Im Land der Vogte ganz unverhofft "sur le Gsür" gelandet
|
||||||||||||||
![]() |
![]() |


So risen wir denn ohne konkretes Tourenziel mit viel Kartenmaterial, einem Skitourenführer, Skitourenausrüstung und teils sogar Pickel im Gepäck nach


Kurz nach 9 fellen wir also an und ziehen Richtung Steibode, noch immer unschlüssig auf welchen Berg es nun denn gehen soll, die Männliflue, den Drümännler oder vielleicht auch die Landvogtehore? Gehen wir doch mal schauen… Die Männliflue verspielen wir uns schon bald, da wir die Abzweigung bei der Alp Steibode "verpassen". Hinten im Steibode-Kessel muss es denn sein, wir müssen uns definitiv entscheiden. Die Gentlemen zeigen mit ihren Skispitzen Richtung Landvogtehore, lassen aber die Dame wählen, ganz nach dem Motto "wer fährt befiehlt" ;-)
Die Andeutung mit den Skispitzen wird nicht erkannt (?) und trotzdem entscheidet sich die Dame für die Landvogtehore und so kommt es, dass wir auf einmal freudig einstimmig steil den Berg hoch ziehen zum Sattel bei P. 2359. Obwohl der Hang schon ziemlich verfahren aussieht und wir nach der langen, warmen Periode keine wirklich optimalen Schnee-Verhältnisse mehr erwarten, sieht diese Seite halt doch viel spannender aus als der Drümännler.
Der Hang zum Sattel ist unten um die 30° steil und je weiter wir nach oben kommen desto steiler wird er, auf halber Höhe wirds durchschnittlich 35° und kurz vor dem Ausstieg werden die 40° wohl fast angekratzt. Für den endgültigen Ausstieg auf den Sattel müssen wir dann die Skis sogar kurz ausziehen und die sehr imposante Wechte zu Fuss erklimmen. Hier in der Sonne machen wir eine kurze Pause und bestaunen das sagenumworbene Türmlihorn.
Die letzen gut 250Hm über das Rügge Tälti zum Gipfel der Landvogtehore vergehen im Flug und wir beäugen schon jetzt den Gsür rechterhand, der sieht sehr interessant aus. Die Aussicht vom Landvogtehore ist wunderbar und wir geniessen sie in vollen Zügen, schauen aber immer wieder zum Gsür rüber und beobachten zwei französische Tourengänger beim Aufstieg zu eben diesem. Die Sache sieht von hier ziemlich abenteuerlich aus und wir bereuen es, Pickel und Steigeisen gar nicht mit dabei (oder im Auto gelassen) zu haben. Aber wir können ja trotzdem mal schauen gehen…
Gesagt getan. Bis zum ersten Aufschwung geht es ohne Probleme mit Skis. Dort machen wir unser Skidepot und verpflegen uns nochmals kurz, bevor wir uns den anspruchsvollen Teil des Grates (nun zu Fuss) "anschauen". Je näher wir zum felsigen Teil kommen, desto weniger schwierig sieht die Sache aus und inklusive ein paar anregenden Kraxelstellen in sonnengewärmten Fels, löst sich alles in Wohlgefallen auf und schon stehen wir beim Gipfelsteinmann des Gsür mit Schweizerfahne. Über unseren unverhofften Zweitgipfelerfolg sind wir denn auch alle sehr erfreut und strahlen nun mit der Sonne um die Wette.
Alpin_Rise benamst uns (fast wie ein Einheimischer) die Gipfel der näheren und weiteren Umgebung, bevor wir uns wieder auf den Abstieg und die Abfahrt machen. Vom Skidepot fahren wir zuerst zurück zum Sattel vor dem Landvogtehore und geniessen anschliessend den inzwischen angenehm aufgeweichten, sulzigen Hang des oberen Rügge Tälti, bis etwa 2400m. Hier nun stechen wir in den sehr steilen Nordhang ein. Oben ist er ziemlich verfahren und ruppig, weiter unten finden wir aber wider Erwarten noch ganz ansprechend zu fahrenden Pulver. Beim sonnigen Ausfahren vom Kessel des Steibode zurück zum Auto ist dann wieder eine Tiefentlasten-Lektion angesagt. Inzwischen klappt diese Kurventechnik auch schon ganz ansprechend...
Herzlichen Dank für die trotz mangelnder Planung äussert gelungene Tour und die nette Begleitung!
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)