Sulz rund um Sent's Hausberge Piz & Fil Spadla und Piz Soèr


Publiziert von 360 Pro , 10. Mai 2012 um 21:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum: 9 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Tasna Gruppe   CH-GR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Sent
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Scuol-Tarasp

Wenn ich heute schon die geplante "grosse Tour" mit Omega3 wegen unsicherem Wetter nicht durchführen konnte, sollte als "Entschädigung" wenigsten eine Omega3-Tour herhalten. Vor genau einer Woche hat er eine Schneeschuhtour im Unterengadin vorgelegt, welche mich ebenfalls interessierte, insbesondere da das Wetter für diese Region einigermassen Gutes versprach.

Mein Ausgangspunkt ist cff logo Sent, posta, von dort wandere ich durchs schmucke Dörfchen dem markierten Weg entlang bergwärts. Über die offenen Wiesenhänge des Marièrs laufe ich dem Kiessträsschen und später Wanderweg entlang bis kurz vor Prümaran Pra San Flurin. Dort steche ich direkt den Hang hoch zum Mot da Set Mezdis von wo aus ich einen ersten Blick ins Vals Sinistra werfen kann. Das Wetter kooperiert erfreulicherweise äusserst gut!

Von hier nun folge ich mehr oder weniger strikt dem Grat. Bis zum P. 2498 geht es gut ohne Schneeschuhe, danach sind sie jedoch Pflicht. Der Schnee ist zwar ziemlich weich, manchmal sinke ich unangenehm tief ein, die Stollenbildung ist leider auch nicht abzuwenden, aber alles in allem geht es doch ganz ordentlich vorwärts. Der Grat bietet keine allzu grossen Schwierigkeiten, ist aber ab und zu doch recht steil. Vor P. 2759 stellt sich ein felsiger, steiler und relativ ausgesetzter Aufschwung in die Quere, welche ich aber dank im Fels montierten Ketten gut überwinden kann und kurz darauf stehe ich auf dem Gipfel des Piz Spadla.

Von hier geht es weiter in westlicher Richtung über den Grat zum etwas höheren Fil Spadla mit "Gipfelstange". Der Abstieg Richtung P. 2868 ist problemlos und der "Gipfelkopf" des P. 2754 wird etwas ausgesetzt links umgangen. Auch hier kann man sich an einer Kette festhalten und gelangt anschliessend wieder einfach zur Fuorcla Spadla.

Zu meinem Unmut machen sich nun ein paar düstere Wolken breit und die Sicht wird stark getrübt - ich denke laut über einen Abbruch der Übung nach. Den Piz Soèr kann ich aber schon noch mitnehmen, insbesondere da ich von dort zur Not direkt ins "schlafende" Skigebiet runter steigen könnte. Für den Aufstieg zum Piz Soèr wähle ich zuerst den relativ steilen Nordhang und quere auf halber Höhe (vor einer markanten Rippe) zum Nordwesthang, welcher bei einem Absatz östlich des Gipfels auf den Grat trifft. Dort kraxle ich dann mit ein paar wenigen Kletterzügen auf den Gipfel. Hier beginnt es nun leider leicht zu regnen resp. schneien (weiss nicht so recht was das nun war) und ich bereite mich auf den geordneten Rückzug hinunter ins Skigebiet vor.

Der Schlechtwetterspuk ist jedoch nur von kurzer Dauer und nach einer kurzen Rast sind schon wieder ein paar blaue Flecken am Himmel erkennbar. Also setze ich meine Gratwanderung noch etwas fort. Der Grat zum westlichen Gipfel des Piz Soèr (P. 2912) sieht zwar schwierig aus, da ich aber weiss, dass Omega3 diesen auf dem direkten Weg erklommen hat, geh ich auch mal schauen... und siehe da der felsige Aufstieg (leicht südlich) des Grates löst sich in Kraxelvergnügen auf (ich ziehe dazu jedoch meine Schneeschuhe kurz aus).

Von hier würde sich als weiteres Gipfelziel der Piz Champatsch eigentlich förmlich aufdrängen. Allerdings ist die Zeit für mich etwas zu fortgeschritten und ich spare mir diesen deshalb für einen anderen Besuch dieser Gegend auf. Ich steige zum Fuorcla  Soèr runter und quere nordseitig am Champatsch vorbei zur Bergstation des Skilifts. Was während der Skisaison in der die Lifte laufen tabu und ein Graus wäre, mache ich jetzt mit Vergnügen: ich laufe und rutsche schnurstracks das Skilifttrassee runter!

Bei der Talstation dieses Skilifts mache ich auf dem Sonnenbänklein nochmals eine kurze Pause und überlege mir, wie Omega3 dies auch getan hat, noch kurz zum Mot da Ri hochzulaufen. Da ich jedoch einen Lawinenabgang beobachten kann der einen Teil des Weges dort hin verschüttet, lass ich es lieber bleiben... Anstatt dessen quere ich unter minimalem Höhenverlust hinüber zum Speichersee bei der Chamanna Naluns - eine ziemlich schlechte Idee.

Der Schnee ist auf den ehemaligen Pisten einigermassen gut begehbar auf meinem Weg laufe ich aber meist durch nicht "päparietes" Gelände und sinke deshalb zum Teil sehr unangenehm tief ein und sich der Weg dorthin als äusserst anstrengende Sache entpuppt. Den Unterschied zwischen Piste und nicht-Piste spüre ich dann sehr gut von der Chamanna nach Motta Naluns, denn hier ist es um ein Vielfaches angenehmer zu gehen als durch aufgeweichten knietiefen Sulz. Da ich noch gerne den letzten Zug mit IC Anschluss in Lanquart erreichen möchte, wird der Abstieg (nun zu Fuss) von Motta Naluns nach cff logo Scuol-Tarasp zu einem richtigen Höhenmetervernichtungsakt, immer mehr oder weniger direkt unterhalb der Bahn. Und am Bahnhof reicht die Zeit sogar noch, um im Kiosk ein Calanda zu posten.

Tourengänger: 360


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