VAL DI LODRINO – Sentiero Alto della Valle Teil II
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Valllone! – ich ahnte es und moblisierte alle meine Kollegen. Von Unmöglich über Warum bis zur Anleitung erhielt ich sehr unterschiedliche Antworten. Und diese 1 ½ km machten mir schliesslich einen Strich durch die Rechnung „meines“ Sentiero Alto della Valle. Oder etwa nicht? Ich sah vage Wegspuren entlang des kritischen Hanges. Sogar 100m höher, als ich mit dem Swissmap „errechnet“ („gepröblet“) habe. Und schon wieder eine Unvollendete im Val di Lodrino! Wie lange geht es dieses Mal? Carugo hat EIN Jahr gedauert.
Guten Morgen Val di Lodrino! Mein Ziel ist Alpe dei Laghetti auf dem direktesten Weg zu erreichen und dort den Teil I http://www.hikr.org/tour/post28893.html fortzusetzen. Unterhalb des Parkplatzes Legri Pt. 580 befindet sich eine neue Brücke, welche auf der LK (noch) nicht eingezeichnet ist. Zu dieser steige ich hinab und nehme den Gegenhang. Wie erschrecke ich, als mich ein jüngerer Pilzsammler überholt. Er soll die einzige Person sein, welche ich in zwei Tagen antreffe. Routinemässig zweige ich bei Pönn gegen rechts ab und folge den mir schon heimisch gewordenen weg ins Val di Lodrino hinein. Die Bäche führen immer noch viel Wasser. Vor 10 Tagen hatte es ausgiebig geregnet. Jedoch sind jetzt die Steine mindestens trocken. Die letzte Schlitterpartie ist mir noch gut in Erinnerung. Bei Dureda 892m vorbei und durch die Gräben hinein und hinaus bis zum Sprügh di Sprüera (T3+). Sieht schlimmer aus als sie ist. Step by Step! Ich tauche ins Val di Drosina ein. Bei der Alpe Nuovo ein kleiner Halt. Nach wenigen Minuten erscheint die Brücke über die Drosina,Ponte sul riale Drosina 1024m, welche im Vergleich zu den anschliessenden Wegen sich feudal ausnimmt. Auf der Gegenseite – 10 m weiter oben im Wald – befindet sich eine Verzweigung: Nach links geht es nach Drosina di Sotto, geradeaus im Zick-Zack steil hinauf zur Alpe Verzasca 1643m, respektive Alpe dei Laghetti. Überall Pilze! Offensichtlich sind die von der Gross-Schar aus dem Süden zu weit weg. Ich kenne sie leider noch nicht. Jedes Mal nehme ich mir vor, im Winter einmal ein Pilzbuch zu studieren. Essen tu ich sie nämlich gerne. Auf 1380m Höhe fehlt ein Stück Weg. Umgehung unten oder oben. Weiter nicht schlimm. In Alpe Vercasca besuche ich die Selbstversorgerhütte. Sehr gut eingerichtet und sauber. Kleiner Eintrag „in passaggio“ und stolz www.seeger.hikr.org !!! Auf dem Gasherd bereite ich mir eine Suppe. Dazu das vorgezogene Menü 1 mit Zimtguetsli.
Geradeaus, nicht links, geht’s weiter. Der direkte Weg ist eindeutig weniger mühsam. Wie wohltuend die von Zeit zu Zeit hervorguckende Sonne. Ich nähere mich der Bergkette, auf welcher die Via Alta Verzasca verläuft. Wieder bin ich überrascht von der Abgeschiedenheit der Alpe dei Laghetti 1947m. Wieder eine Selbstversorgerhütte. Weniger bequem, aber unglaublich schön gelegen. Das Seelein. Die glänzenden Flanken des Poncione dei Laghetti. Vom Hüttenbänklein sehe ich den Weiterweg, welcher zuerst bei der Quellfassung einen Besuch macht.
Kurzer Bummel durch die vielen zerfallenen Alphütten. Stolz trotzen die gekonnt geschichteten Steinmauern den Unbill der Natur. Die Schwachstelle dieser traditionellen Bauweise ist das Gebälk. Werden die Steindächer undicht, faulen die Balken und das Dach stürzt ein.
Nun steige ich zur Quellfassung auf und in der gleichen Richtung weiter. Die Qualität des Weges nimmt mit jedem Meter ab. So quäle ich mich durch Geröllhalden und niederes Gestrüpp auf den Grat (LK nützlich). HIMMELSLEITER. Der höchste Punkt des (geplanten) Sentiero Alto: 2090m! Oder anschaulicher: 1800m über Lodrino! (Verglichen mit dem Engadin wäre ich jetzt auf dem Piz Morteratsch). So himmlisch wie der Grat – so höllisch der Abstieg zur Rifugio Alpe di Picoll 1997m. Bei nassen Verhältnissen kritisch. Dabei ist sie ja gleich da unten. Gut sichtbar. Immer wieder verliere ich den Weg und lande im Dickicht oder den Felsen. Die Hütten sind bergseits durch ein Blockfeld „gut geschützt“. Ich turne durch diese hindurch und konstatiere unten, dass ich ZU WEIT RECHTS abgekommen bin. Der Weg folgt der Rippe VOR der Geröllhalde und geht die Hütten ganz unten von links an.
Mich erwartet eine allerschönste Selbstversorgerhütte auf einem Felsvorsprung mit toller Aussicht. Quasi ein Doppelschlafzimmer. Hat nämlich nur zwei Bettstätten. Alles sauber, neu, praktisch. 5°C und das Beil und die Säge sind unauffindbar. Rezept: Man nehme zwei grosse Steine und lege sie in einem Abstand von 30cm. Holz darüber. Statt dem Beil eine spitzige Steinplatte von etwa 10kg heruntersausen lassen. Achtung auf Körper und Brille. Gibt das ein Knall! Und ein zweiter..und..und. Und ich habe meine warme Hütte. Warmes Nachtessen. Heisser Tee. Zwei Bierchen. Diese kalt.Grazie mille per tutto! Ob ich morgen die „Schlüsselstelle“ angehen soll? Tiefschlaf.
Beim ersten Sonnenschein bin ich bereit. Den „Weg“ finde ich horizontal durch die Geröllhalde, dem Wasserschlauch entlang ist schon zu hoch. Beginnt ja gut. Also weiter nach unten, dann horizontal. Und da habe ich ihn. Jetzt ausgeprägt und bald steil abfallend gegen die Rifugio Alpe Piotta 1781m. Und wieder verloren. Es ist ein Elend, sich durch die Erlen kämpfen zu müssen. Aber was zählt: Ich erreiche das Ziel. Selbstversorgerhütte, sanft renoviert laut einem Kenner. ES IST DIES DIE EINDRÜCKLICHSTE ALP IM GANZEN TAL. Viele Zeugen menschlichen Wirkens mit Inschriften ehemaliger Älpler, Fotos von Besuchern in den Dreissiger- bis Fünfzigerjahren. Dennoch nicht museal: Motortrimmer, Gasherd, gespaltenes Holz, gut unterhalten.
Mein Wunschweg beginnt direkt unterhalb der Hütten und quert den steilen Hang Richtung Drosina di Sopra. Nicht nur eine Schuhnummer zu gross für mich. Ich entscheide mich, abzusteigen. Der alte Weg nach Alpe di Drosina di sotto 1265m ist auf der neuen LK nicht verzeichnet. Aber er existiert, dazu herausgemäht und bis zum untersten Teil klar sichtbar. Und das ist die Hauptsache. Genial angelegt führt er mich zur Alp hinunter, welche durch die Unwetter von 2003 zur Unkenntlichkeit überschwemmt wurde. Hier sucht man sich den Weg selber durch das Bachbett. Gerade noch die Häuser sind erhalten. Ein Wunder. Privathütten.
Hier könnte ich auf Drosina di sopra aufsteigen. Aber dies kombiniere ich mit Teil III.
Auf dem Ausläufer des Nordgrates des Poncione di Piotta erkenne ich einen Weg durch die Felsgesimse auf 1600m. Ich plante ihn auf 1500m.
Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.
Guten Morgen Val di Lodrino! Mein Ziel ist Alpe dei Laghetti auf dem direktesten Weg zu erreichen und dort den Teil I http://www.hikr.org/tour/post28893.html fortzusetzen. Unterhalb des Parkplatzes Legri Pt. 580 befindet sich eine neue Brücke, welche auf der LK (noch) nicht eingezeichnet ist. Zu dieser steige ich hinab und nehme den Gegenhang. Wie erschrecke ich, als mich ein jüngerer Pilzsammler überholt. Er soll die einzige Person sein, welche ich in zwei Tagen antreffe. Routinemässig zweige ich bei Pönn gegen rechts ab und folge den mir schon heimisch gewordenen weg ins Val di Lodrino hinein. Die Bäche führen immer noch viel Wasser. Vor 10 Tagen hatte es ausgiebig geregnet. Jedoch sind jetzt die Steine mindestens trocken. Die letzte Schlitterpartie ist mir noch gut in Erinnerung. Bei Dureda 892m vorbei und durch die Gräben hinein und hinaus bis zum Sprügh di Sprüera (T3+). Sieht schlimmer aus als sie ist. Step by Step! Ich tauche ins Val di Drosina ein. Bei der Alpe Nuovo ein kleiner Halt. Nach wenigen Minuten erscheint die Brücke über die Drosina,Ponte sul riale Drosina 1024m, welche im Vergleich zu den anschliessenden Wegen sich feudal ausnimmt. Auf der Gegenseite – 10 m weiter oben im Wald – befindet sich eine Verzweigung: Nach links geht es nach Drosina di Sotto, geradeaus im Zick-Zack steil hinauf zur Alpe Verzasca 1643m, respektive Alpe dei Laghetti. Überall Pilze! Offensichtlich sind die von der Gross-Schar aus dem Süden zu weit weg. Ich kenne sie leider noch nicht. Jedes Mal nehme ich mir vor, im Winter einmal ein Pilzbuch zu studieren. Essen tu ich sie nämlich gerne. Auf 1380m Höhe fehlt ein Stück Weg. Umgehung unten oder oben. Weiter nicht schlimm. In Alpe Vercasca besuche ich die Selbstversorgerhütte. Sehr gut eingerichtet und sauber. Kleiner Eintrag „in passaggio“ und stolz www.seeger.hikr.org !!! Auf dem Gasherd bereite ich mir eine Suppe. Dazu das vorgezogene Menü 1 mit Zimtguetsli.
Geradeaus, nicht links, geht’s weiter. Der direkte Weg ist eindeutig weniger mühsam. Wie wohltuend die von Zeit zu Zeit hervorguckende Sonne. Ich nähere mich der Bergkette, auf welcher die Via Alta Verzasca verläuft. Wieder bin ich überrascht von der Abgeschiedenheit der Alpe dei Laghetti 1947m. Wieder eine Selbstversorgerhütte. Weniger bequem, aber unglaublich schön gelegen. Das Seelein. Die glänzenden Flanken des Poncione dei Laghetti. Vom Hüttenbänklein sehe ich den Weiterweg, welcher zuerst bei der Quellfassung einen Besuch macht.
Kurzer Bummel durch die vielen zerfallenen Alphütten. Stolz trotzen die gekonnt geschichteten Steinmauern den Unbill der Natur. Die Schwachstelle dieser traditionellen Bauweise ist das Gebälk. Werden die Steindächer undicht, faulen die Balken und das Dach stürzt ein.
Nun steige ich zur Quellfassung auf und in der gleichen Richtung weiter. Die Qualität des Weges nimmt mit jedem Meter ab. So quäle ich mich durch Geröllhalden und niederes Gestrüpp auf den Grat (LK nützlich). HIMMELSLEITER. Der höchste Punkt des (geplanten) Sentiero Alto: 2090m! Oder anschaulicher: 1800m über Lodrino! (Verglichen mit dem Engadin wäre ich jetzt auf dem Piz Morteratsch). So himmlisch wie der Grat – so höllisch der Abstieg zur Rifugio Alpe di Picoll 1997m. Bei nassen Verhältnissen kritisch. Dabei ist sie ja gleich da unten. Gut sichtbar. Immer wieder verliere ich den Weg und lande im Dickicht oder den Felsen. Die Hütten sind bergseits durch ein Blockfeld „gut geschützt“. Ich turne durch diese hindurch und konstatiere unten, dass ich ZU WEIT RECHTS abgekommen bin. Der Weg folgt der Rippe VOR der Geröllhalde und geht die Hütten ganz unten von links an.
Mich erwartet eine allerschönste Selbstversorgerhütte auf einem Felsvorsprung mit toller Aussicht. Quasi ein Doppelschlafzimmer. Hat nämlich nur zwei Bettstätten. Alles sauber, neu, praktisch. 5°C und das Beil und die Säge sind unauffindbar. Rezept: Man nehme zwei grosse Steine und lege sie in einem Abstand von 30cm. Holz darüber. Statt dem Beil eine spitzige Steinplatte von etwa 10kg heruntersausen lassen. Achtung auf Körper und Brille. Gibt das ein Knall! Und ein zweiter..und..und. Und ich habe meine warme Hütte. Warmes Nachtessen. Heisser Tee. Zwei Bierchen. Diese kalt.Grazie mille per tutto! Ob ich morgen die „Schlüsselstelle“ angehen soll? Tiefschlaf.
Beim ersten Sonnenschein bin ich bereit. Den „Weg“ finde ich horizontal durch die Geröllhalde, dem Wasserschlauch entlang ist schon zu hoch. Beginnt ja gut. Also weiter nach unten, dann horizontal. Und da habe ich ihn. Jetzt ausgeprägt und bald steil abfallend gegen die Rifugio Alpe Piotta 1781m. Und wieder verloren. Es ist ein Elend, sich durch die Erlen kämpfen zu müssen. Aber was zählt: Ich erreiche das Ziel. Selbstversorgerhütte, sanft renoviert laut einem Kenner. ES IST DIES DIE EINDRÜCKLICHSTE ALP IM GANZEN TAL. Viele Zeugen menschlichen Wirkens mit Inschriften ehemaliger Älpler, Fotos von Besuchern in den Dreissiger- bis Fünfzigerjahren. Dennoch nicht museal: Motortrimmer, Gasherd, gespaltenes Holz, gut unterhalten.
Mein Wunschweg beginnt direkt unterhalb der Hütten und quert den steilen Hang Richtung Drosina di Sopra. Nicht nur eine Schuhnummer zu gross für mich. Ich entscheide mich, abzusteigen. Der alte Weg nach Alpe di Drosina di sotto 1265m ist auf der neuen LK nicht verzeichnet. Aber er existiert, dazu herausgemäht und bis zum untersten Teil klar sichtbar. Und das ist die Hauptsache. Genial angelegt führt er mich zur Alp hinunter, welche durch die Unwetter von 2003 zur Unkenntlichkeit überschwemmt wurde. Hier sucht man sich den Weg selber durch das Bachbett. Gerade noch die Häuser sind erhalten. Ein Wunder. Privathütten.
Hier könnte ich auf Drosina di sopra aufsteigen. Aber dies kombiniere ich mit Teil III.
Auf dem Ausläufer des Nordgrates des Poncione di Piotta erkenne ich einen Weg durch die Felsgesimse auf 1600m. Ich plante ihn auf 1500m.
Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.
Tourengänger:
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