Beesi Bärgli (2740 m) via Glecksteinhütte SAC (2317 m)
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Auszeit
Um die Gedanken an die Arbeit mal beiseite schieben zu können, reiste ich im Frühsommer 2005 spontan nach Grindelwald. Zwei Tage zuvor hatte ich auf der Homepage der Glecksteinhütte die Wanderung zum Beesi Bärgli für mich entdeckt. Da an jenem Wochenende perfektes Wetter vorausgesagt war, stand einem Kurzurlaub nichts mehr im Wege und ich startete bereits am nächsten Tag Richtung Süden.
Der Marder von Gletschersand
Freitags traf ich in Grindelwald erst gegen Mitternacht ein. Da ich nicht mehr an diverse Hoteltüren klopfen wollte, entschied ich mich für eine kurze Nachtruhe im Auto. Morgen sollte es recht früh Richtung Glecksteinhütte los gehen. Kurz vor dem Einschlafen wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes wieder wach gerüttelt. Irgend etwas rumpelte unter dem Auto herum um brachte dieses sogar leicht ins schwanken. Ich drehte den Zündschlüsse und ließ kurz den Motor an. Plötzlich tauchte der Übeltäter vor meinem Wagen auf. Ein Steinmarder. Doch anstatt direkt die Flucht zu ergreifen, sprang er auf die Motorhaube, lief danach über das Autodach und rutschte anschließend über die Heckscheibe wieder zu Boden. Zum Schluss sah ich das Tier dann nur noch im roten Bremslicht in den Wald von Gletschersand verschwinden. Na da gehörte er schließlich auch hin. Der Rest der Nacht verlief dann für mich und vermutlich auch für den Marder strörungsfrei.
Aufstieg zur Hütte
Noch vor Sonnenaufgang startete ich den Aufstieg über den markierten Wanderweg zur Glecksteinhütte. Viel war im dämmrigen Halbdunkel noch nicht zu sehen. Da ich diese Tour als Flachländer sozusagen von 0 auf 100 angegangen bin, stieg ich recht langsam auf und erreichte nach ein paar Stunden die Glecksteinhütte im schönsten Morgenlicht. Die Fahne vor der Hütte hing schlaff am Mast herunter. Windstille. Die Wetterprognosen hatten nicht zu viel versprochen. Es sollte ein super Sommertag werden. Bereits von hier wirkte der Obere Grindelwaldgletscher mit seinen Eisbrüchen recht eindrucksvoll. Genau in dieses eisige Landschaftsbild führt die Route zum Beesi Bärgli, welche den Normalzustieg zum Gletscher vermittel.
Weiterweg zum Beesi Bärgli
Auf meiner alten LK ist der Weg zum Beesi Bärgli nicht eingezeichnet. Er verläuft von der Hütte zunächst in östlicher Richtung ca. entlang der 2300 m Höhenlinie. Dann muss eine Schlucht gequert werden. Hier halfen ein paar kurze Drahtseile und soweit ich mich erinnern kann auch eine Leiter über die ausgesetzten Stellen hinweg (T4). Bis hinter der Schlucht war der Weg noch klar ersichtlich. Ab hier waren jedoch die weiterführenden Schutthalden hinauf Richtung Beesi Bärgli überwiegend noch schneebedeckt. Aber kleinere und größere Steinmänner zeigten eindeutig die Richtung an. Etwas unterhalb des Gletscherbeginns wähnte ich mich am Ziel, war mir aber nicht wirklich sicher. Das Beesi Bärgli ist kein bestimmter, in meiner LK eindeutig definierter Punkt, sondern vielmehr die Bezeichnung der Felsen und Schutthalden westlich unterhalb des Oberen Grindelwaldgletschers. Um diesen auch tatsächlich zu erreichen, stieg ich zum Schluss noch ein steiles aber mit gutem Trittfirn gefülltes Couloir hinauf. Danach noch ein paar Schritte weiter hoch im Firn. Wo ich dann ganz genau war, kann ich nicht mit absluter Sicherheit sagen. Ich hoffe, mein erstellter Wegpunkt "Beesi Bärgli" triffts ungefähr.
Eindrücke
Das Schaustück auf dem gesamten Weg von der Hütte bis hier oben war natürlich das Eis des Oberen Grindelwaldgeltschers mit den darüber aufragenden Gipfeln. Allen voran das nahe von hier eisgepanzert wirkenden Schreckhorn. Interressant, wie dieser Bilderbuchviertausender nach Nordwesten über Nässihorn, Kleines Schreckhorn, Gwächta, Ankenbälli bis zum Mättenberg abfällt. Auch die arktisch anmutenden Blicke von hier Richtung Lauteraarsattel sind beeindruckend. Eine einmalig schöne hochalpine Umgebung eben auch für Bergwanderer.
Abstieg
Nach einem ausgiebigen Sonnenbad mit Lichtschutzfaktor 50 stieg ich wieder die Firnrinne hinunter. Der Schnee war mittlerweile aufgeweicht und teilweise war die Angelegenheit doch recht rutschig. Volle Konzentration war daher geboten. Von rechts plätscherten kleine Schmelzwasserbäche die Felsen in Form von Miniwasserfällen hinunter. Wieder bei der Schlucht angekommen war auch dort alles bereits recht nass und glitschig. Die Versicherung waren hier also nicht umsonst montiert. Nach Überwindung dieses Wegabschnitts erreichte ich wieder die Hütte. Dort pausierte ich nochmal ausgiebig. Mittlerweile war es ein richtig heißer Sommertag geworden. Beim Abstieg ins Tal freute ich mich deshalb schon auf die kurze Abkühlung am Wyssbach, der als kleiner Wasserfall den Weg quert. An diesem Tag war´s eine willkommene Erfrischung.
Fazit:
Müde und kaputt aber total happy wegen der tollen Tour hatte ich abends im Hotel alle Gedanken an die Arbeit längst vergessen. Ein zugegeben etwas aufwändiger aber erlolgreicher Weg mal abzuschalten. Der Marder hatte meinem Wagen übrigens auch keine bleibenden Schäden zugefügt.
Hinweis
Die lange anstrengende Bergwanderung hinauf zum Eis des Oberen Grindelwaldgletschers hinterlässt Eindruck. Zum Aufteilen der Tour auf zwei Tage oder zum Pausieren bietet sich die ideal gelegene Glecksteinhütte an.
Um die Gedanken an die Arbeit mal beiseite schieben zu können, reiste ich im Frühsommer 2005 spontan nach Grindelwald. Zwei Tage zuvor hatte ich auf der Homepage der Glecksteinhütte die Wanderung zum Beesi Bärgli für mich entdeckt. Da an jenem Wochenende perfektes Wetter vorausgesagt war, stand einem Kurzurlaub nichts mehr im Wege und ich startete bereits am nächsten Tag Richtung Süden.
Der Marder von Gletschersand
Freitags traf ich in Grindelwald erst gegen Mitternacht ein. Da ich nicht mehr an diverse Hoteltüren klopfen wollte, entschied ich mich für eine kurze Nachtruhe im Auto. Morgen sollte es recht früh Richtung Glecksteinhütte los gehen. Kurz vor dem Einschlafen wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes wieder wach gerüttelt. Irgend etwas rumpelte unter dem Auto herum um brachte dieses sogar leicht ins schwanken. Ich drehte den Zündschlüsse und ließ kurz den Motor an. Plötzlich tauchte der Übeltäter vor meinem Wagen auf. Ein Steinmarder. Doch anstatt direkt die Flucht zu ergreifen, sprang er auf die Motorhaube, lief danach über das Autodach und rutschte anschließend über die Heckscheibe wieder zu Boden. Zum Schluss sah ich das Tier dann nur noch im roten Bremslicht in den Wald von Gletschersand verschwinden. Na da gehörte er schließlich auch hin. Der Rest der Nacht verlief dann für mich und vermutlich auch für den Marder strörungsfrei.
Aufstieg zur Hütte
Noch vor Sonnenaufgang startete ich den Aufstieg über den markierten Wanderweg zur Glecksteinhütte. Viel war im dämmrigen Halbdunkel noch nicht zu sehen. Da ich diese Tour als Flachländer sozusagen von 0 auf 100 angegangen bin, stieg ich recht langsam auf und erreichte nach ein paar Stunden die Glecksteinhütte im schönsten Morgenlicht. Die Fahne vor der Hütte hing schlaff am Mast herunter. Windstille. Die Wetterprognosen hatten nicht zu viel versprochen. Es sollte ein super Sommertag werden. Bereits von hier wirkte der Obere Grindelwaldgletscher mit seinen Eisbrüchen recht eindrucksvoll. Genau in dieses eisige Landschaftsbild führt die Route zum Beesi Bärgli, welche den Normalzustieg zum Gletscher vermittel.
Weiterweg zum Beesi Bärgli
Auf meiner alten LK ist der Weg zum Beesi Bärgli nicht eingezeichnet. Er verläuft von der Hütte zunächst in östlicher Richtung ca. entlang der 2300 m Höhenlinie. Dann muss eine Schlucht gequert werden. Hier halfen ein paar kurze Drahtseile und soweit ich mich erinnern kann auch eine Leiter über die ausgesetzten Stellen hinweg (T4). Bis hinter der Schlucht war der Weg noch klar ersichtlich. Ab hier waren jedoch die weiterführenden Schutthalden hinauf Richtung Beesi Bärgli überwiegend noch schneebedeckt. Aber kleinere und größere Steinmänner zeigten eindeutig die Richtung an. Etwas unterhalb des Gletscherbeginns wähnte ich mich am Ziel, war mir aber nicht wirklich sicher. Das Beesi Bärgli ist kein bestimmter, in meiner LK eindeutig definierter Punkt, sondern vielmehr die Bezeichnung der Felsen und Schutthalden westlich unterhalb des Oberen Grindelwaldgletschers. Um diesen auch tatsächlich zu erreichen, stieg ich zum Schluss noch ein steiles aber mit gutem Trittfirn gefülltes Couloir hinauf. Danach noch ein paar Schritte weiter hoch im Firn. Wo ich dann ganz genau war, kann ich nicht mit absluter Sicherheit sagen. Ich hoffe, mein erstellter Wegpunkt "Beesi Bärgli" triffts ungefähr.
Eindrücke
Das Schaustück auf dem gesamten Weg von der Hütte bis hier oben war natürlich das Eis des Oberen Grindelwaldgeltschers mit den darüber aufragenden Gipfeln. Allen voran das nahe von hier eisgepanzert wirkenden Schreckhorn. Interressant, wie dieser Bilderbuchviertausender nach Nordwesten über Nässihorn, Kleines Schreckhorn, Gwächta, Ankenbälli bis zum Mättenberg abfällt. Auch die arktisch anmutenden Blicke von hier Richtung Lauteraarsattel sind beeindruckend. Eine einmalig schöne hochalpine Umgebung eben auch für Bergwanderer.
Abstieg
Nach einem ausgiebigen Sonnenbad mit Lichtschutzfaktor 50 stieg ich wieder die Firnrinne hinunter. Der Schnee war mittlerweile aufgeweicht und teilweise war die Angelegenheit doch recht rutschig. Volle Konzentration war daher geboten. Von rechts plätscherten kleine Schmelzwasserbäche die Felsen in Form von Miniwasserfällen hinunter. Wieder bei der Schlucht angekommen war auch dort alles bereits recht nass und glitschig. Die Versicherung waren hier also nicht umsonst montiert. Nach Überwindung dieses Wegabschnitts erreichte ich wieder die Hütte. Dort pausierte ich nochmal ausgiebig. Mittlerweile war es ein richtig heißer Sommertag geworden. Beim Abstieg ins Tal freute ich mich deshalb schon auf die kurze Abkühlung am Wyssbach, der als kleiner Wasserfall den Weg quert. An diesem Tag war´s eine willkommene Erfrischung.
Fazit:
Müde und kaputt aber total happy wegen der tollen Tour hatte ich abends im Hotel alle Gedanken an die Arbeit längst vergessen. Ein zugegeben etwas aufwändiger aber erlolgreicher Weg mal abzuschalten. Der Marder hatte meinem Wagen übrigens auch keine bleibenden Schäden zugefügt.
Hinweis
Die lange anstrengende Bergwanderung hinauf zum Eis des Oberen Grindelwaldgletschers hinterlässt Eindruck. Zum Aufteilen der Tour auf zwei Tage oder zum Pausieren bietet sich die ideal gelegene Glecksteinhütte an.
Tourengänger:
morphine

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