb den Abstieg durch seinen spektakulären Weg direkt zum Pt. 721 hinunter. Auf der Höhe Seilbahnstation gegen den Wald und in diesem absteigen, bis dann irgendwann ein Weg quert. Nicht zur Quelle mit Naturbrunnen, sondern auf gleicher Höhe nach links hinaus auf die Rippe, um diese herum und siehe da: Über einer Felswand führ der Weg in den Graben hinein. Sehr ungepflegter und schwer zu findender Pfad meist an der linken Kante unter den hohen Felsabschüssen hindurch und hinunter….hinunter….hinunter. Auf 780m verlässt er den Canon nach links und führt zum Talweg.
Nun schlendere ich gemütlich nach Pönn 634m, etwas abgekämpft zur Brücke Pönn 473m hinunter und wieder zum Legri Parkplatz 580m hinauf.
Bald bin ich wieder hier.
Promesso!
Tourengänger:
Seeger

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