Überschreitung Piz Soèr (2917m) und Fil Spadla (2936m) - von Scuol nach Sent


Publiziert von dulac , 6. August 2019 um 00:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:23 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Tasna Gruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus-Hst. Clozza oder Pütvia in Scuol
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus-Hst.Sent-Plaza
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Am ersten Tag meines Kurzaufenthalts in Scuol hatte ich mir eine Kombination von bereits Bekanntem mit mir noch Unbekanntem vorgenommen: nämlich den von mir bereits in Gegenrichtung begangenen Fil Spadla mit dem von Motta Naluns leicht erreichbaren Piz Champatsch und dem zwischen beiden liegenden Piz Soèr.

 

Motta Naluns, den eigentlichen Ausgangspunkt auf rund 2.100 m hätte ich per Bergbahn erreichen können, doch da das Einchecken in der Unterkunft am Morgen nur eine Sache von wenigen Minuten gewesen war, und ich vermeintlich reichlich Zeit hätte, entschied ich mich dafür, auch diesen Teil aus eigener Kraft zu bewältigen. Lt. Karte schien mir dazu der Weg entlang der Clozza am attraktivsten, in der ersten Hälfte in Flussnähe vermutlich am schattigsten und kühlsten. Ausserdem kannte ich diese Variante bisher noch nicht.

 

Am Ende hat sich herausgestellt, dass meine Vermutung absolut richtig war, ein wirklich empfehlenswerter Aufstieg. Doch später, als ich den Piz Champatsch in Angriff nehmen wollte, musste ich feststellen, dass ich den dafür notwendigen Zeitbedarf doch um einiges unterschätzt hatte.

 

Da mir der Piz Soèr und die Komplettierung der Runde über den Fil Spadla wichtiger waren, habe ich auf den Champatsch notgedrungen verzichtet. Der lässt sich bei anderer Gelegenheit ja recht leicht nachholen.

 

 

Wegbeschreibung:

 

Der Weg entlang der Clozza beginnt in Scuol am östlichen Ortsrand westlich unterhalb des Spitals und nach Unterquerung der Ortsumfahrung (nächste Haltestellen sind je nach Linie Clozza oder Pütvia). Zunächst wird über eine Brücke auf die westliche Seite der Clozza gewechselt und gleich danach wird eine Baustelle am Fluss (grosses neues Wehr) durchquert. Danach für rund eine Stunde immer parallel zur Clozza. An einigen Stellen ist offensichtlich das ursprüngliche Trassee verlegt und man wird umgeleitet. Bei Flöna wird die Clozza verlassen und es hat in Folge zwei Verzweigungen. Der Aufstieg nach Motta Naluns verläuft dabei im wesentlichen in westliche Richtung und dabei überwiegend in schattigem Wald. Die letzten Aufstiegsmeter folgt der Steig schliesslich dem Bergbahntrassee.

 

Von Motta Naluns dann zunächst auf Fahr- dann auf Bergweg weiter in Richtung Fuorcla Campatsch bis etwa auf 2.400 m. Ab hier dann weglos in der Flanke des Piz Champatsch in nordöstliche Richtung weiter. Später wird dann auch die Bergstation des von Jonvrai heraufführenden Lifts sichtbar, die gute Orientierung für den weiteren Weg bietet.

 

An dieser Station dann links vorbei, über den von der Fuorcla Soèr herunterkommenden Fahrweg hinüber und in der steilen Westflanke auf zumeist recht bröseligem Untergrund auf der individuell am meisten zusagenden Route hinauf in die Nähe des Sattels zwischen den beiden Gipfeln. Für den wenige Meter höheren der beiden zuletzt noch ein wenig einfaches Kraxeln über Blöcke.

 

Der Abstieg auf der gegenüberliegenden Seite ist dann deutlich einfacher: zwar über Schutt und Blöcke, aber weit weniger steil als zuvor. Die Fuorcla Spadla ist zwar erst kurz davor zu erkennen, doch wenn man sich tendenziell nördlich hält und auf das vermeintliche untere Ende des Fil Spadla zuhält, sollte sie unschwer auffindbar sein. Allenfalls kann es wie mir an einer Stelle passiert zu einem kleinen Verhauer kommen, wenn man sich bei einem der kleinen Aufschwünge zu nahe der Kante bewegt und dann wieder ein Stück zurück resp. hinaufsteigen muss um nicht in unwegsames Steilgelände zu geraten.

 

Ab der Fuorcla Spadla wird dann auf markiertem Weg immer dem Grat gefolgt und sobald dieser Weg auf rund 2.300m in den direkt von der Fuorcla Spadla herunterkommenden Weg nahe der Alp Spadla eingemündet ist, den Wegweisern nach Sent gefolgt. Soweit das Gelände übersichtlich und das Gras nicht zu hoch stand, habe ich hier dann die eine oder andere Wegschleife etwas abgekürzt.

 

Der Weg bis Sent zieht sich aber dennoch. Doch dafür wird man dann mehr als entschädigt durch das reizvolle Ortsbild.


Zur Schwierigkeitsbewertung:

T4 war lediglich der unmittelbare Aufstieg zum Piz Soèr, von hier bis zum Ende des Fil Spadla dann T3+, alles übrige von T2 bis maximal T3.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 8. August 2019 um 08:03
lang, einsam und schön - gut gemacht, Wolfgang!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 8. August 2019 um 14:37
Herzlichen Dank, lieber Felix!

LG Wolfgang


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